Auf ins Altenautal zwischen Paderborn und Borchen

Borchen. Die Frühlingssonne lockt viele Radler ins Freie, und windgeschützte Terrassen vermitteln bereits Biergartenfeeling. Auf ins Altenautal zwischen Paderborn und Borchen, heißt deshalb meine Devise.

Ziel ist der Kapellenhof im Ortsteil Eiteln, wo Familie Lohmann seit 2000 ein Bauernhofcafé betreibt. Vom Paderborner Hauptbahnhof aus sind es hin und zurück rund 30 Kilometer – also die ideale Entfernung für eine Kaffeefahrt durch die Natur.

Da die Strecke überwiegend dem Fluss folgt, ist sie weitgehend eben und durchweg gut befestigt. Lediglich im Paderborner Stadtteil Wewer müssen die Radler in beiden Richtungen einmal etwas kräftiger in die Pedalen treten. Entlang der Bahnhofstraße führt der Weg in Richtung Westen. Über den Frankfurter Weg geht es auf die Barkhauser Straße.

Nach gut vier Kilometern ist Wewer erreicht. Nach Erklimmen der Brücke über die frühere Almetalbahn, auf der 1981 der letzte Personenzug verkehrte, geht es nach links die Straße Wasserburg herab. Zwei Radsätze auf einem Schienenjoch und ein Andreaskreuz erinnern nach 4,9 Kilometern an den alten Bahnhof Wewer. Nicht weit entfernt sieht man das Herrenhaus des Schlosses.

Parallel zur alten Bahnstrecke führt der Weg durch das Almetal. Auf halber Strecke nach Nordborchen wird die Talbrücke Alme-Lohme der A 33 unterquert. Über die Drostenstraße führt ein kurzer Abstecher zum Mallinckrodthof, der guten Stube der Gemeinde Borchen (Kilometer 8,1).

Zwischen 1668 und 1684 ist das alte Herrenhaus entstanden, das früher eine Hauswirtschaftsschule beherbergte. Seit 2005 ist das Ensemble im Besitz der Gemeinde. Sehenswert sind der Landschaftspark und das Annettentempelchen an der Gräfte, die das Herrenhaus umgibt.

Über die Altenaustraße unterhalb des Parks und die Hauptstraße geht die Fahrt nach Kirchborchen. Dort liegt im Ortskern die Pfarrkirche St. Michael (Kilometer 9,5). Um 1200 entstand die romanische Kirche. Das Areal um die Kirche war ursprünglich durch die Biske und den Ellerbach eine Halbinsel von etwa 75 mal 150 Metern und nur über einen der beiden Flüsse zu erreichen. Deshalb fungierte das Gotteshaus auch als Wehrkirche.

Von der Hauptstraße biege ich nach links in den Merschweg ein. Immer in Sichtweite der Altenau führt der Weg in Richtung Eiteln. Bei Kilometer 13 kreuzt die Route auf einer Metallbrücke an einem Wehr das Flüsschen. Am nahen Forsthaus bietet sich ein Abstecher zur Wallburg Gellinghausen an. Die gut erhaltene Schutzburg mit ihren Erdwällen und Trockenmauern wurde nach Expertenmeinung zwischen 700 vor bis 1200 nach Christus bewohnt.

Nach 15,4 Kilometern kommt der Ettelner Paddelteich ins Bild, und der Kapellenhof ist erreicht. Bevor Kaffee und Kuchen locken, werfe ich einen Blick in die kleine Kluskapelle St.Lucia, die 1677 vom Paderborner Bischof Niels Stensen geweiht wurde. Vis-à-vis liegt der 1750 gegründete Kapellenhof. Seit 2000 laden die Kaffee- und Vesperstube sowie die große Terrasse zur Rast ein. Ein großer Spielplatz, Pferde, Esel, Ziegen, Kaninchen und Hühner sind ganz nach dem Geschmack der kleineren Besucher. Geöffnet ist die Gastronomie mittwochs bis Samstag von 14 bis 19 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen ab 12 Uhr.

Zurück geht es wieder entlang der Altenau. In Kirchborchen biege ich dann vom Merschweg diesmal links auf die Hauptstraße ein. Am Kreisverkehr geht es nach rechts in die Straße Unter der Burg. Linksseitig grüßen das Rathaus und die Altenauschule (Kilometer 20,2). Auf der rechten Seite laden noch ein Mountainbike- und Skaterparcours zu Stunts ein.

Geradeaus durch den nächsten Kreisverkehr geht es in die Bahnhofstraße. Bei Kilometer 21,2 liegt ein Stück rechts von der Straße der alte Bahnhof Borchen. Bevor die starke Steigung in Richtung Alfen beginnt, biegt der Weg nach rechts in die Felder ein und folgt wieder der Altenau. Über Wewer fahre ich zurück zum Paderborner Hauptbahnhof. Mein Fazit: eine schöne Strecke mit nahrhaftem Zwischenziel.

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