Ein „Mammutprojekt“ für OWL: Diese Ziele verfolgt die Regionale 2022

Bielefeld. Die Regionale 2022 ist eines der größten Projekte für OWL. In den kommenden fünf Jahren will die Region ein komplexes Infrastrukturprogramm auf die Beine stellen.

Dabei sollen ausdrücklich alle Gegenden beteiligt werden, egal ob Ballungszentren wie Bielefeld oder ländliche Regionen wie der Kreis Höxter. Nun liegt es an den Kommunen, Hochschulen und Unternehmen, Projektideen zu entwerfen. Das gaben die Organisatoren um OWL-GmbH-Geschäftsführer Herbert Weber in Bielefeld bekannt. Konkret wird es dann ab dem kommenden Jahr.

Rund 200 Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Bildung haben sich im Kultur- und Kommunikationszentrum Sieker in Bielefeld versammelt, um sich auf das &bdquo;Mammutprojekt" einzustimmen. &bdquo;Wir müssen uns immer wieder vor Augen führen: Die Messlatte liegt verdammt hoch", sagt Herbert Weber. Das Land NRW erwarte zurecht etwas Besonderes von der ohnehin erfolgreichen Region OWL. Die soll unter dem Motto &bdquo;Das neue Urban-Land" fit gemacht werden für die Zukunft.

Konkret: Was wird im Jahr 2030 für die heimische Bevölkerung interessant und wichtig sein? Wie muss der Verkehr organisiert sein, damit sich Entfernungen überwinden lassen? Wie lässt sich die Innovationstechnologie weiter ausbauen? Wie lassen sich Studenten langfristig in der Region halten? Wie kann man den ländlichen Raum anschließen? Wie soll eine flächendeckende Gesundheitsversorgung gewährleistet werden? Wie soll die Kulturlandschaft aussehen? &bdquo;Für all diese Fragen suchen wir Projekte", so Herbert Weber.

Erst werde der Bedarf ermittelt, dann ließen sich konkrete Projekte ableiten. Dabei setzen die Organisatoren auf die Mitarbeit aus der Bevölkerung: &bdquo;Wir müssen viele Bürger aktivieren und alle Städte und Gemeinden mit ins Boot holen", sagt Manfred Müller. Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der OWL GmbH wünscht sich gemeinschaftlichen Einsatz in der Region. Gerade ländliche Gegenden und kleine Kommunen sollen ermuntert werden, sich einzubringen.

Hinter der Regionale steht eine geschätzte Gesamtfördersumme von rund 150 Millionen Euro. Das bedeute aber nicht, dass &bdquo;das Land einen ausgibt", wie Karl Jasper aus dem NRW-Bauministerium erklärt: &bdquo;Wir machen nur Geld für ein Projekt locker, bei dem die Qualität stimmt." Dabei ist es laut Jasper klug, sich den Rat &bdquo;von außen" einzuholen, nicht an regionalen Grenzen halt zu machen – und vor allem transparent zu sein.

Als helfende Hand soll das &bdquo;Urban-Land Board" agieren – eine Gruppe aus 47 Personen, darunter zum Beispiel die Regierungspräsidentin, Vertreter der Kreise, der Hochschulen und der Industrie. Sie wird die Projektideen verschiedener Arbeitsteams begleiten und prüfen. Diese setzen sich wiederum aus Fachleuten aus der Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammen. Sie werden Themen ausarbeiten, Projektskizzen erstellen und Ausschreibungen vorbereiten.

Bis Mitte Oktober dieses Jahres sollen weitere Themenworkshops stattgefunden haben. Im November oder Dezember sollen dann die Projektaufrufe starten.

Ziele der Regionale Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um fünf Prozent auf 40.000 erhöhen. Die Zahl der Studierenden auf 65.000 halten. 150 Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen und 50 neue interkommunale Kooperationen initiieren. 20 neue Mobilitätsangebote entwickeln, die Anzahl der Fahrgäste im öffentlichen Personennahverkehr um 15 Prozent erhöhen und 100 Kilometer neue Radwege bauen, um den CO2-Ausstoß um zehn Prozent zu reduzieren. 20 neue Stadt-Land-Quartiere entwickeln und 15 kommunale Gesundheitszentren etablieren. 100 Projekte zur Förderung von bürgerschaftlichem Engagement umsetzen.

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