Bielefeld/Kreis Lippe. Mit drei Krankenhausträgern aus OWL beginnt die Universität Bielefeld den Aufbau des Universitätsklinikums OWL. Damit für die ersten 100 Studenten, die im Wintersemester 2021/22 mit dem Medizinstudium beginnen, auch die klinische Ausbildung gesichert ist, hat Rektor Gerhard Sagerer eine Kooperationsvereinbarung mit dem Klinikum Bielefeld, dem Klinikum Lippe und dem evangelischen Klinikum Bethel unterzeichnet. Die klinische Ausbildung der Medizinstudenten wird aber offenbar auf weitere Krankenhäuser in OWL ausgeweitet. Im Kampf gegen den Hausärztemangel in OWL finanziert die NRW-Landesregierung seit zwei Jahren den Aufbau der ersten medizinischen Fakultät in OWL an der Universität Bielefeld. Ab 2025 soll der Betrieb im Endausbau mit jährlich 300 Studenten laufen. „Die Versorgung mit Ärzten ist in NRW ebenso ungleich verteilt wie die Verteilung der medizinischen Fakultäten. Damit ist ab 2021 Schluss", erklärt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). „Am Terminplan wird nicht gefackelt, denn wir brauchen dringend Ärzte." Der Schwerpunkt der Ausbildung an der neuen Fakultät liegt auf der Allgemeinmedizin. „Unser Ziel ist, dass die Studenten durch einen frühen Bezug in die praktische Arbeit in Kliniken und Praxen von der Region überzeugt werden und nach dem Studium in OWL als Mediziner arbeiten", so Laumann. Für das Universitätsklinikum OWL sollen 100 Professuren besetzt werden Der Verbund der drei Krankenhausträger soll die klinische Ausbildung der Medizinstudenten sicherstellen. Die Universität wird nach Angaben des Aufbaukoordinators der Fakultät, Frank Lohkamp, mit mehr als 24 Fachabteilungen in Krankenhäusern kooperieren. Die Kooperationsvereinbarung regelt laut Sagerer jedoch noch nicht, welche Fachabteilungen der ausgewählten Partner mit Aufgaben der Forschung und Lehre befasst sein werden. Zudem werden laut Sagerer rund 100 Professuren besetzt. Die ersten neun Mediziner habe die Universität bereits zu einer Bewerbung aufgefordert. Darunter auch Epilepsie-Experte Christian G. Bien vom Krankenhaus Mara in Bielefeld und Kardiologie Andreas Götte vom St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn. Zwei Mediziner aus Krankenhäusern, die bislang nicht am Aufbau des Universitätsklinikum OWL mitarbeiten. Westfalen-Lippes Ärztekammer-Präsident Theo Windhorst fordert in diesem Zusammenhang, dass bei der Besetzung der Professuren die Leistungen der Mediziner in der Forschung nicht über die in der Versorgung von Patienten gestellt wird.