Freilaufende Hunde jagen und verletzen Bielefelder Alpakas

Bielefeld. Ausgerechnet der erste große Spaziergang im Teutoburger Wald endete für drei Jung-Alpakas mit einer wilden Beißerei. Wie Besitzerin Martina Peter berichtete, waren gegen 17 Uhr plötzlich zwei frei laufende Huskys aus dem Wald vor ihr und ihren drei südamerikanischen Kameltieren aufgetaucht. Die Hunde bissen und verletzten alle drei. Polizei und Ordnungsamt ermitteln nun gegen die Hundebesitzerinnen.

Wie Polizeisprecher Michael Kötter mitteilte, war die Bielefelderin mit den drei Paarhufern an der Promenade oberhalb der Stückenstraße unterwegs, als plötzlich die Hunde vor ihnen auftauchten. &bdquo;Die Hunde haben sofort zugebissen", sagt Martina Peter. Ihre Stute Ronja wurde dabei so schwer verletzt, dass der Tierarzt später von einem Sehnenanriss ausging. Er musste die Wunde tackern. Außerdem muss sich die Alpaka-Stute am Knie verletzt haben. &bdquo;Sie humpelt seitdem stark."

In Panik reißt ein Alpaka aus - wenig später liegt es wie tot am Boden

Wo kamen die Hunde her? Nach Angaben von Polizeisprecher Kötter waren in der Nähe zwei Bielefelderinnen (31, 17) mit ihren nicht angeleinten Huskys spazieren. &bdquo;Plötzlich sind die Hunde in den Wald ausgerissen und reagierten auch nicht mehr auf die Rufe ihrer Besitzerinnen", berichtet Kötter.

Ein Alpaka-Wallach riss sich während des Hundeangriffs in Panik los und flüchtete vor den Tieren. &bdquo;Die haben das Tier richtig gejagt. Als mein Mann dazukam, lag unser Jungtier wie tot am Boden und die Hunde über ihm." Er habe dann die Hunde von dem Alpaka heruntergerissen und wurde dabei selbst leicht am Unterarm verletzt.

"Wenn sie krank oder verletzt sind, fressen sie nichts mehr"

Martina Peter vermutet, dass sich ihr Alpaka-Wallach völlig entkräftet tot gestellt hatte, bis ihr Mann eintraf. Der Tierarzt konnte alle drei Jungtiere später versorgen. &bdquo;Und sie haben auch wieder gefressen", erklärt die Alpaka-Halterin. &bdquo;Die Tiere sind sehr sensibel. Wenn sie krank oder verletzt sind, fressen sie oft nichts mehr." Wenn das passiere, könnten die Wiederkäuer sogar eingehen.

Für Martina Peter ist nach dem Schock eine Nachricht besonders wichtig: &bdquo;Auch wenn in der Nähe die Hundewiese liegt, neben der Hundewiese, auf der Promenade und im Wald sind alle Hunde anzuleinen." Vielen Hundebesitzern sei das offenbar egal oder unbekannt. &bdquo;Wie gefährlich das sein kann, zeigt dieses Beispiel", so Peter. &bdquo;Wer seine Hunde laufen lässt, muss sie unbedingt im Griff haben."

Halterinnen reagieren mit wenig Verständnis

Das Ehepaar Peter besitzt derzeit sieben Alpakas – eine Hobbyhaltung. Der erste große Spaziergang sollte den Jungtieren, die die Familie im Dezember übernommen hatte, Vertrauen geben: &bdquo;Das Gegenteil dürfte nach dem Beißvorfall passiert sein", sagt die Besitzerin.

Besonders geärgert habe die Bielefelderin die Reaktion der Hundehalterinnen, die erst nach einer gewissen Zeit gefunden wurden, weil sie nach ihren Huskys suchten. Da waren die Alpakas bereits in Sicherheit gebracht. &bdquo;Die haben dann behauptet, wir würden den Fall aufbauschen und die Alpakas seien ja gar nicht verletzt." Die Polizei versicherte sich vom Gegenteil. Auch das für Beißvorfälle zuständige Ordnungsamt war vor Ort.

Ermittlungen wegen Körperverletzung Die Polizei ermittelt nun gegen die Bielefelder Hundehalterinnen wegen Körperverletzung durch Hundebisse. &bdquo;Der 57-jährige Besitzer wurde leicht verletzt, als er Alpakas und Hunde trennen wollte", so Kötter.

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