3G stellt Sennebahn vor Aufgaben: "Dafür ist unser Personal nicht ausgebildet"

Schloß Holte-Stukenbrock . Seit etwa einer Woche gilt 3G in den Zügen. Studenten, Arbeitspendler, Gelegenheitsfahrer – sie alle müssen einen negativen Coronatest, einen Impf- oder Genesungsnachweis in der Tasche haben, bevor sie die Sennebahn betreten.

Dass die Fahrgäste deswegen oder wegen der hohen Infektionszahlen im Allgemeinen nun scharenweise wieder aufs Auto umsteigen, kann die Nordwestbahn als Betreiberin der Sennebahn bislang noch nicht feststellen. Dazu sei die Statistik noch nicht aussagekräftig genug, sagt Bahnsprecherin Stephanie Nölke. Aber auch wer auf das Auto umsteigt, muss auf der Autobahn 33 derzeit Geduld mitbringen.

Erst die Maskenpflicht und jetzt auch noch 3G, das scheint Bahnbetriebe vor große Herausforderungen zu stellen. Vor einer Woche – kurz vor Einführung von 3G – sagte Nordwestbahnsprecher Steffen Högemann in der NW , &bdquo;dafür ist unser Personal nicht ausgebildet". Und flächendeckend sei eine Kontrolle sowieso nicht leistbar, weil nicht in jedem Zug ein Schaffner mitfährt. In der Aussage schwingt mit: Die Regierung beschließt etwas, sorgt sich aber nicht um die Umsetzung vor Ort.

Nun teilt die Nordwestbahn auf Anfrage mit, dass lückenhaft kontrolliert werde. Oder aufwertender gesagt: stichprobenartig. Allerdings schränkt Sprecherin Stephanie Nölke gleich ein, dass Eskalationen vermieden werden sollen. Dann lieber einmal weniger kontrollieren. Wird ein Fahrgast ohne 3G-Nachweis angetroffen, wird er aufgefordert, den Zug an der nächsten Station zu verlassen. Bei renitenten Verweigerern werde die Polizei zur Hilfe gerufen. Vorgekommen sei beides bislang noch nicht, sagt die Bahnsprecherin.

Fahrgastzahlen sind gesunken

Die Fahrgastzahlen aus der Vor-Coronazeit hat die Nordwestbahn noch nicht wieder erreicht. Bei 70 bis 80 Prozent sei man ungefähr, sagt Stephanie Nölke. Noch drastischer war es während des Lockdowns. Da gingen die Zahlen auf 25 bis 30 Prozent runter. Viele Bahnfahrer sind damals auf ihr Auto umgestiegen.

Wer das jetzt macht, ist zumindest auf der A 33 zwischen Stukenbrock-Senne und Schloß Holte maximal im vierten Gang mit Höchsttempo 80 km/h unterwegs. Und wird es noch eine Zeit lang so bleiben – auch wenn die Autobahnniederlassung Westfalen das Ende der Bauzeit von Mitte 2023 auf Herbst 2022 prognostiziert. Pressesprecher Mirco Heuping schildert den momentanen Stand.

Aktuell gibt es eine 2+2-Verkehrsführung zwischen den beiden Auffahrten Stukenbrock-Senne und Schloß Holte. Das bedeutet: Pro Richtung sind zwei Fahrstreifen freigegeben. Allerdings sind diese auf beiden Seiten nach außen unter Nutzung des Standstreifens verschwenkt, da im Bereich der Mittelschutzplanke das Baufeld liegt. In der Baustelle werden die Schutzplanken ausgetauscht, Kanalbauarbeiten durchgeführt, Schilderbrücken ausgetauscht und in beide Fahrtrichtungen die Überholspur komplett abgefräst und saniert.

Aus 2+2 wird 3+1

Diese Arbeiten sollen laut Plan im April fertig werden. Anschließend wird die Verkehrsführung geändert in eine 3+1-Verkehrsführung. Auf der Richtungsfahrbahn Brilon liegen zwei Fahrspuren in Richtung Brilon und eine Fahrspur in Richtung Bielefeld; eine zweite Fahrspur in Richtung Bielefeld liegt auf der Richtungsfahrbahn Bielefeld. Dann werden die rechte (gesperrte) Fahrspur auf der Richtungsfahrbahn Bielefeld und die Schutzplanken außen ausgetauscht. Sobald dies geschehen ist, werden die drei Fahrspuren auf die andere Autobahnseite verlegt und auf der Richtungsfahrbahn Brilon die rechte Spur sowie die Schutzplanken sanieren. &bdquo;Wichtig ist, dass für den Verkehr in Baustellenverkehrsführung jederzeit zwei Fahrspuren in beide Richtungen freigegeben sind", teilt Mirco Heuping mit.

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