Problem für die Fähre? Wenig Wasser in der Weser - das sagen Pegel-Experten

Höxter. Die Bundesanstalt für Gewässerkunde schlug bereits vor einigen Tagen Alarm: "Das trockene Frühjahr wirkt sich nun zunehmend auch auf die Wasserstände der Bundeswasserstraßen aus", hieß es da. Viele Pegel seien bereits jetzt, zu Beginn des Sommers, "bis in den Niedrigwasserbereich gesunken".

Die Tendenz zeigt laut der Experten weiter in Richtung sinkender Pegel. Was bedeutet das aber für die Weserfähre, die bereits seit Wochen mit Problemen mit zu geringem Tiefgang kämpft?

Sinkt der Wasserstand noch ein wenig weiter, hatte ein Fährmann am Freitag klargestellt, werde die Fähre gar nicht mehr fahren können. &bdquo;Das sollte jeder wissen", hatte Fährmann Karl-Josef Kruse nachgeschoben.

Normalerweise gilt der bange Blick Richtung Pegel der Hochwassegefahr an der Weser, aktuell aber ist die Sorge eher umgekehrter Natur: Wie tief wird das Wasser in der Weser noch sinken? Die Experten der Bundesanstalt können zumindest schon jetzt sagen, dass sich die Niedrigwasserlage auch in dieser Woche nicht entspannen wird. Eine kleine gute Nachricht gibt es dann aber doch: "Die aktuell vorhergesagten Niederschläge lassen für die kommenden Wochen an den Bundeswasserstraßen zumindest noch keine extremen Niedrigwasserlagen erwarten."

Wasser vom Edersee im Fluss Konkret mit Blick auf die Weser zeigt sich, dass der Wasserstand derzeit noch durch Abgaben aus dem Edersee gestützt wird. Und auch in der Hinsicht kann die Bundesanstalt eine kleine Entwarnung geben: Der Edersee ist so gefüllt, dass er auch weiterhin Wasser an die Weser abgeben kann: Der See liege mit seinem Füllstand "derzeit circa 75 Prozent des unter Vollstau speicherbaren Volumens", damit könne er "zunächst auch weiterhin dieser Funktion einer Niedrigwasseraufhöhung vor allem an der Oberweser entsprechen".

Und auch das Wetter könnte der Fähre weiter in die Hände spielen. Die Bundesanstalt resümiert: "Die aktuell vorhergesagten Niederschlagsmengen könnten auch an den Bundeswasserstraßen die Wasserstände stützen und den allgemeinen Abwärtstrend zumindest vorübergehend abschwächen." Das dürften auch der Fähre "Flotte Holli" zumindest ein wenig Luft, besser gesagt, Wasser unterm Kiel, verschaffen. Zuletzt, bei den niedrigen Wasserständen, war das Schiff häufiger auf Grund gelaufen. Den Kunststoffpropellern des Antriebs war das nicht sonderlich gut bekommen. Eine dauerhafte Perspektive für eine im Sommer fahrbereite Weserfähre ist das indes nicht.

Zuletzt war der Pegel an der Messstelle in Höxter leicht gestiegen: Bei 1,08 Metern steht er aktuell am 27. Juni, einen Tag zuvor, am Samstag, 26. Juni stand er morgens um 5 Uhr bei 1,05 Metern. Allerdings war er im Verlauf der vergangenen Woche deutlich gesunken: von 1,31 Metern am Dienstag, 21. Juni, auf 1,04 Meter am Donnerstag, 23. Juni am Nachmittag.

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