Bielefelder stellen sich massiv und ironisch hinter ihren Tierpark

Bielefeld . Welche besondere Bedeutung der Tierpark Olderdissen für die Bielefelder hat, wird an Reaktionen auf die Berichterstattung vom Wochenende deutlich. In dieser war leichte Kritik aufgegriffen und zum Anlass genommen worden, viel Aufklärung über Konzept und Pflege des Tierparks zu leisten. Der Tierparkleiter hatte Raum bekommen, einmal umfassend zu erklären, zu bewerten, einzuordnen. Die Leserinnen und Leser jedenfalls scheinen annähernd hundertprozentig hinter ihrem Heimattierpark in der vorhandenen Form und Qualität zu stehen.

Ironie: "Hat keiner den Wald gefegt?" So schreibt auf dem Portal der Kollegen der Neuen Westfälischen "wetterhexe" ironisch: "Oh mein Gott, hat keiner den Wald gefegt? Schrecklich, ganz schrecklich." Das finden viele gut und schließen sich an. So schreibt "trafficL", im Einstieg ebenfalls ironisch: "War letztens auch im Heimattierpark und der Wald war in einem ganz schlechten Zustand - überall Laub und Bäume." Um dann fortzufahren: "Man kann sicherlich Kritik üben, wenn man 25 Euro Eintrittsgeld bezahlt hat. Andere wären glücklich, einen solch' schönen Tierpark in ihrer Nähe zu haben. Und wer es verbessern möchte, der darf sicherlich gern Geld spenden." Sein Fazit: "Für mich einer der schönsten Plätze in OWL."

Ironie ist die Waffe, der sich die meisten bedienen, so schreibt "Schlossbesitzer": "Kann mal jemand den Wald fegen, das Laub entfernen und dann wischen. Sieht doch dann schon viel aufgeräumter aus." Und auch "Relinne" meint: "Das ist keinesfalls in Ordnung, dass im Teutoburger Wald Blätter auf dem Boden liegen."

Sind 2 Euro fürs Parken schon zuviel? Dass der Tierpark gratis ist, heben viele hervor, auch als qualitative Besonderheit. Und verweisen auf die einzigen Kosten, die zu tragen sind - beim Parken. Ein Leser, der sich "Morogum" nennt, meint: "Unter Umständen sind unter den Kritikern auch jene, denen selbst die 2 Euro für das (wohlgemerkt ganztägige) Parken zuviel sind und deshalb eine temporäre Parkautomatenallergie entwickeln." Und der Leser "Traumgarten" schreibt: "Parkplatz vor der Tür! Und trotzdem wird gemeckert. Muss man aber nicht wirklich verstehen, oder?"

Tierparkleiter Herbert Linnemann wirbt übrigens dafür, den Tierpark weiterhin als Gratis-Tierpark zu erhalten, wenn, dann sollten Parkgebühren erhöht werden. Für Kritik am Zustand Olderdissens hat er kein Verständnis.

"Für mich ist er ein Paradies" Leserbriefschreiberin Beatrix Trapp-Brinkmann empört sich ebenfalls über Meckereien, sie schreibt: "Wie kann man so überheblich sein? Welche Stadt bietet seinen Bürgern so einen Heimattierpark umsonst an, der idyllisch in das Waldgebiet integriert wurde." Und an den Tierpark gerichtet: "Macht bitte weiter mit eurem Konzept und lasst euch nicht von einigen wenigen frustieren." Ganz ähnlich sieht es Sigrid Köhler: "Seit mehr als 50 Jahren besuche ich den Tierpark mit Familie und Freunden regelmäßig. Ich habe ein Jahresticket für den Parkplatzplatz. Im Park selbst - je nach Tageszeit -, sehe ich immer beschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ... in der Pflege, bei der Reparatur, beim Neubau." Kurz, für Köhler ist es "ein Paradies".

Kritisch wird es beim Blick auf die Zaunbauten, die 2023 anstehen und die vor allem auch wolfssicher sein sollen. Hier prallen Meinungen aufeinander, so die von "laoidheach", der auf den Satz von Linnemann - "Wir wollen keinen Gefängnischarakter" - so reagiert: "Na dann bauen Sie die Zäune und Tore wieder ab, deren einziger Daseinszweck der Schutz der Nachtruhe des Herrn Linnemann ist." Dem hält aber "Papiertiger" entgegen: "Der Daseinszweck der Zäune ist der Schutz der Anlage samt Bewohnern vor nächtlichen Besuchern ohne Benehmen."

Nehmt doch den laubfreien Jahnplatz! Unter dem Strich aber dominiert die Debatte über die Sauberkeit des Tierparks, sie fällt komplett einseitig zugunsten von Olderdissen aus. Und es wird auf Alternativen verwiesen, auch hier wieder etwas ironisch von "Maja98": "Wen das Laub stört, der kann ja auf dem Jahnplatz Spazierengehen. Da liegen garantiert keine Blätter. War nämlich alles 'weise Voraussicht' unserer Stadtväter. Die kennen doch ihre Bielefelder ..."

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