Ahlers Insolvenz: Das passiert mit dem Werksverkauf in Herford

Herford. Die Übernahme großer Teile der Ahlers AG durch die süddeutsche Röther Gruppe wirft bei vielen Beschäftigten und Herfordern Fragen auf. Was passiert mit dem Standort, wie es geht es mit dem Fabrikverkauf in Elverdissen weiter? Aufgrund des frühen Stadiums – unter anderem geht es um Gespräche mit den bisherigen Lizenzgebern von Ahlers, wie Pierre Cardin - können viele der Fragen derzeit noch nicht abschließend beantwortet werden, teilten der Insolvenzverwalter und das Unternehmen mit.

Nur so viel ist schon klar: Der Fabrikverkauf in Elverdissen wird weiter bestehen bleiben, teilte die Röther Gruppe auf Anfrage der Redaktion mit. Der Name Ahlers AG wird aber nach 104 Jahren verschwinden. Nach dem aktuellen Stand wird der Standort Herford hingegen nicht in Frage gestellt – wohl aber geht es um die Zahl der Beschäftigten. Sie soll von rund 350 auf 170 sinken. Wie berichtet, hat sich Michael Röther, Geschäftsführer der Gruppe, im Branchenmagazin Textilwirtschaft zu den Plänen für den Standort Herford geäußert.

Gruppe will alle Marken übernehmen Danach will die Gruppe mit Sitz in Schwäbisch Hall alle bisherigen Ahlers-Marken übernehmen. Dafür sei eine Holding gegründet worden. Unter deren Dach sollen die als selbstständige Gesellschaften mit beschränkter Haftung geführten Marken – Pierre Cardin, Pioneer, Baldesssarini, Pionier Workwear sowie Otto Kern - gebündelt werden. Der Fokus der Schwaben liegt dabei auf Pierre Cardin und Pioneer.

Die von den Entlassungen betroffenen Herforder Mitarbeiter sollen zunächst in eine Transfergesellschaft wechseln. Darüber informierte am Donnerstag die IG Metall. &bdquo;Viele Beschäftigte sind schon mehr als 30 Jahre bei Ahlers, sie verlieren alles“, erklärt Peter Kleint, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Herford. Für diese Menschen sei der Verlust ihres Arbeitsplatzes besonders bitter – auch weil sie natürlich in einem anderen Unternehmen nun wieder bei Null beginnen müssen.

Qualifizierung in der Transfergesellschaft Die von den Entlassungen betroffenen Beschäftigten sollen in eine Transfergesellschaft wechseln. Dafür erhalten sie 2500 Euro. Die Transfergesellschaft biete dann etwa die Möglichkeit, sich durch Weiterbildung, fit für eine neue Stelle zu machen. Darüber hinaus seien Träger der Transfergesellschaften gut vernetzt und wüssten, wo in der Branche Stellen frei sind, erklärt Kleint weiter.

Rein rechtlich können die Mitarbeiter auch den Wechsel in eine Transfergesellschaft verweigern. Ihnen würde dann regulär vom Insolvenzverwalter mit einer dreimonatigen Frist gekündigt werden.

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