Mit 22 Chef der Firma: Gütersloher arbeitet mit weltweit bekannten Unternehmen

Gütersloh. Jonas Benjamin wirkt auf den ersten Blick zurückhaltend. Und ziemlich bescheiden. Der 22-Jährige ist keiner, der sic h in den Mittelpunkt drängt. Dabei hätte er allen Grund dazu. Denn der Gütersloher mischt die heimische Start-up-Szene aktuell ziemlich auf.

Mit 22 Jahren hat Benjamin kürzlich sein Photovoltaik-Unternehmen &bdquo; Bensolar " gegründet. Seit wenigen Wochen ist er am Markt. Das Konzept dahinter: &bdquo;Bensolar GmbH" vertreibt und montiert Solaranlagen beim Endkunden. Soweit erstmal nicht wirklich ungewöhnlich.

Jonas Benjamin setzt mit seinem Team aber vor allem auf Schnelligkeit, umfängliche Kundenbetreuung und weniger Bürokratie. &bdquo;Jeder soll seine Arbeit machen, ohne abhängig von anderen zu sein. Das ist das Wichtigste. Denn nur so können wir schneller und strukturierter als vergleichbare Firmen sein", sagt er während er sein schlichtes, schwarzes Shirt mit gelbem Schriftzug zurecht zieht.

Gütersloher hat Vertriebspartner und Kunden von Berlin über Köln bis nach Hamburg Benjamins Versprechen: &bdquo;Bensolar" garantiert eine Montage und schlüsselfertige Inbetriebnahme der PV-Anlage innerhalb von zwei Monaten nach Bestätigung durch den Netzbetreiber. Und das weit über Gütersloh hinaus. Jonas Benjamins Firma, an der er hundert Prozent der Anteile hält, ist in drei Bereiche unterteilt. Der Vertrieb besteht aus 12 Handelsvertretern, die vor allem Berlin, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hamburg abdecken.

Im Bereich der Montage arbeitet &bdquo;Bensolar" sowohl mit eigenen Mitarbeitern als auch mit Subunternehmern; für den Innendienst hat sich der Gütersloher ein Netzwerk aus Statikern und Architekten in den jeweiligen Städten aufgebaut. Jonas Benjamin arbeitet darüber hinaus mit namhaften Unternehmen zusammen – unter anderem mit den weltweit bekannten Herstellern &bdquo;Huawei" oder &bdquo;SMA Solar Technology".

Von der ersten, unverbindlichen Energieberatung über eine Besichtigung vor Ort bis hin zur Planung, Montage und Wartung – &bdquo;wir können alles abdecken", sagt Jonas Benjamin stolz, aber nicht überheblich.

Junger Gütersloher spricht vier Sprachen Er spricht generell ruhig. Benjamin denkt immer erst nach, bevor er eine Frage beantwortet. Er wirkt bestens organisiert und reflektiert, gleichzeitig neugierig und aufgeschlossen. Der leidenschaftliche Weltenbummler beherrscht vier Sprachen: Deutsch, Aramäisch, Englisch und Spanisch.

Nach seinem Abitur am Evangelisch-Stiftischen-Gymnasium beginnt er sein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. In wenigen Monaten wird er den Abschluss in der Tasche haben. Doch der 22-Jährige gibt sich nicht mit einer Sache zufrieden – Jonas Benjamin macht lieber mehrere Sachen gleichzeitig.

Mitgründer eines Pharma-Tec-Start-ups Nicht nur die Liste seiner bereits bereisten Länder ist trotz seines jungen Alters lang – ebenso die Liste seiner unternehmerischen Tätigkeiten. Schon während des Abiturs baut er gemeinsam mit einem Mitschüler ein Online-Reisebüro auf.

Anschließend steigt er als Mit-Gründer in das Pharma-Tec-Start-up &bdquo; Apotest 24" ein. Dabei handelt es sich um eine Plattform, die Apothekeninhaber mit sogenannten Mystery-Shoppern, also Testkäufern zusammenbringt

Auch den " Entrepeneurs Club Mainz", eine Anlaufstelle für unternehmerisch denkende Studierende, ruft er ins Leben. Doch jetzt ist Jonas Benjamin zurück nach Gütersloh gezogen, um sich in seiner Heimat voll und ganz auf seine erste, komplett eigene Firma zu konzentrieren.

Ist der Gütersloher mit 22 Jahren noch zu jung für die harte Unternehmerwelt? Ist er mit 22 Jahren zu jung für die Unternehmerwelt? &bdquo;Tatsächlich höre ich das häufiger", gibt Jonas Benjamin zu, schmunzelt und fährt dann höflich fort, &bdquo;aber da stehe ich drüber. Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch in der Lage ist, konstruktiv und innovativ zu sein. Auch in jungen Jahren."

Der Erfolg gibt dem Gütersloher recht. Vor wenigen Wochen hat er ein Büro in den Coworking-Räumen der Innovationsmanufaktur am Langen Weg bezogen. Benjamins 18-jähriger Bruder tritt mittlerweile ebenfalls in seine Fußstapfen. &bdquo;Er interessiert sich immer mehr für unternehmerische Strukturen. Es wäre mir eine Freude, wenn er irgendwann bei mir einsteigt."

Denn: Jonas Benjamin ist noch nicht am Ziel. Er kann sich in Zukunft vorstellen, tiefer in die Produktentwicklung einzusteigen. &bdquo;Ich träume von Innovationen wie beispielsweise Dachziegeln mit integrierten Solarmodulen oder von einer Möglichkeit, dass Nachbarn ihre Solaranlagen untereinander verknüpfen können – aber alles zu seiner Zeit."

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