Reform reduziert Klinik-Angebote in OWL: Erste Änderungen bekannt

Düsseldorf/Bielefeld. Die Folgen der Krankenhausreform in NRW werden konkret. Am Freitag hat das Gesundheitsministerium alle Kliniken darüber informiert, welche Leistungen sie künftig noch anbieten dürfen. Am Montag werden die Pläne öffentlich gemacht. Klar ist aber bereits jetzt laut vorläufiger Zuweisung des Landes, dass die Zahl der Behandlungsorte deutlich sinken wird. Ziel der Reform ist es, durch Spezialisierung die Behandlungsqualität zu verbessern. Das führt auch in OWL zu Veränderungen in der Krankenhauslandschaft.

So sieht das Land nach Information dieser Redaktion unter anderem vor, dass Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von unter 1.250 Gramm künftig nicht mehr in fünf Level-1-Perinatalzentren in OWL behandelt werden dürfen, sondern nur noch in drei – im evangelischen Klinikum Bethel, im St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn und im Johannes Wesling Klinikum Minden. Im Klinikum Herford und im Klinikum Lippe soll die Versorgung gestrichen werden.

Bis auf die Katholische Hospitalvereinigung Weser-Egge (KHWE) mit vier Krankenhäusern im Kreis Höxter äußert sich bislang jedoch kein Krankenhausträger in OWL zu möglichen Veränderungen. Nach Angaben von KHWE-Sprecherin Isabell Waschkies wird es im St. Josef Hospital Bad Driburg und St. Ansgar Krankenhaus Höxter Veränderungen geben. In Bad Driburg komme eine neurologische Versorgung mit Stroke Unit hinzu. Die Klinik verliert jedoch die Gefäßchirurgie, die HNO-Belegabteilung und die Möglichkeit, hochkomplexe Herzschrittmacher einzubauen. In Höxter wird es laut Waschkies zusätzlich die Altersmedizin geben. Nicht mehr anbieten darf die Klinik im Bereich der Gynäkologie die Senologie und die Behandlung von Ovarialkarzinomen sowie tiefe Rektumeingriffe.

Klinikträger müssen jetzt künftige Kooperationen abstimmen Die Kliniken in NRW müssen die vorläufigen Zuweisungen des Landes nun nach Angaben von Thorsten Kaatze, Vorsitzender Geschäftsführer des Evangelischen Klinikums Bethels, genau analysieren. &bdquo;Die Klinikträger müssen jetzt für sich prüfen, ob sie die Pläne umsetzen können, und dann mit den anderen Trägern in den Austausch gehen, um die bestmögliche Versorgung für die Patienten zu ermöglichen.“ Laut Kaatze gibt es viel Gesprächsbedarf. &bdquo;Wir werden uns mit dem Gesundheitsministerium und den anderen Krankenhäusern in OWL eng austauschen.“

Bis zum 11. August können die Krankenhäuser in NRW zu den Plänen des Landes Stellung nehmen. Nach den Sommerferien wird das Gesundheitsministerium alles auswerten und auf dieser Basis die Entscheidung treffen, welches Leistungsportfolio jedes einzelne Krankenhaus in welchem Umfang anbieten kann. &bdquo;Bis Jahresende sollen die fünf Bezirksregierungen dann die entsprechenden Feststellungsbescheide verschicken“, erklärt ein Sprecher. Auch Klagen gelten als wahrscheinlich.

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