Tipps und Tricks einer Bünder Expertin: Das sind die Strick-Trends im Herbst und Winter

Bünde. Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und damit auch die Zeit der warmen Socken, Pullover und Schals. Anstatt sich ihr neuestes Kleidungsstück im Geschäft zu kaufen, greifen einige Menschen zu Nadel und Faden – und kreieren es selbst. Seit der Corona-Pandemie hat das Stricken und Häkeln eine echte Renaissance erlebt.

&bdquo;Und es boomt immer noch“, sagt Martina Knaps, Inhaberin der &bdquo;Sockenmanufaktur“, dem mittlerweile einzigen reinen Wollgeschäft in Bünde. Vor vier Jahren, mitten in der Pandemie, hat die 63-Jährige ihr Geschäft in der Bahnhofstraße 67 eröffnet. Mittlerweile habe sie einige Stammkunden. &bdquo;Aber es kommen auch immer noch neue Kunden“, sagt Knaps.

Und die finden in dem rund 60 Quadratmeter großen Laden Wolle in etlichen Farben und Formen – die bunten Knäule stapeln sich in den Regalen, genau wie ihre selbstgestrickten Socken, die Knaps ebenfalls in ihrer &bdquo;Sockenmanufaktur“ verkauft.

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Selbstgemachte Wohnaccessoires sind modern Mit dem aktuellen &bdquo;Strick-Boom“ haben sich auch einige neue Trends entwickelt, weiß die Bünderin. &bdquo;Die Mode ist zurzeit kastig“, erklärt Knaps, die seit ihrem 15. Lebensjahr strickt. Pullis werden also beispielsweise eher groß und weit gestrickt.

Außerdem seien Farbverläufe voll im Trend und bei jungen Frauen seien vor allem dicke Schals beliebt. &bdquo;Die sind schon fast so dick wie eine Halskrause“, erzählt die 63-Jährige lachend. Wohnaccessoires werden zurzeit ebenfalls vermehrt gestrickt und gehäkelt, wie zum Beispiel Spültücher und Topflappen oder kleine Körbe.

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Beim Material ist laut Knaps zurzeit Alpaka-Faser als Alternative zur Schafwolle sehr gefragt. &bdquo;Die ist sehr weich und wärmend“. Und die Leute nutzen vorwiegend dicke, aber leichte Wolle. &bdquo;Die ist nicht so schwer wie früher“. Insgesamt falle ihr auf, dass &bdquo;das Empfinden für gute Qualität wächst“.

Neue Techniken aus Skandinavien Und auch bei der Technik gibt es neue Trends: Anstatt von unten nach oben – die klassische Art – stricken viele ihre selbstgemachten Teile von oben nach unten. Bei Kleidungsstücken wird also nicht das untere Ende zuerst gestrickt, sondern das obere.

Dieser Trend komme ursprünglich von nordischen Designern aus dem skandinavischen Gebiet, wie Knaps erklärt. Und der hat einen großen Vorteil: &bdquo;Es gibt keine Nähte, man macht alles an einem Stück“. Das erspart das Zusammenstricken der einzelnen Nähte – ein Schritt beim Stricken, den einige als lästig empfinden.

&bdquo;Ich mag beides“, sagt Knaps im Gespräch mit der NW. Eine bevorzugte Strickweise habe sie nicht. Ihre selbstgestrickten Socken, die sie in ihrem Laden verkauft, fertigt sie mittlerweile übrigens mithilfe einer Strickmaschine an – aus Zeitgründen. Damit produziert sie nach eigener Aussage jährlich eine vierstellige Zahl an Sockenpaaren.

Amigurumi: Ein besonderer Häkel-Trend Unter Häkel-Fans gibt es zurzeit einen ganz besonderen Trend: Amigurumi. Eine japanische Häkeltechnik, mit der kleine Tiere oder Figuren kreiert werden. Auch Knaps hat den Trend für sich entdeckt und häkelt seitdem kleine Figuren, die über die Deckel von Einmachgläsern gestülpt werden können. &bdquo;Das ist meine kleine Leidenschaft“, sagt die Bünderin schmunzelnd als sie eine ihrer Figuren präsentiert.

Die 63-Jährige ist eigentlich gelernte Augenoptikerin. Doch schon kurz nach der Geburt ihrer Tochter vor 30 Jahren hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht. Gestartet ist sie auf Bauernmärkten, wo sie ihre selbst gestrickten Socken verkauft hat.

Daraufhin habe sie so viele Aufträge bekommen, dass sie 2001 ein Kleingewerbe angemeldet hat. &bdquo;Und das ist dann explodiert“, erinnert sie sich lachend. Seitdem hat sie auf Messen in ganz Deutschland und Holland Wolle und Zubehör verkauft. Ihr Ehemann habe sie damals oft begleitet.

Ein Lebenstraum hat sich erfüllt Mit der Eröffnung ihres eigenen Wollgeschäfts vor vier Jahren hat sich ein Lebenstraum von Knaps erfüllt. Seitdem steht sie täglich von montags bis samstags für ihre Kunden zur Verfügung – nicht nur als Verkäuferin, sondern auch als Beraterin. &bdquo;Wenn Kunden hier Wolle kaufen, stehe ich für Fragen zur Verfügung, bis sie ihr Teil fertiggestellt haben“, so Knaps.

Auch Anfänger sind bei ihr willkommen. Wer sich im Stricken und Häkeln probieren will, sollte mitteldicke Wolle nutzen, rät die Expertin. Damit kommen Stricker und Häkler zügiger voran und sehen schneller Erfolge. Mit dünnerer Wolle dauere das Ganze länger.

Als erstes Strick-Projekt empfiehlt Knaps einen Schal oder eine Mütze. &bdquo;Wenn man dann merkt. ’Ich fahr’ da voll drauf ab’, kann man sich an einem Pulli oder einer Jacke versuchen“, so Knaps.

Stricken für die Weihnachtszeit Einige Kunden bereiten sich schon jetzt auf die bevorstehende Advents- und Weihnachtszeit vor. Manche werden dabei besonders kreativ und stricken beispielsweise kleine Puppen oder Kugeln für den Tannenbaum. Andere häkeln kleine Deko-Häuser.

Auch die Vorbereitungen für selbstgestrickte Geschenke hat bei einigen Bündern bereits begonnen – Schals, Mützen, Handstulpen und Pullis werden für die Liebsten kreiert. Doch der absolute Strick-Klassiker wird auch in diesem Jahr nicht unter den Weihnachtsbäumen im Bünder Land fehlen: &bdquo;Socken sind immer noch ein absoluter Verkaufsschlager“, sagt Martina Knaps von der &bdquo;Sockenmanufaktur“ in Bünde.

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