Heepen in Aufruhr: Diebe reißen Kupfer von Hausfassaden, Polizei weiß von nichts

Bielefeld-Heepen. Die Polizei Bielefeld meldet am 2. Dezember den Diebstahl eines 1,50 Meter langen Stücks Regenfallrohr aus Kupfer an der Potsdamer Straße. Die Täter rissen das wertvolle Metall relativ rücksichtslos von der Fassade. Die Polizei suchte Zeugen.

Während die Polizei vergeblich auf Zeugenhinweise wartete, herrschte rechts und links der Salzufler Straße helle Aufregung. Denn der Diebstahl auf Höhe Eifelweg war beim besten Willen nicht der einzige Fall Anfang Dezember: &bdquo;Wir wissen inzwischen von zehn Fällen in unserer Straße“, berichtet ein Anwohner, der anonym bleiben möchte. &bdquo;Eine Familie hat sogar zwei Tatverdächtige beobachtet. Wir hatten gehofft, dass die Polizei daraufhin in Heepen abends verstärkt Streife fahren würde.“ Doch dort wusste man tagelang nichts von der Serie.

Die Anwohner haben jeweils in den ersten Dezembertagen über die Online-Wache der Polizei NRW Anzeige erstattet. Bis die digital eingegebenen Vorfälle beim zuständigen Kriminalkommissariat in Bielefeld landen, kann es offensichtlich mehrere Tage dauern. Denn am Freitag, 20. Dezember, liegt Polizeisprecherin Hella Christoph erst ein weiterer Fall vor: vom 28. auf den 29. November an der Heeper Straße Höhe Pastor-Kruse-Straße. Darüber hinaus seien im August beim Schützenheim der Heeper Schützen 2,50 Meter Fallrohr gestohlen worden und im Oktober noch einmal an der Hillegosser Straße.

18 Tage später weiß die Polizei Bielefeld nichts von der Serie Die Anzeigen von der Potsdamer Straße sind also mehr als zwei Wochen später immer noch nicht im System der Bielefelder Polizei eingetroffen. Dann folgt ein erster Lichtblick. Im Laufe des 20. Dezember meldet sich Hella Christoph ein zweites Mal und berichtet, dass zwei neue Anzeigen von der Potsdamer Straße eingetroffen sind. Wobei der Begriff &bdquo;neu“ irreführend ist. Die Fälle beziehen sich auf Kupferrohre von Anfang Dezember.

Ein anderer Betroffener meldet sich und schimpft: &bdquo;Bei mir fehlen vier Meter Fallrohr, bei einem Nachbarn drei Meter. Die kamen an unterschiedlichen Tagen wieder zurück.“ Er hatte gehofft, dass die Polizei aufgrund der Anzeigen in der Nachbarschaft nach dem Rechten gucken würde. &bdquo;Inzwischen haben wir hier doch alle schon auf Kunststoffrohre umgesattelt. Das Kupfer haben die uns doch schon weggeholt.“

Späte Meldung an die Polizei dient nicht der Aufklärung Hella Christoph räumt ein, dass das verspätete Eintreffen der Anzeigen nicht im Sinne der Aufklärung sei. &bdquo;Wir empfehlen bei solchen örtlichen Phänomenen immer, den örtlichen Bezirksbeamten aufzusuchen und dort die Lage zu schildern. Er hat dann sofort die Augen offen und er gibt dann auch auf der Wache Bescheid.“ Tatsächlich hatte sich bereits der eine oder andere mit dem Dorfsheriff in Verbindung gesetzt. Mehr Streifenfahrten seien deshalb aber auch nicht zu spüren gewesen, sagen die Anwohner.

Der Diebstahl von Kupfer in der Stadt ist übrigens nicht allein Heeper Sache. An der Bleichstraße und Feldstraße habe es noch einen örtlichen Schwerpunkt gegeben. Und ganz frisch: Erst am 18. Dezember stellten Arbeiter auf dem Arminia-Trainingsgelände an der Friedrich-Hagemann-Straße fest, dass jemand 120 Meter Kupferkabel mitgehen ließ.

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