Kriminalität und Böller: OWL-Polizei bereitet sich auf Silvester vor

Bielefeld. Die Polizei in NRW und OWL bereitet sich intensiv auf die Silvesternacht vor. Immerhin sind die Sicherheitsbehörden aktuell in erhöhter Alarmbereitschaft. Grund sind unter anderem Anschläge in der jüngeren Vergangenheit und eine angespannte Weltlage. Doch auch generell ist die Silvesternacht erfahrungsgemäß mit einer Vielzahl von Einsätzen für die Polizei verbunden.

Jihadistische Terrororganisationen – vor allem der &bdquo;Islamische Staat“ (IS) – verfolgen weiterhin das Ziel, in westlichen Staaten (und damit auch Deutschland und NRW) Anschläge zu begehen. Das NRW-Innenministerium berichtet daher von einer &bdquo;abstrakten Gefährdungslage“ an Silvester. Mehr noch: Dem Jahreswechsel 2024/2025 sei grundsätzlich eine besondere Bedeutung beizumessen, berichtet ein Ministeriumssprecher. Der Grund: Im Fokus von Terroristen stehen immerhin generell &bdquo;symbolträchtige Orte, Menschenansammlungen und öffentliche Veranstaltungen“. Konkrete Hinweise zu einer Gefährdung liegen jedoch aktuell nicht vor.

Generell rechnet das NRW-Innenministerium mit einem &bdquo;vermehrten Aufkommen von unspezifischen Gefährdungshinweisen“. Diese Hinweise umfassen beispielsweise Bedrohungslagen bis hin zu Aufrufen zu Aktionen oder Straftaten. &bdquo;Resultierend daraus geht auch von emotionalisierten und radikalisierten Einzelpersonen eine erhöhte Gefahr aus“, sagt ein Sprecher. Vor allem der Nahostkonflikt sorge für ein &bdquo;gesteigertes Emotionalisierungspotenzial“. Dieses betrifft sicherlich auch größere Teile der Feiernden auf den Straßen. Für jüdische und israelische Einrichtungen – darunter wohl auch die Synagoge in Bielefeld – ergebe sich laut Ministerium ein weiterhin erhöhter Schutzbedarf.

Erhöhtes Polizeiaufgebot Die Polizei ist generell an Silvester mit einem erhöhten Polizeiaufgebot im Einsatz. Davon berichtet beispielsweise auch eine Sprecherin der Bielefelder Polizei, die sich demnach intensiv auf die Nacht vorbereitet und im Austausch mit anderen Behörden steht. Details nennt die Polizei nicht. Generell planen die Sicherheitsbehörden in NRW – und damit auch OWL – eine deutlich sichtbare Polizeipräsenz. Vor allem an Orten, an denen mehr Personen feiern.

Generell heißt es immer wieder von Sicherheitsexperten, dass an Silvester vermehrt mit Delikten wie Körperverletzungen zu rechnen sei, aber auch mit eher harmlosen Fällen wie Ruhestörungen.

Fast keine Böllerverbotszonen in OWL Auch im Kreis Gütersloh berichtet eine Sprecherin von einer Erhöhung der verfügbaren Beamten. &bdquo;Das ist regelmäßig so.“ Hinweise auf Gefahren gebe es nicht. Die Sprecherin betont aber: &bdquo;Im Falle von Ordnungswidrigkeiten und Straftaten, insbesondere bei Gewaltdelikten, wird die Polizei konsequent einschreiten.“ Zudem weist sie einmal mehr auf das bestehende Waffen- und Messerverbot auf öffentlichen Veranstaltungen hin. &bdquo;Böllerverbotszonen, so wie es in den großen Städten des Landes gehandhabt wird, sind uns im Kreis Gütersloh gegenwärtig nicht bekannt“, teilt die Sprecherin mit.

Generell sind Böllerverbotszonen in fast allen Städten in OWL kein Thema. Einzig in Bielefeld soll eine solche Zone über Silvester eingerichtet werden. Bei einem Verstoß schreiten die Ordnungsbehörden ein – ebenso wenn es Anhaltspunkte dafür gibt, dass illegale Böller im Vorfeld verkauft werden.

Besondere Maßnahme an Silvester in OWL Eine besondere Maßnahme gibt es über Silvester derweil bei der Paderborner Polizei: Weil es in der Innenstadt seit Mitte November zu mehreren teilweise bewaffneten Raubdelikten kam, wurde für den Bereich eine sogenannte strategische Fahndung angeordnet. Diese erlaubt es der Polizei, zur Prävention von Straftaten mit &bdquo;erheblicher Bedeutung“ auch Fahrzeuge anzuhalten sowie Passanten genauer zu kontrollieren. Diese Anordnung gilt seit Mitte Dezember und reicht bis ins neue Jahr.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) betont derweil mit Blick auf Silvester: &bdquo;Der Jahreswechsel bedeutet Hochkonjunktur für Polizei, Feuerwehren und Rettungsdienste, auch in diesem Jahr.“ Die Polizei bereite sich intensiv vor, kenne zudem die &bdquo;Ecken“, an denen sie vor allem Präsenz zeigen müsse. &bdquo;Jeder soll feiern und mit Freunden das Jahr ausklingen lassen, aber dabei muss eins klar sein: Retter und Polizisten sind keine Zielscheiben für Böller und Raketen. Wer das nicht versteht, kriegt es mit der Polizei zu tun!“

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