Klimaaktionsplan in Paderborn: Bisher nur eine von 60 Maßnahmen umgesetzt

Paderborn. Viel Zeit hat die Stadt nicht mehr, wenn sie ihre Ziele zur Klimaneutralität erreichen möchte. 2019 wurde beschlossen, dass die Stadtverwaltung, städtische Eigenbetriebe und Unternehmen bis zum Jahr 2035 CO2-neutral werden. Bis 2040 soll sogar eine gesamtstädtische Treibhausgasneutralität erreicht werden. Doch ist die Stadt bei der Umsetzung bereits auf einem guten Weg?

Mittels des Paderborner Klimaaktionsplans (KAP) sollten erstmalig Ziele für den Klimaschutz zusammengefasst werden, heißt es auf der Webseite der Stadt Paderborn.

60 Maßnahmen für den Klimaschutz in Paderborn Kernstück des Dokuments ist ein Katalog mit rund 60 Maßnahmen, die in vier Paketen geordnet sind. Auf Nachfrage durch die &bdquo;NW“, wie viele davon abgeschlossen sind, differenziert die Stadt zwischen den Paketen. So werde an Projekten aus dem ersten, dem Basispaket, beständig gearbeitet.

Das erklärt sich auch mit den zugehörigen Inhalten. Denn im Basispaket werden Schwerpunkte wie die &bdquo;Informationskampagne und prozessbegleitende Öffentlichkeitsarbeit“ benannt.

Bei dem zweiten, dem Starterpaket, gibt es jedoch Projekte, die konkret umgesetzt und abgeschlossen werden können. Die Stadt befinde sich aktuell in der Bearbeitung des Starterpaketes, da nur dieses bislang politisch beschlossen wurde. Dieses Paket enthält mit 19 Punkten fast ein Drittel der gesamten Maßnahmen. Die dort enthaltenen Ziele bräuchten für ihre Einführung ein bis drei Jahren, hieß es 2022. Nach über zwei Jahren sind nur wenige tatsächlich abgeschlossen.

So viele Maßnahmen wurden in Paderborn abgeschlossen &bdquo;Von den zuvor erwähnten 19 Maßnahmen befinden sich neun in der Umsetzungsphase, fünf in der Vorbereitungsphase, eine Maßnahme ist abgeschlossen und vier Maßnahmen wurden noch nicht begonnen“, erklärt die Stadt auf Nachfrage.

Bei der abgeschlossenen Maßnahme handelt es sich um eine Sanierungsoffensive, die durch wenig Aufwand umgesetzt wurde. So soll durch Beratungsangebote die Dämmung in Häusern verbessert werden. Als Zielmarke wurden unter anderem 500 Begehungen formuliert.

Ende 2024 soll zudem ein Zuschussprogramm für Fotovoltaik-Anlagen zum Abschluss kommen. Dabei unterstützt die Stadt die Finanzierung von kleineren Geräten wie Balkonkraftwerken. Welche Anzahl von geförderten Anlagen hierbei als Erfolg gewertet wird, ist nicht genannt. Zudem ist dies als eine dauerhafte Aufgabe formuliert. Inwiefern es hier zu einem Abschluss kommt, ist nicht eindeutig.

Über 30 Projekte noch nicht begonnen Die Maßnahmenpakete 1 und 2 sowie insgesamt 35 Maßnahmen sind indes noch nicht begonnen und politisch beschlossen worden. Wann diese angegangen werden, bleibt ebenfalls unklar. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Stadt ihre 2022 vorformulierten Ziele bereits länger bearbeitet. Denn zu den wesentlichen Bausteinen des städtischen Klimaschutzes gehören die Senkung des Energieverbrauchs, die Steigerung der Energieeffizienz, der Ausbau und die Umstellung auf erneuerbare Energien.

Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch der Paderborner lag 2023 laut dem Energieatlas NRW bei 56,4 Prozent. Seit 2012 sind die Treibhausgasemissionen um 30 Prozent gesunken: von 1.449.404 Tonnen auf 1.027.490 Tonnen im Jahr 2020. Der Rückgang erkläre sich vor allem mit dem Anstieg des regenerativen Anteils an der Stromproduktion, heißt es im Klimaaktionsplan. Der Treibhausgas-Neutralität in rund 15 Jahren stehen dennoch noch 1.027.490 Emissionstonnen im Weg. Nur zwei Prozent davon entfallen auf kommunale Einrichtungen.

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