Bald auch im Supermarkt: Unternehmen aus Kreis Gütersloh setzt auf neue Produkte

Schloß Holte-Stukenbrock. Sahne-Heringsfilets in der Ovalschale. Diese Köstlichkeit war schon vor Jahrzehnten ein Verkaufsschlager und ist weiterhin einer der beliebtesten Klassiker des Stukenbrocker Feinkostspezialisten &bdquo;Le Picant“. Die Qualität bleibt erhalten, versichert Inhaberin Dorothee Kipp, ansonsten gibt es aber die ein oder andere sicht- und spürbare Veränderung im Unternehmen: neues Design, neue Produkte, Investitionen in Produktion und eine Vertriebsoffensive Richtung Einzelhandel .

Kunden in Schloß Holte-Stukenbrock können zukünftig ein erweitertes Sortiment an Salaten von &bdquo;Le Picant“ in der 400-Gramm-Schale im Elli-Markt und bei Rewe-Buschkühle kaufen. Bislang produzierte das Unternehmen am Firmensitz an der Industriestraße fast ausschließlich für den Großhandel in Fünf- oder Zehn-Kilo-Eimern.

Großküchen, Kantinen und Bäckereien bleiben das Hauptgeschäft für den Absatz der Salate, Saucen, Dressings und Dips, &bdquo;aber die Verkäufe in diesem für uns klassischen Markt stagnieren“, begründet Dorothee Kipp den Schritt. Ein Wachstum sei bei den Großhändlern nur schwierig zu erzeugen, weil die ihre festen Partner und Vertriebsstrukturen hätten. Deshalb will sich &bdquo;Le Picant“ einen neuen Markt im Einzelhandel erschließen.

Unternehmen aus Kreis Gütersloh setzt auf vegane Alternativen Die Menschen achten laut Kipp auf Regionalität und Qualität und seien auch bereit, dafür etwas mehr Geld auszugeben. Die Herausforderung sei, hochwertige Produkte zu einem erschwinglichen Preis anbieten zu können. Auch neue Trends, wie zum Beispiel fleischreduzierte Ernährung, müssen im Blickfeld bleiben. Deshalb stellt &bdquo;Le Picant“ jetzt mehr Salatalternativen ohne Fleisch her.

Zum Beispiel Nudelsalat mit Mandarinen. Auch vegane Produkte sind im Sortiment. &bdquo;Die kommen gut an“, sagt Dorothee Kipp, befinden sich auf den Umsatz bezogen aber noch in einer Nische. Das Unternehmen gibt es seit fast 60 Jahren. 1966 wurde Eugen Zeitter Gesellschafter der Kölner Firma &bdquo;Bruckmann“ (die schon seit den 30er-Jahren existierte) und gründete die Bruckmann Feinkost-KG in Stukenbrock.

Bruckmann war ein bekannter Fischfabrikant, kein Wunder, dass sich die Sahne-Heringsfilets zum Topprodukt entwickelten. Als Eugen Zeitter im Jahr 1990 starb, kaufte seine Tochter Susanne Lepper dem Kölner Partner dessen Anteile ab. Die Firma wurde unter dem Namen &bdquo;Le Picant“ (Lepper Picant) 1991 neu firmiert. Das Logo zierte die Farben der französischen Trikolore, denn Picant steht für den internationalen Touch der Feinkost &bdquo;made in SHS“.

Geschäftsführerin aus Kreis Gütersloh geht Veränderung an Seit 2012 lenkt Zeitter-Enkelin und Lepper-Tochter Dorothee Kipp das Geschäft. &bdquo;Es war Zeit für eine Veränderung. Raus aus den 90er-Jahren.“ Sie engagierte eine Werbeagentur, die ein neues Logo (ein schlankerer Schriftzug ohne Trikolore), neue Designideen und einen frischen Internetauftritt umsetzte. Der Herstellungsprozess bestehe zu einem Großteil noch aus Handarbeit, sagt Dorothee Kipp. Die Heringsfilets werden händisch abgewogen und mit einer Kelle Sahnesauce und frischen Zwiebeln in der Ovalschale garniert.

Neben neuen Märkten, neuen Produkten und neuem Design investiert die Inhaberin auch in den Standort Stukenbrock. Zum Beispiel in Photovoltaik. Gerade im Sommer werde viel Strom für die Kühlung benötigt. Und den Werksverkauf, freitags von 10 bis 15 Uhr, wird es weiterhin geben.

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