Wie Lebensmittel-Kontrolleure die Eisdielen im Kreis Herford unter die Lupe nehmen

Kreis Herford. Der Frühling hält endlich Einzug, langsam wirds wärmer, die Sonne lässt sich öfters blicken – nichts wie ab in eine der zahlreichen Eisdielen im Kreis Herford. Doch wie steht es eigentlich um die Hygiene bei der Produktion der kühlen Köstlichkeit zwischen Vlotho und Rödinghausen? Die Redaktion hat nachgehakt.

Egal ob als Vanille-, Schoko- oder Drachenfrucht-Kugel oder als Stieleis aus der Tiefkühltruhe im Supermarkt: Um die acht Liter &bdquo;Gefrorenes“ vertilgen Bundesbürger im Schnitt jährlich – vorzugsweise wohl natürlich im Sommer. Im Wittekindskreis gibt es aktuell 30 Eisdielen, die dann und wann auch Besuch von Mitarbeitern der Kreisverwaltung bekommen. &bdquo;Bei uns werden die Eisdielen während jeder Saison regelmäßig durch die Lebensmittelüberwachung des Kreis-Veterinäramtes kontrolliert“, erklärt Kreissprecher Patrick Albrecht. Im Schnitt werde jedes Café einmal aufgesucht.

Der Behördensprecher betont: &bdquo;Unangekündigte Kontrollen und die Produktproben, die vor Ort entnommen werden, stellen im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher die Einhaltung der Hygienevorschriften und die Qualität der angebotenen Produkte sicher.“ In diesem Jahr seien bislang fünf Eis-produzierende Gastro-Betriebe von den Lebensmittel-Experten aufgesucht worden.

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Eine auffällige Produktprobe Und was ist dabei herausgekommen? Patrick Albrecht: &bdquo;Die Ergebnisse zeigen, dass die Eisdielen die erforderlichen Standards im Wesentlichen einhalten. Teilweise festgestellte kleinere Mängel in der Basishygiene konnten direkt behoben werden.“ 2025 und 2024 habe es insgesamt nur eine auffällige Produktprobe gegeben.

Bei Mängeln in der Basishygiene geht es um Sauberkeit, also um Schmutz-Rückstände in Bereichen, in denen mit Lebensmitteln gearbeitet wird. Aber auch ausgelaufene Milch im Kühlschrank oder Spinnen-Weben in der Küche gehören dazu.

&bdquo;Diese Produktproben sind ein wichtiger Hinweis für die Betreiber, ihre Hygienemaßnahmen zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern“, informiert der Kreissprecher. Er ergänzt: &bdquo;Bislang ist es aber noch nicht vorgekommen, dass eine Eisdiele im Kreis Herford aufgrund hygienischer oder sonstiger Mängel infolge einer Kontrolle der Lebensmittelüberwachung geschlossen werden musste.“

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Aber natürlich nehmen die heimischen Lebensmittelkontrolleure nicht nur Eiscafés ins Visier, sondern beispielsweise auch Restaurants, Märkte, Firmenkantinen und Produktionsstätten. Bei ihren Kontrollen achten die Experten auf die baulichen Gegebenheiten der Betriebe, den hygienischer Zustand der Räume, Einrichtungsgegenstände und Gerätschaften, Personal- und Produktionshygiene. Ebenfalls unter die Lupe genommen werden sanitäre Einrichtungen, das Thema Abfalllagerung spielt ebenfalls eine Rolle. Ferner werden die Lebensmittel vor Ort beurteilt – dabei geht es dann unter anderem um die Lagerungsbedingungen, den optischen Eindruck sowie die Kennzeichnung.

Beim Eis gibts Unterschiede Apropos Kennzeichnung: Eis ist nicht gleich Eis. Wer in den Auslagen seiner Eisdiele Milcheissorten wie Vanille oder Schoki anbietet, muss darauf achten, dass dieses mindestens 70 Prozent (Voll-)Milch enthält. Bei Fruchteissorten gilt: Mindestens 20 Prozent Obst im Produkt sind Pflicht. Eine Ausnahme bilden dabei bei &bdquo;saure Früchte“ wie Maracuja, Zitronen oder Limette. Bei diesen Sorten muss der Fruchtgehalt lediglich zehn Prozent betragen. &bdquo;Eis mit Fruchtgeschmack“ enthält ausschließlich oder überwiegend Aromen. Fruchtbestandteile müssen nicht enthalten sein.

Pro Jahr entnehmen die Mitarbeiter der Lebensmittelkontrolle im Kreis Herford übrigens um die 1500 Proben in den besuchten Betrieben, die etwas mit dem Verkauf oder der Herstellung von Ess- oder Trinkbarem zu tun haben. Diese gehen dann an das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt OWL. Dort werden die Proben auf gesundheitsschädigende Keime oder Toxine, fehlerhafte Lagerung und Produktionsfehler, korrekte Zusammensetzung und Kennzeichnung, unerlaubte Zusätze sowie die Einhaltung bestimmter Höchstmengen – etwa was Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel, Schwermetalle oder andere Rückstände angeht.

Abschließend betont Kreissprecher Albrecht: &bdquo;Nehmen Verbraucherinnen und Verbraucher Hygienemängel oder Ähnliches in einem gastronomischen Betrieb wahr, kann das Kreis-Veterinäramt jederzeit per Mail kontaktieren .“

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