Besucherin kritisiert Verstoß gegen Handyverbot im Herforder H2O - das sagt der Betrieb

Herford. Das H2O in Herford gehört zu den beliebtesten Freizeitbädern in Ostwestfalen-Lippe. Doch nun kocht Ärger hoch. Anlass sind die Beobachtungen einer langjährigen Besucherin, die sich in einem Schreiben an das Unternehmen darüber beschwert, dass das Verbot der Nutzung von Handys im dortigen Saunabereich allzu oft missachtet werde. Die Antwort des H2O auf ihre Zuschrift, die das Freizeitbad bestätigt, enttäuscht die Besucherin. Sie kündigt an, sie werde ihre &bdquo; Besuche bei Ihnen nun einstellen, da ich jedes Mal mindestens eine Person treffe/erwische, die trotz des überall ausgeschilderten Handyverbots das Handy im Saunabereich benutzt“.

Mal sei es ein Handy, &bdquo;das auf einer leeren, reservierten Liege 30 Minuten lang vor sich hin klingelt, weil die Weckerfunktion kein Ende nimmt“, beschreibt die Besucherin die von ihr beobachtete Szenerie. Eine Beschwerde beim Personal der Felsentheke habe lediglich den Hinweis eingebracht, man könne da leider nicht mehr machen, als einen Zettel hinzulegen mit der Bitte, dass das Handy nach Rückkehr der Besitzer ausgeschaltet werden solle. Resultat: Das Handy habe fröhlich weiter vor sich hin geklingelt und &bdquo;alle Leute auf den Liegen im Umkreis von 30 Metern zu Tode genervt“.

Vorwurf: Mangelnde Konsequenzen bei Verstößen Doch was die Besucherin noch weit mehr ärgert, ist dies: &bdquo;Meist habe ich es aber so erlebt, dass die Männer ganz selbstverständlich in der Felsentheke oder auf ihrer Liege fröhlich mit dem Handy herumdaddeln.“ Auch da habe sie jedes Mal das H2O-Personal darauf hingewiesen &bdquo;und die Besitzer (übrigens jedes Mal Männer) wurden lediglich freundlich gebeten, ihr Handy wegzupacken“.

Die Besucherin fragt sich nun, &bdquo;warum diese Leute nicht der Sauna verwiesen werden?“ Wo sei ein Anreiz, sich an das ausgeschilderte Handyverbot zu halten, wenn alle wüssten, &bdquo;dass es absolut nichts zu befürchten gibt“, fragt sie zudem. &bdquo;Vor allem aber würde mich interessieren, wie Sie als Betreiber des H2O gedenken sicherzustellen, dass die männlichen Besucher mit ihren Handys keine heimlichen Fotos oder Videos von den nackten Frauen in der Sauna machen? Wenn Frau Pech hat, werden diese womöglich sogar noch im Internet gepostet oder geteilt.“

Sicherheitsbedenken und Betreiberreaktion Mit ihrem Schreiben ans H2O stößt die Besucherin zwar nach der der Redaktion vorliegenden E-Mail auf Bedauern des Freizeitbades. Doch die weitere Stellungnahme ist eher zurückhaltend. &bdquo;Wir sind der Meinung, dass in einer Saunawelt die Gäste gegenseitig aufeinander Rücksicht nehmen sollten“, heißt es da. Da man sehr viele Gäste mit den unterschiedlichsten Vorstellungen an einen gelungenen Badetag im H2O begrüße, &bdquo;versuchen wir jeden Tag, die Wünsche bestmöglich zu erfüllen. Leider stellen wir fest, dass dieses nicht immer möglich ist.“

Nach Rücksprache mit der Betriebsleitung könne man der Besucherin mitteilen, &bdquo;dass unser Personal bei jedem Rundgang die Handynutzung in unserer Anlage überprüft“. Gäste würden auf das Handyverbot hingewiesen und bei mehrmaligem Verstoß sind bereits Hausverbote ausgesprochen worden. Leider könne sich das Personal nicht überall in der Anlage befinden.

Kontrollen und Appell des Betriebsleiters

Markus Diering, Betriebsleiter Freizeiteinrichtungen bei den Stadtwerken Herford, zeigt für den Ärger der Besucherin auf Nachfrage der Redaktion Verständnis. &bdquo;Wir nehmen das Thema sehr, sehr ernst.“ Er habe deshalb die jüngste Beschwerde der Besucherin zum Anlass genommen, die Kontrollen des Teams in der Sauna des H2O zur Einhaltung des Handyverbots nochmals zu verbessern. In den Saunaregeln des H2O heißt es ganz klar: &bdquo;Die Nutzung von mobilen Endgeräten ist nicht gestattet. Bitte lassen Sie diese in Ihrem Schrank und denken Sie daran, Ihr Gerät auf lautlos zu stellen.“

Auf dieses Verbot weise das H2O explizit mit mehreren Schildern sowie Piktogrammen hin, so Diering. Das Personal versuche, mit ständigen Rundgängen und Ansprachen von Saunagästen, die Einhaltung dieses Verbotes zu gewährleisten. &bdquo;Ich habe gebeten, noch mal Kontrollgänge extra zu machen“, so der Betriebsleiter. &bdquo;Es ist nicht so, dass wir das lax sehen.“

Herausforderungen bei der Durchsetzung des Verbots

Doch sei die Sauna auch ein sozialer Ort, weiß Diering. &bdquo;Wenn die Sauna voll ist, sind 500 bis 600 Leute zeitgleich da.“ Es sei unter diesen Umständen nicht immer einfach, das Handyverbot zeitnah zu kontrollieren; Taschenkontrollen gebe es nicht. Aber das Personal sei dafür geschult, die Einhaltung zu kontrollieren. Geschehe irgendetwas in Richtung Fotografie mit dem Handy, &bdquo;bekommt jemand auch eine Anzeige“.

Der Betriebsleiter appelliert nochmals an alle Gäste, sich an die Regeln der Handynutzung zu halten. Es gebe gerade in der Sauna viele Stammgäste, die wüssten, welche Regeln es gebe. Letztlich sei aber auch zu beobachten: &bdquo;Es ist so, dass für viele Menschen das Handy zu täglichen Leben dazugehört.“

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