Schüsse vor Bielefelder Disco „Prime“: Anklage gegen mutmaßlichen Schützen geplatzt

Bielefeld. Am Rande des Parkplatzes der Brackweder Disco &bdquo;Prime“ fielen am 24. September 2023 Schüsse. Ein 29-jähriger Mann aus Paderborn erlitt damals einen seitlichen Durchschuss durch beide Beine in Höhe der Oberschenkel. Nach langen Ermittlungen konnte die Kripo im Juli 2024 bestätigen, dass ein Tatverdächtiger aus dem Kreis Gütersloh identifiziert werden konnte. Doch nun wurde bekannt: Die Anklage gegen den Tatverdächtigen ist inzwischen geplatzt.

Wie Kim Beatrix Simon, Sprecherin der Bielefelder Staatsanwaltschaft, mitteilte, wurde zwar am 5. Februar 2025 gegen den Tatverdächtigen Anklage erhoben, doch diese wurde Anfang April wieder zurückgenommen. Offenbar waren die Beweise gegen den Beschuldigten zu dünn. Das zuständige Landgericht hatte die eingereichte Anklage wieder zur Überprüfung an die Staatsanwaltschaft zurückgegeben. Und die kam nun beim zweiten Mal auch zu dem Schluss, dass dem Tatverdächtigen nicht mit der erforderlichen Sicherheit nachgewiesen werden kann, dass er geschossen haben soll.

Die juristisch logische Konsequenz: Das Verfahren wurde wegen nicht hinreichenden Tatverdachts gegen den Mann eingestellt. Zumal sich auch kein anderer möglicher Tatverdächtiger finden ließ. Der Freigesprochene hat aber trotzdem mit der Justiz zu tun. Erst vor Kurzem ist gegen ihn Anklage zum Strafrichter bei dem Amtsgericht in Halle wegen Waffenbesitzes erhoben worden.

Täter schießt Paderborner seitlich durch beide Beine Zurück zu dem blutigen Streit an der Duisburger Straße: Wie die Ermittlungsbehörden damals mitteilten, war es am 24. September 2023 gegen 0.30 Uhr zu einem Streit zwischen zwei Autofahrern gekommen. Der Grund des Streits: Die beiden Fahrzeuge sollen auf dem Parkplatz zu eng nebeneinandergestanden haben.

Der Täter zückte kurzerhand eine Schusswaffe und schoss dem Paderborner durch beide Oberschenkel. Die Polizei hatte damals eine Großfahndung ausgelöst, aber den Täter nicht mehr ausfindig machen können. Nach Angaben des Discobetreibers handelte es sich bei den beiden Männern um keine Gäste des &bdquo;Prime“.

Hausdurchsuchung bringt Schusswaffe zutage Akribische Ermittlungsarbeit vor allem nach dem Auto, das der Schütze gefahren haben soll, brachten die Ermittler schließlich auf die Spur des damals 34-Jährigen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fanden die Beamten dann auch eine Schusswaffe. Vermutlich war nicht nachweisbar, ob es sich bei der gefundenen Pistole auch um die Tatwaffe handelte. Da er diese Waffe nicht besitzen durfte, muss er sich nun zumindest wegen illegalen Waffenbesitzes verantworten.

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