Längere Wartezeiten: Ärger über neue „Service-Stopps“ auf den Bielefelder Wertstoffhöfen

Bielefeld. Zweimal ist ein Bielefelder in den vergangenen Wochen zum Wertstoffhof Mitte an die Herforder Straße gefahren, um dort allerlei Abfall und Ausrangiertes zu entsorgen. Beim letzten Mal vor wenigen Tagen, als die Autos mal wieder bis auf die Herforder Straße standen und er eigentlich schon gut vorgerückt war, hieß es plötzlich: &bdquo;Stopp – wir müssen aufräumen“. &bdquo;Sie haben ein Schild aufgestellt und dann eine Dreiviertelstunde geschlossen“, erzählt der Bielefelder, noch im Nachhinein fassungslos.

Die unvermittelten Schließungen – &bdquo;Service-Stopps“ genannt – seien Mitte April &bdquo;testmäßig“ eingeführt worden, berichtet Umweltbetriebssprecher Michael Koch. Grund dafür sei ein Unfall Mitte März, bei dem eine 34-jährige Bielefelderin am frühen Nachmittag auf dem Wertstoffhof an der Engerschen Straße von der Schaufel eines Radladers verletzt wurde. Sie hatte eigentlich nur Papiermüll auf dem Wertstoffhof Nord in einem der großen Container entsorgen wollen und war dabei von dem Fahrer des Radladers übersehen worden. Der war dabei gewesen, den Papiermüll zusammenzupressen.

Der Unfall habe gezeigt, wie gefährlich es sei, bei der hohen Anzahl von Anlieferungen parallel solche Arbeiten durchzuführen, erklärt Koch. Diesmal sei der Unfall noch einigermaßen glimpflich abgelaufen im Vergleich zu dem, was hätte passieren können. &bdquo;Das ist wirklich hochgefährlich.“ Doch die Verdichtungen in den Containern, ob Papier oder Sperrholz, müssten gemacht werden, damit die riesigen Behälter beim Abtransport gut gefüllt seien. &bdquo;Da wird alles locker reingeworfen, aber dazwischen ist noch viel Platz.“ Solche Arbeiten müssten auf allen städtischen Wertstoffhöfen gemacht werden.

Verdichtung durch die Bagger geht schnell Längere Wartezeiten seien mit den neuen Stopps aber nicht verbunden, sagt Koch. &bdquo;Das dauert 10 bis 15 Minuten. Aber wir müssen irgendwo stoppen, um die Arbeiten auszuführen.“ Und bevor der erste Bagger rollt, müssten natürlich erst sämtliche Anlieferer mit ihren Autos vom Hof gefahren sein. Das könne leider je nach Andrang schon einmal einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Verdichtung durch den Bagger gehe dagegen schnell.

&bdquo;Ich kann gut verstehen, dass man sich da ärgert“, meint der Sprecher – vor allem, wenn sich die Autoschlange bis zur Herforder Straße und darüber hinaus ziehe. &bdquo;Man sieht, es geht langsam vorwärts, und dann sagt einer auf einmal Stopp.“

Die Mitarbeiter des Umweltbetriebs seien auch nicht glücklich, wenn die Menschen so lange warten müssten. &bdquo;Aber wir müssen die Container eben irgendwann nachverdichten.“ Derzeit sei der Umweltbetrieb dabei, das Konzept zu überarbeiten, um die Service-Stopps zu minimieren.

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