Größenordnung von Gelsenkirchen: So viele Ukrainer hat NRW aufgenommen

Düsseldorf. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat konkrete Auswirkungen auf das Land Nordrhein-Westfalen. Das zeigt sich an verschiedenen Stellen. Der Europaminister des Landes, Nathanael Liminski, hat sich jetzt in der Ukraine an der Nähe der Front ein Bild von der Situation gemacht.

Bislang hat Nordrhein-Westfalen rund 268.000 ukrainische Geflüchtete aufgenommen. Zum Vergleich: Das ist in etwa die Einwohnerzahl der Stadt Gelsenkirchen. Im aktuellen Schuljahr besuchen rund 56.000 ukrainische Schülerinnen und Schüler die Schulen in NRW - so viele Menschen leben zum Beispiel in der Stadt Bad Salzuflen in OWL. Das zeigt, welch enormen Kraftaufwand die Menschen in NRW seit drei Jahren betreiben, um die Geflüchteten zu integrieren. Seit Kriegsbeginn wurden auch 446 Patienten aus der Ukraine in NRW-Krankenhäuser verlegt.

Das Land NRW unterstützt die Ukraine auch in Bereichen wie der Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft, zum Beispiel durch Partnerschaften. Besonders wichtig ist der Einsatz für Hilfsorganisationen wie dem Blau-Gelben Kreuz, welches seit Kriegsbeginn Hilfsgüter in die Ukraine schickt. Insgesamt beträgt die finanzielle Unterstützung des Landes rund zehn Millionen Euro.

Liminski sieht derzeit keine Chance für einen Waffenstillstand NRW-Europaminister Nathanael Liminski (CDU), der zugleich Chef der Staatskanzlei und somit die rechte Hand von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) ist, hat jetzt die Ukraine besucht, um den Menschen vor Ort die weitere Solidarität zuzusichern. &bdquo;Ich glaube an ihren Sieg“, sagt Liminski. Doch ein schnelles Ende des Krieges sieht Liminski nicht. Von einem Waffenstillstand oder Friedensverhandlungen sei man noch &bdquo;weit weg“, meint der Politiker nach Gesprächen mit hochrangigen Vertretern des Landes. Ukrainisch-russische Annäherungen seien derzeit maximal in Form von Gefangenenaustauschen möglich.

Liminski will sich künftig dafür einsetzen, den ukrainischen Kliniken noch mehr zu helfen sowie noch mehr Fahrzeuge in das Land zu schicken, um dort die Mobilität der Menschen zu erhöhen. Auch im mentalen Bereich sieht er großes Potenzial.

Zugleich macht der Politiker Druck beim Thema Rüstungsindustrie. Der Ukraine sei es gelungen, eine &bdquo;bemerkenswerte“ Rüstungsindustrie aufzubauen. Jetzt, wo Europa eine große militärische Aufrüstung bevorstehe, sei es an der Zeit, Kooperationen einzugehen und Investitionen abzuschließen. Er höre vor Ort, dass die Deutschen da tendenziell &bdquo;sehr zurückhaltend“ seien, sagt Liminski, während zum Beispiel Spanier und Franzosen bereits mit großen Delegationen in der Ukraine seien, um Verhandlungen über Rüstungsabkommen aufzunehmen.

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