Reisen mit der Bahn – Ehepaar aus Bielefeld erlebt katastrophale Rückfahrt

Bielefeld. Eine Reise sollte nie vor der Rückfahrt gelobt werden. Schon gar nicht, wenn sie mit der Deutschen Bahn getätigt wird. Diese Erfahrung hat das Ehepaar Klaus aus Bielefeld auf der Rückfahrt von Leipzig nach Bielefeld gemacht. Eigentlich bringt das bahnerprobte Duo, das oft quer durch Deutschland und Europa unterwegs ist, nichts so schnell aus der Fassung. Aber diese Rückreise hatte es in sich.

&bdquo;Die Hinfahrt dauerte schon über eine Stunde länger“, sagt Hennes Klaus. Grund dafür war ein Schienenersatzverkehr, der aufgrund von Brückenbauarbeiten in Herford eingerichtet war. &bdquo;Aber das wussten wir im Vorfeld“, ergänzt seine Frau Eva Theresia, die zusammen mit ihrem Mann und weiteren Paaren – alles ehemalige Sportler des VfL Theesen – ein Wochenende in Leipzig verbringen wollte. Für die ungewollt längere Hin-Fahrzeit hat das Ehepaar bereits eine Entschädigung von 25 Prozent auf den Fahrpreis erhalten. Diese gibt es laut Bahn ab einer Verspätung von 60 Minuten am Zielbahnhof.

Bei der Rückfahrt kam die Reisegruppe aber nicht nur gut drei Stunden später am Bielefelder Hauptbahnhof an. Es herrschte zuweilen ein großes Durcheinander. &bdquo;Die Fahrt von Leipzig nach Hannover verlief reibungslos und auch von Hannover ging es pünktlich Richtung Bielefeld“, sagt Hennes Klaus. Doch dann nahm die Fahrt mit dem ICE am Bahnhof in Löhne ein jähes Ende. &bdquo;Der Zug blieb einfach in Löhne stehen“, sagt seine 72-jährige Frau, &bdquo;und gut 15 Minuten passierte nichts“. Nach rund 20 Minuten gab es die Durchsage, dass der Zug als Nächstes in Dortmund halten würde – ohne Zwischenhalt in Bielefeld.

Auch mit Regionalzügen gab es kein Weiterkommen Alle Fahrgäste mit dem Ziel Bielefeld seien gebeten worden, den ICE zu verlassen und sich in Löhne andere Züge zu suchen. &bdquo;Es stand am gegenüberliegenden Gleis auch ein Regionalzug nach Bielefeld“, sagt Hennes Klaus, sodass sich rund 150 Fahrgäste dorthin bewegten. Dieser Zug änderte jedoch aus unerklärlichen Gründen sein Reiseziel und fuhr stattdessen zurück nach Hildesheim. &bdquo;Dann gab es eine Durchsage, dass auf einem anderen Gleis ein anderer Regionalzug Richtung Bielefeld fahren würde“, ergänzt seine Frau. 150 Fahrgäste wechselten erneut das Gleis. Dann der Schock: &bdquo;Bitte nicht einsteigen“ war auf diesem Zug zu lesen.

Alle guten Dinge sind drei. Nach dieser Devise gab es eine weitere Bahnsteig-Ansage für den dritten und auch letzten Versuch, mit einem Zug den Löhner Bahnhof zu verlassen. Wieder ein Regionalzug, &bdquo;in den alle erst mal eingestiegen sind“. 22.19 Uhr hätte sich dieser nach Bielefeld in Bewegung setzen sollen. Stattdessen gab es vom Lokführer um halb elf die Durchsage, dass der Zug nicht weiterfährt, sondern in Löhne bleibt. &bdquo;Alle Fahrgäste sind dann noch vom Lokführer gebeten worden, sich individuell darum zu kümmern, wie sie nach Hause kommen“, sagt Hennes Klaus. Die Stimmung unter allen Fahrgästen sei dementsprechend gewesen.

.responsive23-Suj3VE1sxTDxw1IN-map-schienenpersonennahverkehr-owl { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Suj3VE1sxTDxw1IN-map-schienenpersonennahverkehr-owl { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Suj3VE1sxTDxw1IN-map-schienenpersonennahverkehr-owl { padding-top: 142.86%; } } Die Bahn erstattet 50 Prozent des Fahrpreises Letztlich kam das Ehepaar weit nach Mitternacht in Bielefeld mit einem selbst bezahlten Taxi an. Die Kosten dafür erstattet die Bahn allerdings nicht. Weil seitens der Bahn – wenn auch sehr verspätet – doch noch zwei Busse in Löhne zur Weiterfahrt nach Bielefeld bereitgestellt wurden, hätte die Möglichkeit zur Weiterfahrt durch die Bahn bestanden. Nach dem Hin und Her am Löhner Bahnhof war das Ehepaar aber letztlich nur froh, irgendwie zu Hause angekommen zu sein.

Der Antrag auf eine 50-prozentige Kostenerstattung des Rückfahrpreises laufe noch, sagt Eva Theresia Klaus. Diesen wird die Bahn auch zurückzahlen, da die Verspätung mehr als 120 Minuten betrug. Im Erstattungsfall hat ein Fahrgast die Wahl zwischen einer Bargeldauszahlung oder einem Gutschein für die nächste Fahrkarte. Letztere Möglichkeit will das Ehepaar Klaus nutzen. Denn trotz der Widrigkeiten dieser letzten Reise wollen sich die beiden und ihre Reisegruppe das Bahnfahren nicht ganz verderben lassen.

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