Labubu-Hype erreicht OWL: Bielefelderin sammelt mehr als fünfzig Monsterfiguren

Bielefeld. Die 23-jährige Nika steht schon seit zwei Stunden in der Schlange vor dem Pop-Mart-Store in Berlin, als diese Redaktion sie erreicht. Mehr als hundert Sammler warten mit ihr darauf, dass der Laden öffnet, um noch mehr Labubus zu ergattern. Nika sammelt die flauschigen Monsteranhänger und besitzt schon mehr als fünfzig Stück. Für die Erweiterung ihrer Kollektion fährt sie nicht zum ersten Mal extra von Bielefeld in die Hauptstadt.

Ihren ersten Labubu hat sie für das Doppelte des Originalpreises ergattert: für 40 Euro über ein Kleinanzeigen-Angebot. Von dem Trend hatte sie zuvor das erste Mal in sozialen Netzwerken erfahren. Dass es so schwer ist, an die beliebten Sammelstücke zu kommen, reizt Nika besonders.

Es ist einer der Gründe, warum sie mit dem Sammeln angefangen hat. Auf die Frage, was sie an den Labubus so mag, antwortete sie: &bdquo;Alles! Ich finde die Labubus süß – und sie sind flauschig.“

Was sind Labubus? Aber was sind diese Labubus überhaupt? Der Hersteller Pop Mart hat die ersten Plüschfiguren mit breitem Grinsen und spitzen Zähnen 2019 in China auf den Markt gebracht. Sie werden nur in blickdicht eingepackten Boxen verkauft und sind durch die Überraschung, welcher Labubu es ist, nur noch beliebter.

Einen besonderen Anreiz sollen auch regelmäßig erscheinende Sondereditionen bieten, die es nicht allzu oft gibt. Mittlerweile haben sich Labubus zum weltweiten Phänomen entwickelt, der die Preise der Figuren in beachtliche Höhe treibt. Die Sammler zahlen mittlerweile Hunderte von Euros.

Labubus als Modeaccessoire Nika sammelt ihre Labubus zu Hause in einem Regal, geordnet nach den verschiedenen Serien. Die besonderen Versionen sind natürlich am besten zu sehen. Sie trägt die süßen Monster aber auch als Anhänger an ihrer Tasche, am Kinderwagen oder an ihrem Smartphone. Vor dem Store in Berlin, so berichtet sie, zeigen viele die Figuren als Modeaccessoire.

Manche Sammler seien wohl schon sechs Stunden vor Eröffnung dort gewesen, um als Erste eine der neuen Sondervarianten zu ergattern. Nach acht Uhr, sagt Nika, brauche man sich gar nicht erst anzustellen. Dann sind die beliebtesten Varianten längst weg. Die normalen Labubus kosten ab 19,20 Euro. Doch für Nika sind das Sammlerstücke mit einem deutlich höheren Wert – und, auch wenn sie so ausschauen, keine Spielzeuge.

Labubus schnell ausverkauft Wer Labubus anbietet, wird oft überrannt. Das hat zum Beispiel eine Filiale der Drogerie Müller in Bielefeld erlebt. Bis vor kurzem gab es die Anhänger dort noch hinter der Kasse zu kaufen. Doch sie waren schneller ausverkauft als erwartet. Ein Mitarbeiter erzählt von einer Influencerin, die über ihren Kauf bei Müller auf Tiktok berichtete – das Video erreichte in kurzer Zeit mehr als eine Million Aufrufe.

In der Folge begaben sich viele Labubu-Fans auf die Suche nach den flauschigen Wesen zu der Filiale. Nika ging damals leer aus, konnte aber mit einer anderen Sammlerin, die in der Drogerie erfolgreich gewesen ist, Labubus tauschen.

Neuer Labubu-Automat in Bielefeld-Brackwede Der Hype ist so groß, dass die Tierchen inzwischen auch in Snack- und Getränkeautomaten angeboten werden. Einen Automaten gibt es jetzt zum Beispiel in Brackwede an der Hauptstraße. Damit Nika sicher sein kann, dass es sich um einen echten Labubu und nicht um einen Lafufu, eine Fälschung, handelt, kauft sie aber lieber direkt in Berlin ein.

Die sogenannten Lafufus sind schon an den Boxen zu erkennen: Die Farben sind anders, und es gibt keinen QR-Code, der die Echtheit bestätigt. Das flauschige Fell der Lafufus ist zudem matter als das der Labubus. Einen Store des Herstellers gibt es aktuell nur in Berlin, ab Oktober soll ein zweiter folgen. Verkauft werden Sammlerstücke trotzdem überall, zuletzt zum Beispiel auf dem Libori in Paderborn.

Labubus können auch online gekauft werden Online können die Sammelstücke natürlich auch erworben werden. Neben der offiziellen Pop-Mart-Webseite werden sie unter anderem per Kleinanzeigen für viel Geld weiterverkauft. So geht auch Nika vor. &bdquo;Manche Labubus sind hässlich und sehen merkwürdig aus“, meint sie. Diese und ihre Doppelten verkauft sie dann an andere Sammler in der Umgebung.

Trotz der geringen Chance, weitere Labubus zu bekommen, stellt sich Nika am Nachmittag schließlich noch einmal in der Schlange am Berliner Store an, so schreibt sie es dieser Redaktion. Die flauschigen Monster und der Nervenkitzel beim Auspacken der Überraschungsboxen sind es ihr wert.

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