Gastro-Aus im Kreis Gütersloh: Online-Kritiken bringen griechisches Restaurant zu Fall

Werther-Isingdorf. Gute griechische Küche und die persönliche Begrüßung durch Gastro-Urgestein Ierotheos &bdquo;Theo“ Ioannidis – wer ein letztes Mal das frühere Almani-Feeling genießen möchte, hat am Wochenende noch einmal dazu Gelegenheit. Das Almani in Werther ist schon seit Ende 2023 Geschichte. Nun schließt auch der Nachfolger &bdquo;Stellas Restaurant“ an der Bielefelder Straße zwischen Werther und Isingdorf.

Im Februar 2024 hatte Theo Ioannidis das Restaurant in die Hände seiner langjährigen Köchin Stella Apostoledis gelegt. Eineinhalb Jahre haben sie und ihre Familie – seit einigen Monaten am Wochenende auch wieder tatkräftig unterstützt vom ehemaligen Chef Theo Ioannidis – alles versucht, die Erfolgsgeschichte mit leicht verändertem Konzept fortzuschreiben. Nun zieht Ioannidis, der als Besitzer der Immobilie immer noch nah am Geschehen war, die Reißleine.

Die Umsätze hätten nicht mehr ausgereicht, um die Miete abzudecken, erklärt er die wirtschaftliche Lage des Restaurants. Als Grund dafür hat er negative Internet-Rezensionen ausgemacht. &bdquo;In den ersten Wochen nach der Übernahme ist das Restaurant gut gelaufen“, erzählt er. Dann sei eine Gesellschaft mit zehn Personen da gewesen, und an diesem Abend habe nichts gepasst.

Gäste haben mit Kritik eine Existenz zerstört, so der Vorwurf &bdquo;Es ist einiges schiefgelaufen, und das hatte Stella auch eingeräumt und sich dafür entschuldigt“, so Ioannidis. Sie habe die Rechnung sogar um 40 Prozent reduziert. &bdquo;Und trotzdem schreiben diese zehn Leute dann später 16 negative Kritiken im Internet und senken so die Bewertung und zerstören den Ruf des Restaurants“, sagt Theo Ioannidis und gibt zu, dass er zutiefst verbittert ist.

&bdquo;Diese Leute sollten sich einmal bewusst machen, dass sie die Existenz von jemandem zerstört haben, der eine Zukunft hatte, der Familie hat“, sagt der Gastronom. Denn seit diesem Ereignis habe die Zahl der Gäste langsam, aber kontinuierlich abgenommen.

<div data-app="dpa-addons" data-embed-type="iframe-dyn" data-format="webgrafik" data-src="https://embed.dpa-addons.com/items/webgrafik/aktuell/2024_04_18/umsatzGastgewerbe/cont/index.html?pathSrc=aktuell/2024_04_18/umsatzGastgewerbe/cont&nameCSS=style_1_2.css&versionScript=2.7&customer=redaktionsgemeinschaft-ostwestfaelisch-lippischer-verlage-gmbh-co-kg" data-path="aktuell/2024_04_18/umsatzGastgewerbe/cont" data-title="Grafik der dpa: Umsatz des Gastgewerbes"> Eigentlich hatte Theo Ioannidis für sich mit der Gastronomie abgeschlossen. Seit 1996 ist der Wertheraner in seiner Heimatstadt als Gastwirt ein Begriff. Damals eröffnete er das &bdquo;Bei Theo“ in Theenhausen, dem dann zahlreiche andere Gastronomien folgten.

Almani-Wirt half seiner Nachfolgerin zuletzt im Kreis Gütersloh Nun hatte er aber nach dem Almani am Bielefelder Wiesenbad, das er von 2013 bis 2021 betrieben hat, und dem Almani in Werther, im September 2024 auch seine beiden Almani-Restaurants in Bad Salzuflen verkauft. Doch Anfang 2025 griff er seiner Nachfolgerin wieder unter die Arme und half am Wochenende im Restaurant aus.

&bdquo;Und als ich mich dann wieder persönlich um die Gäste kümmerte, sagten sie auf einmal, dass es jetzt wieder viel besser schmecke. Dabei war es immer Stella, die in der Küche stand. Die Leute wollen einfach, dass man sich persönlich um sie bemüht. Das ist in der Gastronomie das Wichtigste“, sagt der 60-Jährige.

Seine Stammgäste bleiben ihm auch weiterhin treu. Allerdings nicht im Restaurant, sondern bei seinem zweiten Standbein. &bdquo;Ich habe seit 20 Jahren noch eine zweite Firma: Delicatius“, sagt er. Über die vertreibt er das Olivenöl, das von der Plantage seines Vaters in der Nähe von Saloniki stammt. Sowie seine selbst gemachten Heidelbeer-, Pfeffer- und Rotweinsoßen, die seine Gäste im Restaurant so liebten.

Nach dem Ende des Restaurants könnten Wohnung entstehen Das Geschäft will er nun weiter ausbauen. &bdquo;Ich überlege, einen kleinen Standort aufzumachen, wo ich meine Stammgäste damit auch weiterhin verwöhnen kann“, sagt er. Auch der Aufbau einer Internetseite für den Vertrieb ist geplant. &bdquo;Ich kenne so viele Leute, habe über 600 Nummern in meinem Handy und 5000 E-Mail-Adressen“, sagt er über sein Netzwerk.

Wenn nach dem Wochenende Stellas Restaurant endgültig Geschichte ist, wird er sich darum kümmern. Stella Apostoledis werde erst einmal Pause machen, und dann werde die 32-Jährige sicherlich wieder irgendwo als Köchin arbeiten, sagt er. Und was geschieht mit dem Restaurant? Dort wird niemand Neues einziehen. &bdquo;Es steht noch nichts fest, aber meine Kinder würden das Haus gerne abreißen und dort Wohnraum schaffen.“

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