Höxteraner Auswanderer-Familie findet Traumhaus in Australien – mit Pool und Outdoorküche

Kreis Höxter/Perth. Es war Liebe auf den ersten Blick: 1990 betrat Melanie Rickermann (geb. Reiss) erstmals den australischen Kontinent. Damals machte sie ihr Abitur am König-Wilhelm-Gymnasium in Höxter, als Ausstauschülerin war sie so fasziniert von Darwin, dass sie während des Studiums in Göttingen zurückkehrte, um ein Praktikum zu absolvieren. Schließlich schrieb sie auch ihre Diplomarbeit dort – über australische Nationalparks.

Klar, dass sie nach dem Abschluss als Guide für Touristen in Nationalparks arbeitete. Als die heute 52-Jährige schließlich ihren Mann kennenlernte, der sich auch vorstellen konnte, Down Under zu leben, machten sie im Jahr 2000 Nägel mit Köpfen und wanderten aus. Im Gespräch mit der Neuen Westfälischen gibt Rickermann Tipps für alle, die auch davon träumen, auf den roten Kontinent auszuwandern.

Bereut hat sie den Schritt bis heute nicht. &bdquo;Unsere Familie war schon immer sehr reiselustig“, sagt Rickermann. So habe ihre Mutter in Marokko, Frankreich und Israel gelebt, ihre Zwillingsschwester in Dubai und auf der griechischen Insel Paros, und ihr Bruder wanderte nach Kalifornien aus – und sie lebt mittlerweile seit 25 Jahren in Australien, 17 davon im tropischen Darwin und seit mittlerweile schon acht Jahren im Westen des Kontinents in Perth. Vorausgegangen war dem eine tiefe Sehnsucht, die sie befiel, seitdem sie erstmals in Darwin ankam. &bdquo;Ich dachte danach immer, dass ich wieder hinmöchte“, blickt Rickermann zurück.

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Erstes Jahr nach der Auswanderung war besonders schwierig Genau das kann sie auch all jenen empfehlen, die selbst über das Auswandern nachdenken. &bdquo;Man muss sich schon bewusst sein, dass man ganz viel aufgibt, wenn man auswandert“, sagt sie. Zuweilen habe sie das Gefühl, sie sei für Australien ein wenig zu deutsch und für Deutschland zu australisch. Gerade im ersten Jahr nach dem Auswandern sei es schwierig gewesen. Sie konnte zwar mit dem Visum ihres Mannes – er besitzt inzwischen auch die australische Staatsbürgerschaft – einreisen. In der Zeit hatte sie unzählige Bewerbungen verschickt – &bdquo;viel ist ganz anders“.

Ohne Job könne es in Australien schwierig sein, ein Festnetztelefon anzumelden – Anbieter prüfen die Bonität des Antragstellers. Das Leben ohne Telefon ziehe weitere Einschränkungen nach sich. &bdquo;Ich kann mir gut vorstellen, dass im ersten Jahr viele aufgeben. Man muss es wirklich wollen.“

.responsive23-r4CRVED8XgjUTXSn-bar-grouped-horizontal-auswanderer-aus-nrw-ins-ausland { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-r4CRVED8XgjUTXSn-bar-grouped-horizontal-auswanderer-aus-nrw-ins-ausland { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-r4CRVED8XgjUTXSn-bar-grouped-horizontal-auswanderer-aus-nrw-ins-ausland { padding-top: 142.86%; } } Diese Unterschiede seien es, auf die sich potenzielle Auswanderer mit möglichst vielen Aufenthalten in ihrem Traumland bekanntmachen sollten. Ganz wichtig sei es auch, sich mit den Jobs vertraut zu machen, die in Australien gebraucht werden: Sie sind ein Türöffner ins Land.

In der sogenannten &bdquo;Skilled Occupation List“ steht, welche Berufe gefragt sind. Dabei wird unterschieden zwischen Berufen, die kurzfristig gebraucht werden, solchen, für die mittel- bis langfristig hoher Bedarf herrscht und solchen, die in bestimmten Regionen sehr gefragt sind. Bevor der Traumjob in der Traumregion angetreten werden kann, muss in der Regel noch ein Berufsanerkennungsverfahren durchlaufen werden. &bdquo;Früher war das alles deutlich einfacher“, betont Rickermann.

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So lebt die Auswandererfamilie im australischen Perth Denn heute sei es ungleich schwerer als im Jahr 2000. Damals hatte der künftige Arbeitgeber ihres Mannes eine Stelle nicht mit einheimischen Fachkräften besetzen können. Ihr damaliger Freund und heutiger Ehemann Johannes Rickermann (59 Jahre) bekam ein Visum, dem Ingenieur wurden nicht nur die Flugtickets, sondern auch ein Umzugscontainer für die Möbel aus Deutschland gestellt. Beide wurden relativ rasch sogenannte Permanent-Residents: &bdquo;Wir hatten fast die gleichen Rechte, wie die Einheimischen“, sagt Rickermann. Nur wählen durften sie nicht.

Heute leben sie im Eigenheim in Perth, &bdquo;vom Balkon aus können wir das Meer sehen“, sagt die 52-Jährige. Auch einen Garten gibt es, inklusive Outdoorküche und Grill, &bdquo;in Australien findet sehr viel draußen statt“.

Deshalb spiele Innenraumdeko, wie sie häufig in deutschen Wohnzimmern zu finden sei, keine große Rolle. Der heimische Grill bleibt aber bei den Rickermanns und ihren beiden Söhnen Mark (16 Jahre) und Robin (15 Jahre) häufig kalt. Meist nutzt die Familie einen der öffentlichen Grills am Strand – direkt mit Meerblick.

Das schätzt die Auswanderin am australischen Lebensstil besonders Ein großer Teil des Lebens finde schlicht draußen statt, wofür sich Rickermann sehr begeistern kann. Und auch die Lebensart, die Toleranz, der Australier schätzt sie sehr. Ihr aktueller Favorit in Sachen Städten, Perth, schätzt sie als &bdquo;die Schönste von allen Großstädten, die ich kenne“.

Dennoch vermisst sie das Kleinstadt-Gefühl Darwins – und manchmal vermisse sie auch Höxter – die wunderschöne Landschaft, ihre Eltern und Freunde.

Hier finden sich die verschiedenen &bdquo;Skilled-Occupation-Lists“ des australischen Innenministeriums .

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