Spektakuläre Flucht: Brakeler Ziege nach Klauenschnitt-Debakel entdeckt

Brakel-Frohnhausen/Kreis Höxter. Kimberley ist gefunden. Wer Kimberley ist? Die flüchtige Thüringer Waldziege aus Frohnhausen. &bdquo;Vorher hatte sie eigentlich keinen Namen“, gesteht Halterin Annelie Reißner vom Triskel-Hof im Gespräch mit der Redaktion. Aber nun hat sie sich einen verdient. &bdquo;Kimberley“ leitet sich von &bdquo;Dr. Kimble“ ab, einem entflohenen Mediziner aus der US-Serie &bdquo;Auf der Flucht“, der zu Unrecht wegen des Mordes an seiner Frau verurteilt wurde.

Der Bundeszentralregisterauszug von Kimberley liegt der Redaktion derzeit noch nicht vor. Was sie möglicherweise auf dem Kerbholz hat, ist also unklar. Allerdings ist ihr Unterschlupf aufgeflogen. &bdquo;Ich habe sie heute Morgen gefunden“, berichtet Diplom-Biologin Annelie Reißner. Die Halterin hatte schon befürchtet, Kimberley könne sich auf den Weg nach Beverungen gemacht haben. Offenbar ein Sehnsuchtsort unter wiederkäuenden Hornträgerinnen. 2020 hatte eine Ziege aus Würgassen die Hannoverschen Klippen dort erkundet.

Doch Kimberley zog es nicht Richtung Osten. Stattdessen kam sie im Christlichen Bildungswerk Die Hegge in Niesen unter. Ob die Geiß dort &bdquo;Kirchenasyl“ beantragen könnte, muss noch geprüft werden. Offenbar hält sie sich aktuell ohnehin nicht direkt im Bildungswerk, aber Blökdistanz auf. &bdquo;Dahinter befindet sich eine Straße mit einem relativ gut ausgebauten Tunnel“, berichtet Reißner, &bdquo;da ist es trocken“. Zudem steht in unmittelbarer Nähe ein kleiner Wald mit zugänglicher Wasserquelle.

Wie die Brakeler Ziege nun dingfest gemacht werden soll Mehrere Zeuginnen und Zeugen hatten die Ziege im Bereich des Bildungswerks gesehen. Meist in der Dämmerung, wenn alle Ziegen grau sind. Annelie Reißner hat dem Tier nun einen Eimer Futter vorbei gebracht. Nicht dass es am Ende von der Flüchtigen noch heißt, sie sei nur über Gräbelein gesprungen und habe kein einzig Blättelein zu beißen bekommen.

Eingefangen hat Reißner das Tier allerdings noch nicht. &bdquo;Die Ziege wiegt 60 Kilo, das schaffe ich nicht allein“, erklärt die Halterin, die nun einen Schlachtplan erarbeitet. Ihre Idee ist, das Tier im Tunnel einzukesseln. &bdquo;Man muss von beiden Seiten gleichzeitig ran“, erklärt sie. Sodass Kimberley keine Chance hat, erneut auszubüxen.

Warndreieck markiert geheimes Versteck der flüchtigen Ziege Denn würde das Tier nur von einer Tunnelseite aufgeschreckt, würde es in entgegengesetzter Richtung flüchten. Das wäre gefährlich, denn in unmittelbarer Nähe verläuft eine Straße. Da hat die Besitzerin das Tier auch schon einmal stehen sehen. Annelie Reißner hat am Tunnel daher ein Warndreieck aufgestellt. Mit määähßigem Erfolg. &bdquo;Die Autos sind nicht langsamer gefahren, sondern schneller“, berichtet sie. Die Fronhauserin organisiert derzeit ein Sondereinsatzkommando für den Ziegen-Zugriff. Bis dahin sollte Kimberley bleiben, wo sie ist. Zu gemütlich und komfortabel ist ihr Unterschlupf.

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