Einbrecher verticken Einrichtung aus leerem Haus in Bad Oeynhausen über Kleinanzeigen

Bad Oeynhausen/Espelkamp. Das Tchibo-Schild an der Außenfassade leuchtet schon seit vielen Jahren nicht mehr. In dem Haus war offenbar mal eine Bäckerei, später eine Postfiliale. Beide Geschäfte sind lange dicht. Das Gebäude in Wulferdingsen steht leer und ist unbewohnt, aber es ist nicht verwaist. Sehr zum Missfallen der Eigentümerin. Zwei Männer aus Espelkamp haben sich offenbar Zutritt verschafft, im Haus umgesehen, zahlreiche Gegenstände mitgenommen und auf dem Portal Kleinanzeigen.de im Internet zum Kauf angeboten.

Die Eigentümerin des Gebäudes hat Teile der Inneneinrichtung in den Kleinanzeigen wiedererkannt und die Polizei gerufen. Freundlicherweise hatten die Anbieter der Gegenstände auch gleich eine Telefonnummer hinterlegt, die zu den beiden Männern und ihrer Wohnung in Espelkamp führte. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat die beiden 41 und 42 Jahre alten Männer vorm Amtsgericht Bad Oeynhausen wegen Diebstahls angeklagt.

Sie sollen zwischen Mai und August 2024 in das Gebäude im Norden der Kurstadt eingestiegen und verschiedene Gegenstände mitgenommen haben. Die Ermittler der Polizei fanden offenbar 144 Gegenstände aus dem Bad Oeynhausener Haus in der Wohnung der beiden Männer in Espelkamp, darunter Damenschuhe, Lederjacken, Stereoanlagen, Bücher und Schallplatten. Die Gegenstände waren offenbar sortiert und für den Weiterverkauf vorbereitet worden.

Die mutmaßlichen Einbrecher erscheinen nicht im Gericht Was die beiden Männer zu den Vorwürfen der Strafverfolgungsbehörde sagen, ist unklar. Einer der beiden hatte zeitweise zwar eine Rechtsanwältin mit seiner Interessenvertretung beauftragt und auch ein Teilgeständnis abgelegt. Vom anderen aber lagen dem Gericht gar keine Reaktion. Weil beide Angeklagte auch nicht vor Gericht erschienen, erließ das Amtsgericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft ein schriftliches Urteil.

Der Strafrichter verurteilt beide Männer wegen Diebstahls zu Geldstrafen von 150 Tagessätzen und nimmt an, dass beide gewerbsmäßig handelten. Mit Blick auf die vorherige Strafe des einen legt das Gericht bei ihm einen Tagessatz von 50 und bei dem anderen einen Tagessatz von 25 Euro zugrunde. Der eine Dieb muss deshalb 7.500 Euro, der andere aber nur 3.750 Euro zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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