Wohnung mieten in OWL: So groß ist die Chance in jedem Kreis

Bielefeld. Eine neue Wohnung zu finden, kann auf dem umkämpften Wohnungsmarkt schnell zum stressigen Vollzeitjob werden. Doch die Lage ist längst nicht überall derart angespannt, wie eine aktuelle Untersuchung des Online-Mietportals Immoscout24 zeigt. Demnach ist das Angebot an Mietwohnungen in knapp einem Drittel der 418 untersuchten deutschen Städte und Landkreise sogar größer als die Nachfrage.

Die Online-Plattform hat für die Analyse die Email-Kontaktanfragen in 418 deutschen Städten und Landkreisen im Zeitraum August bis Oktober 2025 untersucht. Der Mittelwert der Kontaktanfragen pro Angebot wurde in fünf Kategorien von &bdquo;Angebotsüberhang“ bis &bdquo;Sehr angespannte Nachfrage“ eingeordnet. Sehr angespannt ist das Verhältnis von Angebot und Nachfrage laut Untersuchung, wenn pro Wohnungsanzeige mehr als 350 Kontaktanfragen verschickt werden. Ein Angebotsüberhang besteht, wenn weniger als 50 Kontaktanfragen pro Mietangebot gestellt werden.

In OWL trifft ein solcher Angebotsüberhang nur auf den Kreis Minden-Lübbecke zu. &bdquo;Wenn es mehr Mietwohnungen auf dem Markt gibt, als nachgefragt werden, ist das für Menschen, die etwa in den Kreis Minden-Lübbecke ziehen wollen, zunächst einmal gut“, sagt Martin Hoelscher, Professor für Städtebau, Stadt- und Regionalentwicklung an der Technischen Hochschule OWL in Detmold. &bdquo;Die Leute werden keine Probleme haben, dort eine Wohnung zu finden“, sagt er. Auch für die Positionierung als Wohn- oder Wirtschaftsstandort sei das gut.

Demografie spielt eine wichtige Rolle für Mietmarkt Deutschlandweit weist laut Untersuchung knapp ein Drittel der Städte und Landkreise in Deutschland einen Angebotsüberhang auf. Darunter sind viele Landkreise in Ostdeutschland, Bayern und Niedersachsen. In Sachsen-Anhalt gibt es in nahezu allen Regionen mehr Angebote als Nachfrage – einschließlich der Landeshauptstadt Magdeburg.

.responsive23-C4etDQvRKHAsMVM8-table-angebot-und-nachfrage { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-C4etDQvRKHAsMVM8-table-angebot-und-nachfrage { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-C4etDQvRKHAsMVM8-table-angebot-und-nachfrage { padding-top: 142.86%; } } Ein ausgewogenes Verhältnis von Nachfrage und Angebot nach Mietwohnungen haben laut Untersuchung in OWL die Kreise Höxter und Lippe. Ausgewogen bedeutet demnach, dass zwischen 50 und 150 Nachfragen pro Mietangebot verschickt wurden. Hoelscher kritisiert die Methodik: &bdquo;Das ist allerdings eine sehr große Spanne. Wir wissen auch nicht, ob die Kreise im oberen oder unteren Bereich liegen.“

Außerdem lasse sich kein Rückschluss ziehen, dass es Kreisen mit Angebotsüberhang oder ausgewogenem Mietmarkt besser gehe als anderen. &bdquo;Die Untersuchung beachtet die demografische Entwicklung der Kreise nicht.“ Während die Kreise Bielefeld und Paderborn demografisch stabil seien, haben etwa die Kreise Minden-Lübbecke, Lippe und Höxter mit einem massiven Rückgang der Bevölkerung zu kämpfen. Das zeigt die Bevölkerungsprognose bis 2050 des Statistischen Landesamtes. &bdquo;Wenn das Verhältnis von Angebot und Nachfrage nur deshalb ausgewogen ist, weil es keine Nachfrage gibt, geht es dem Kreis nicht unbedingt gut“, so Hoelscher.

Es fehlen günstige Mietwohnungen Zu den Städten mit der höchsten Nachfrage zählen neben der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf die Metropolen Hamburg, München, Berlin und Köln. Die beiden Universitätsstädte Bielefeld und Paderborn ordnen sich eine Kategorie darunter ein, sie weisen einen angespannten Mietmarkt auf.

Im Schnitt werden dort auf der Plattform, die sich als führend in Deutschland bezeichnet, 250 bis 349 Nachfragen pro Mietangebot verschickt. Nur leicht überhöht ist die Nachfrage in den Kreisen Gütersloh und Herford.

.responsive23-Wrsgu21qjaJVCw0v-choro-mietnachfrage-owl { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Wrsgu21qjaJVCw0v-choro-mietnachfrage-owl { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Wrsgu21qjaJVCw0v-choro-mietnachfrage-owl { padding-top: 166.67%; } } Dass der Wohnungsbau in OWL an den Bedarfen vorbeigeht, treffe in OWL pauschal nicht zu, so Hoelscher. Jedoch sei der Wohnungsneubau häufig auf Eigentum ausgelegt, der Bau von Mietwohnungen spiele eine geringere Rolle. Im Mietsegment gehe der Wohnungsbau nur insofern an den Bedarfen vorbei, dass mehr teure als preiswerte Mietwohnungen gebaut würden.

Außerdem mache der Mietmarkt nur knapp die Hälfte des Wohnungsmarktes aus. So könne es in einem Kreis mit ausgewogenem Verhältnis viele leer stehende Mietwohnungen geben, gleichzeitig aber eine starke Nachfrage nach Eigentum.

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