OWL feiert Silvester mit Ritualen aus aller Welt: Kennen Sie diese Neujahrsbräuche?

Bielefeld. Zu Silvester sind die Bäckereien in OWL voller Berliner, die Supermärkte bieten Raclettekäse und Sekt in rauen Mengen an. Ein beliebtes Neujahrsorakel ist das Wachsgießen und um Mitternacht folgt dann der Höhepunkt: das Feuerwerk. Doch welche Traditionen bringen Menschen aus anderen Ländern mit? Wir haben einige Menschen gefragt, wie sie in OWL Silvester feiern und welche Traditionen sie hier vermissen.

Mihaela Marin aus Rumänien In meinem Heimatdorf in Rumänien feiern wir Silvester trotz kalter Temperaturen oft draußen am Grill. Es gibt Kartoffelsalat und viel Grillfleisch und laute Musik. Ein großer Brauch in unserer Region Muntenia, der Großen Walachei in Südrumänien, ist der &bdquo;Große Pflug“ (Plugul Mare). Bei diesem Umzug in der Nacht zum 1. Januar ziehen die Männer in bunten Kostümen einen Pflug von Haus zu Haus. Der Brauch symbolisiert einen Zyklus der Feldarbeit und soll gute Ernten für das neue Jahr herbeirufen.

Den farbenfrohen Brauch und die Partystimmung vermisse ich hier ein wenig. Den Kartoffelsalat kann ich in Werther natürlich auch machen.

David Cowan aus Südafrika Da Silvester im südafrikanischen Sommer stattfindet und die Tage lang und warm sind, feiern wir hauptsächlich draußen – am Strand, im Garten oder auf den Straßen. Normalerweise wird gegrillt und es gibt viel Alkohol und Feuerwerk. Einen bestimmten Brauch habe ich nicht mitgebracht. Seit ich in Bielefeld lebe und Vater bin, versuche ich Silvester immer früh ins Bett zu gehen. Darum kann man es vielleicht nicht mit Silvester in Südafrika vergleichen. Aber weil das Wetter schön ist und man die Zeit draußen verbringen kann, hat es mir in Südafrika schon besonders gut gefallen.

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Es gibt zwei lustige Traditionen, die ich jedoch noch nie selbst gemacht habe: Manche Menschen gehen um Mitternacht mit Koffern durchs Dorf. Das bedeutet, dass du im kommenden Jahr reisen wirst. Außerdem ziehen wir rote Unterwäsche an, um die Liebe zu finden.

Die letzte Tradition: Die Umarmungen an Mitternacht sind besonders fest und herzlich. Die Linsen und die Weintrauben esse ich auch hier in Bielefeld; die ganz besonders emotionalen Umarmungen gibt es nur in Chile.

Cemalettin Özer aus der Türkei Als Kind haben wir in meinem Heimatdorf in Tunceli, in Ostanatolien in der Türkei, mit Familie und Nachbarn gefeiert. Um Mitternacht ist es Tradition, jede anwesende Person zu umarmen. Man beginnt mit der ältesten und endet mit der jüngsten Person des Dorfes. Dabei wünscht man sich ein frohes neues Jahr. Die Kleinen küssen den Großen die Hand und die Großen den Kleinen auf die Augen. In Werther haben wir die Tradition ähnlich weitergeführt, da viele aus der Region dorthin gezogen sind. Mit der Zeit wurden die Feiern allerdings immer kleiner, weil Menschen verstorben sind und der Lebensstil mit der Zeit individualistischer geworden ist.

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