Klage gegen Autohaus Markötter in Gütersloh – kurioser Streit endet vor Gericht

Gütersloh. Mit einem Verfahren über 285,35 Euro hat sich in dieser Woche das Amtsgericht Gütersloh beschäftigt. Was als gewöhnlicher Werkstatttermin begann, entwickelte sich zu einem Prozess, der mehrere Monate, zahlreiche Details und am Ende sogar ein Hausverbot umfasste.

Geklagt hatte ein 66-jähriger Mann aus Barsinghausen gegen das Autohaus Markötter in Gütersloh. Der Leasingkunde verlangte Ersatz für Fahrtkosten und Zeitaufwand, nachdem ein geplanter Inspektionstermin für sein Fahrzeug nicht wie erwartet durchgeführt worden war.

Ausgangspunkt war ein Termin im April 2025. Nach Darstellung des Mannes war dieser per SMS zugesagt worden. Einen entsprechenden Screenshot legte er dem Gericht vor. Das Autohaus verwies hingegen auf seine internen Einträge, nach denen die Inspektion für einen anderen Tag vorgesehen gewesen sei.

Stau auf der A2 verzögerte Termin Rechtsanwalt Thalhofer vertritt vor Ort das Autohaus und führte aus, dass ohne eindeutige Bestätigung keine verbindliche Terminvereinbarung vorgelegen habe. Eine telefonische Rückbestätigung habe es nicht gegeben.

Unstrittig blieb, dass sich der Autobesitzer am fraglichen Morgen auf den Weg nach Gütersloh machte. Ein Stau auf der A2 verzögerte die Anreise, ein Anruf im Autohaus folgte.

Vor Ort stellte sich heraus, dass im System ein Termin zwei Tage später eingetragen war. Besondere Aufmerksamkeit erhielt dabei ein interner Serviceauftrag. Beim Datum lagen die Ziffern &bdquo;7“ und &bdquo;9“ übereinander, ohne klare Zuordnung. Welche Zahl gelten sollte, ließ sich nicht eindeutig erkennen.

Gütersloher Mitarbeiter fühlt sich beleidigt In der Folge entwickelte sich vor Ort eine längere Diskussion darüber, ob der Termin nun bestanden hatte oder nicht. Nach Angaben des 66-Jährigen einigten sich beide Seiten schließlich darauf, die Inspektion doch noch am selben Tag durchzuführen. In diesem Zusammenhang fiel der Satz, der dem Fall später eine besondere Note gab: &bdquo;Dann hören wir jetzt auf zu diskutieren und Sie kommen in die Hufe.“

Der Mitarbeiter des Autohauses fühlte sich dadurch angegriffen und beleidigt. Das zuvor in Aussicht gestellte Inspektionsangebot wurde zurückgezogen, zugleich erhielt der Mann aus Barsinghausen ein Hausverbot. Er verließ das Gelände ohne durchgeführte Wartung.

Die Inspektion ließ der Leasingkunde später bei einem anderen Händler erledigen. Seine Fahrt- und Zeitkosten stellte er dem Autohaus Markötter in Rechnung, eine Zahlung erfolgte jedoch nicht.

Hausverbot führt zu Rückgabe-Problem für Barsinghauser Nach eigenen Angaben entstand anschließend eine weitere Unsicherheit: Bis zum Gerichtstermin sei unklar gewesen, wie er das geleaste Fahrzeug ordnungsgemäß zurückgeben könne. Kontaktversuche gegenüber der Gegenseite seien unbeantwortet geblieben. Er habe vermeiden wollen, eigenmächtig zu handeln und dadurch rechtliche Probleme zu riskieren. Doch auch hierzu blieb eine Lösung aus.

Das Gericht sprach dem Mann aus Barsinghausen 89 Euro zu. Berücksichtigt wurden die vergeblich gefahrenen Kilometer sowie 20 Euro pauschal für den Zeitaufwand.

Den überwiegenden Teil der Verfahrenskosten muss der 66-Jährige jedoch selbst tragen. Ihm wurden 70 Prozent der Kosten auferlegt, während das Autohaus 30 Prozent übernehmen muss.

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