Eigentlich war der Name Quantic Dream bisher eher für Spiele aus dem Genre „spielbarer Film“ bekannt. Dabei sind vor allem „Heavy Rain“ und „Detroit: Become Human“ im Kopf geblieben. Diese Spiele in diesem Genre sind preisgekrönte Klassiker. Umso erstaunlicher ist (aber auch respektabel), dass Quantic Dream den Schritt in ein neues Genre wagt. Zumal das Genre, in dem sich „Spellcasters Chronicles“ abspielt, höchst umkämpft ist.
Action-Strategie-Spiele wie „League of Legends“ sowie Ableger „Teamfight Tactics“, aber auch „Dota 2“, sind Spiele, mit denen sich „Spellcasters Chronicles“ langfristig messen muss, da diese ähnliche Arten von Spielern abholen.
Was unser erster Eindruck ist und was wir uns für den zweiten Beta-Test wünschen, erklären wir in unserem Artikel.
Wie spielt sich „Spellcasters Chronicles“?
„Spellcasters Chronicles“ fühlt sich an wie ein Versuch, mehrere Spiele zu verbinden. Von der Perspektive und grundsätzlichen Idee erinnert es an „Smite“. Third-Person-Kampf und die taktische Tiefe sind wie eher die wie eines MOBA-Games.
Die grundlegende Konstellation ist schnell erklärt: Drei Spieler pro Team, alle mit eigenen Rollen und Fähigkeiten, wie man es aus MOBAs kennt. Ziel ist es, die gegnerischen Lebenssteine zu zerstören. Wir können zwischen sechs Spellcastern wählen. Diese lassen sich in Kategorien einordnen: Duellant, Hexenmeister und Eroberer, alle mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Dazu gesellt sich die Möglichkeit des Aufbaus eines individuellen Wunschdecks, das wir unserem Spielstil ausgerichtet anpassen können, um unser Team zum Sieg zu führen.
Wie immer gilt bei solchen Spielen: Wenn das Teamwork funktioniert, macht das Spiel am meisten Spaß. Es ist eben ein Spiel aus der Kategorie “Besser mit Freunden”. Wer allein spielt, stößt schneller an Grenzen, weil viele Mechaniken auf Absprache ausgelegt sind. Zusammen können wir den bei solchen Spielen deutlich schneller lernen. Es braucht ein paar Matches, bis man versteht, wie die Karten, Fähigkeiten und Positionen zueinanderpassen.
Was uns nicht gefallen hat
Es gibt bisher ein paar Kleinigkeiten, die „Spellcaster Chronicles“ noch im Weg stehen. Zunächst ist das Spiel aktuell noch in der Testphase, dennoch sind Marketing und die Präsenz nach außen noch nicht so stark, obwohl mit Quantic Dream ein gestandenes Studio hinter dem Spiel steckt. Deswegen läuft das Spiel sicherlich für einige noch etwas unter dem Radar.
Das Balancing ist und bleibt bei dieser Art von Spielen immer ein Thema. Viele Fähigkeiten und Mechaniken sind derzeit noch zu stark. Der letzte Punkt betrifft die Zugänglichkeit. Das Spiel verlangt vom Spieler sehr viel, und die Online-Gegner lernen schnell. Für Spieler, die eher entspannt spielen, sind solche Online-Spiele oft überfordernd.
Unser Zwischenfazit zu „Spellcasters Chronicles“
„Spellcasters Chronicles“ hat einen spannenden Kern. Magische Fähigkeiten, gepaart mit taktischen Finessen sowie einem freundlichen Comic-Look laden zum Spielen ein. Gleichzeitig attestieren wir dem Spiel eine anspruchsvolle Einstiegshürde. Für den weiteren Entwicklungsweg bedeutet das eine große Herausforderung für die Entwickler. Gelingt das, könnte „Spellcasters Chronicles“ zu einer echten Überraschung werden. Wir werden diesen Weg durch die Beta-Stufen bis zum Release weiter verfolgen.
Transparenzhinweis: Für den Test wurde uns vom Publisher ein kostenloser Closed–Beta-Code zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf unsere Wertung.