Darum können die HSG-Juwelen nicht in Watte gepackt werden

Blomberg . Bereits zu Lebzeiten der beiden legendären Handball-Strategen Robert Schumann ( VfL ) und Harald Wallbaum (TV Herrentrup ) galten die Duelle zwischen Oldenburg und Blomberg als Perlen im Bundesliga-Alltag. An dem Finale furioso heute, Samstag, ab 19 Uhr in der kleinen Ewe-Arena hätten die beiden Handball-Visionäre aus den 1980er Jahren garantiert ihre helle Freude. Aber auch die aktuelle Spielerinnen-Generation brennt auf das &bdquo;Endspiel um Europa“.

Die Ausgangsposition:

Beide Teams haben 33:17 Punkte eingefahren, wobei die HSG mit 51 gegenüber 17 Toren über das deutlich bessere Torverhältnis verfügt. Ein Unentschieden würde also schon für Platz vier reichen. Doch Oldenburg tritt nach einer sagenhaften Serie von 17:1 Punkten mit viel Selbstbewusstsein an und hat sogar den Überfliegerinnen aus Bietigheim beim 38:38 den ersten Punktverlust seit zwei Jahren zugefügt. Ein derartiger Lauf sei nach dem Kreuzbandriss von Kathrin Pichlmeier nicht zu erwarten gewesen, meint Steffen Birkner, der vor der Arbeit seines Trainerkollegen Niels Bötel &bdquo;nur den Hut ziehen kann“.

So hat sich die HSG vorbereitet:

Nach dem 30:27 über die SG Bensheim/Auerbach hat Trainer Steffen Birkner keine neuen Schwerpunkte mehr gesetzt. &bdquo;In der letzten Trainingswoche der Saison entwickelt man nichts neues mehr. Jeder hat die Ziellinie vor Augen. Darum ging es in den vergangenen Tagen eher um ein gutes Gefühl: So normal wie möglich und so locker wie nötig“, sagt der HSG-Coach.

Darum werden die A-Jugendlichen nicht geschont.

Auf Nieke Kühne, die bereits ihr drittes A-Jugend-Final-Four spielt, und auf Leni Ruwe mag Birkner im letzten Bundesligaspiel nicht verzichten. Da Lisa Frey weiter verletzt ausfällt, würde der Profi-Kader bei einem Verzicht auf seine beiden Nachwuchs-Juwelen auf vier Rückraumspielerinnen schrumpfen. Kühne und Ruwe , im vergangenen Jahr deutsche A-Jugend-Vizemeisterinnen geworden, stehen Pfingsten also vor einer Dreifach-Schicht. Was Birkner aber nicht dramatisieren möchte. &bdquo;Ich würde nicht von Belastung, sondern von Vorfreude sprechen. Zunächst geht es darum, in Oldenburg so erfolgreich wie möglich abzuschneiden. Wir können Leni und Nieke nicht in Watte packen, zumal sie die gesamte Saison über feste Bestandteile im Bundesligakader sind.“

Time to say goodbye:

Die ersten emotionalen Abschiedsszenen haben die HSG-Spielerinnen bereits nach dem letzten Heimspiel erlebt. Für Emilyn van Wingerden stimmten ihre Mitspielerinnen samt Publikum sogar ein Geburtstagsständchen an. Die 22-jährige Linksaußen, die sich bereits seit ihrem zwölften Lebensjahr voll auf Handball fokussiert, kehrt nach Berlin zurück und legt erstmal eine Sportpause ein. Mia Ziercke schließt sich aufgrund ihres Studienplatzes in Heidelberg dem Ligakonkurrenten SG Bensheim/Auerbach an und hat somit ihr Europapokalticket bereits sicher. Als Endspielteilnehmer beim Pokalfinal-Four übernehmen die Ahlgrimm-Schützlinge nämlich den Startplatz von Double-Sieger SG BBM Bietigheim. Offiziell erhält Deutschland von der EHF fünf internationale Tickets, von denen vier vor dem letzten Spieltag bereits vergeben sind. Neben Bietigheim und Bensheim gehen in der kommenden Dekade auch Vizemeister Thüringer HC und Borussia Dortmund auf Reisen. Da niemand auf eine mögliche Wildcard der EHF spekulieren möchte, ist die Partie in der Ewe-Arena somit die brisanteste Partie am letzten Spieltag. Danach wird es auch beim VfL Oldenburg emotional. Mit Maike Schirmer (33) verabschiedet sich nach 14 Jahren eine Große aus der Bundesligaszene. Außer der 28-fachen Nationalspielerin scheiden auch Marloes Hoitzing (Neckarsulm), Nele Reese (Karrierepause), Marie Steffen (Auslandssemester), Lisa Munderloh (Reserve) sowie die beiden Ex-Blombergerinnen Merle Heidergott (Beruf) und Kathrin Pichlmeier (Thüringer HC) aus dem VfL-Kader aus.

Dauerkartenverkauf hat begonnen Für die HSG-Geschäftsstelle hat bereits die neue Saison begonnen. Ab sofort sind nämlich die neuen Dauerkarten für die 13 Heimspiele in der Saison 2023/24 erhältlich. Inklusive eines möglichen Vorkaufsrechts bei DHB-Pokal oder Europapokalspielen. Wer sich bis zum 11. Juni für einen Dauerkartenkauf entscheidet, wird mit dem &bdquo;Early-Bird-Tarif“ belohnt, heißt es in einer HSG-Pressemitteilung. Konkret beträgt der Frühbucherrabatt 15 Euro. Sitzplatzdauerkarten gibt es zwischen 190 Euro (ermäßigt 125 Euro) und 235 Euro (ermäßigt 175 Euro). Für Stehplatztickets zahlen Erwachsene 125 Euro (ermäßigt 90 Euro).

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