Verdi ruft Kaufland-Mitarbeiter am Donnerstag zum Warnstreik auf

Bielefeld (anwi/cea). Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) ruft am Donnerstag, 1. Juni, die Beschäftigten in zahlreichen Filialen des Unternehmens &bdquo;Kaufland“ zum Streik auf. Die Streikenden werden sich zu einer zentralen Kundgebung in Dortmund treffen. Verdi-Verhandlungsführerin für den Einzelhandel NRW Silke Zimmer wird zu den Streikenden in Dortmund reden. Die Streikenden versammeln sich um 11 Uhr auf dem Hansaplatz und demonstrieren ab ca. 11.45 Uhr durch die Dortmunder Innenstadt zur Dortmunder Geschäftsstelle des Handelsverbands NRW in der Prinz-Friedrich-Karl-Straße 26.

Bereits am Dienstag (30. Mai) und Mittwoch (31. Mai) hat die Gewerkschaft Verdi ihre Mitglieder im Einzelhandel sowie im Groß- und Außenhandel zum Warnstreik aufgerufen. Daran beteiligten sich bei Kaufland in OWL die Mitarbeitenden der Filialen in Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Detmold, Bielefeld und Paderborn. Auch Primark, Ikea und weitere Geschäfte wurden bestreikt.

Erst vor zwei Wochen hatte Verdi zu Arbeitsniederlegungen in OWL aufgerufen. Hintergrund der Aktionen sind die laufenden Tarifverhandlungen. Die zweite Verhandlungsrunde am 22. Mai endete ohne Ergebnis. Mit Beginn des Monats Mai ist die Friedenspflicht in den Branchen ausgelaufen.

Ursula Jacob-Reisinger, Gewerkschaftssekretärin für den Handel in OWL, spricht von einer hohen Streikbereitschaft. An den zurückliegenden Streiktagen hätten sich Verdi-Angaben zufolge bereits rund 4.000 Beschäftigte beteiligt. Wie sehr sich der neue Streik-Aufruf auswirken wird, steht noch nicht fest. Der gewerkschaftliche Organisationsgrad im Einzelhandel ist seit langem eher gering, Schätzungen liegen bei etwa 10 Prozent der Beschäftigten. Das schwächt die Kraft der Gewerkschaften, mit Streiks flächendeckend Wirkung zu erzielen.

Um was verhandeln Handel und Gewerkschaft? Für den Einzelhandel NRW fordert Verdi unter anderem 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde und die Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro. Für den Groß- und Außenhandel NRW fordert die Gewerkschaft unter anderem eine Erhöhung der Entgelte von 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit der Tarifverträge soll zwölf Monate betragen.

Zuvor hatte der Handelsverband NRW sein Angebot für den Einzelhandel erweitert: Bei einer Laufzeit von 24 Monaten war darin unter anderem eine Erhöhung der Entgelte von insgesamt 7,5 Prozent in drei Schritten vorgesehen, wobei die dritte Anhebungsstufe in Höhe von 2,5 Prozent im 22. Monat der Laufzeit des Tarifvertrages wirksam werden sollte. Außerdem sah das Angebot ein tarifliches Basisentgelt von 13 Euro pro Stunde vor.

Am 12. und 13. Juni wird weiter verhandelt.

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