Bad Salzuflen. Als Zuschauermagnet erwies sich wieder einmal die Halle Aspe, wenn es um den LZ-Cup geht. Vor vollen Rängen lief die Zwischenrunde in der in die Jahre gekommenen Arena. Die zahlreichen Fans wurden für ihren Besuch mit ansehnlichem Fußball belohnt.
Gruppe 1: Ahmsen zeigt variablen Fußball, gepaart mit hohem Engagement
Der von Jörn Seifert gecoachte TuS Ahmsen zog erstmals in seiner Vereinsgeschichte in die Endrunde am Sonntag, 12. Januar, ab 10 Uhr in der Lemgoer Phoenix-Contact-Arena ein. Und das völlig zurecht. Denn die Ahmser spielten einen variablen Fußballer mit hohem Engagement und buchten drei Siege aus drei Begegnungen. Mit dem 3:1 im ersten Match gegen den Ortsrivalen SC Bad Salzuflen legten die Ahmser den Grundstein. Kein Wunder, dass Jörn Seifert, 26 Jahre jung und Student der Sportwissenschaften an der Universität Paderborn, „sehr" zufrieden war mit der Leistung seiner Schützlinge: „Wir freuen uns sehr über den Einzug in die Hauptrunde und die gezeigte Leistung."
Die Mannschaft, angeführt von dem emsigen Tim Jahn, habe sich vor allem als Kollektiv bewiesen und mit der nötigen Ruhe in prickligen Situationen reagiert. Seifert selbst, der einen entspannten Eindruck an der Linie hinterließ, fungiert in der normalen Serie als Co-Trainer von Michael Tönsmann und sieht „in diesem Bereich" als Trainer auch seine persönliche Zukunft, ist er doch nach einer Knieverletzung als Aktiver ins Hintertreffen geraten.
Gruppe 2: Asemissen agiert engagiert, konzentriert und effektiv
Mit einem exzellent aufgelegten Keeper Marwin Schröder zwischen den Pfosten rauschte der TuS Asemissen durch die Zwischenrunde und holte neun Zähler aus drei Spielen. Optimal. „Das haben wir souverän hinbekommen", lachte Trainer Carsten Skarupke, der sich zum „siebenten oder achten Mal" die Endrundenteilnahme sicherte: „So genau weiß ich es auch nicht mehr."

Die Asemisser ließen gleich zu Anfang mit dem 6:1 gegen Brake die Post abgehen, agierten engagiert, konzentriert und effektiv. So ganz nach dem Skarupkeschen Geschmack. „Nach der Vorrunde haben so einige Spieler Blut geleckt und wollten jetzt unbedingt in die Endrunde", freute sich Skarupke, der allerdings „nicht eine einzige Einheit in der Halle" absolvieren ließ.
Entscheidungsspiel: SC Bad Salzuflen hievt sich ins Finale
Als Tabellenzweite standen sich der SC Bad Salzuflen und TuS Brake gegenüber. Ein ungleiches Duell. Brake wirkte müder, Salzuflens Topspieler Christ Mabondo wirbelte gekonnt. SC-Coach Frank Biermann sah sich das Spiel von der Tribüne aus an. Grund: „Vorher hatte meine Mannschaft nicht das umgesetzt, was ausgegeben war. Da habe ich gesagt. Wenn ihr so wie so nicht macht, was ich sage, dann braucht ihr mich auch nicht auf der Bank." Der psychologische Kniff ging auf.

Gruppe 3: TBV Lemgo wird seiner Favoritenrolle auch ohne Wölk gerecht
Zum Showdown kam es im letzten Gruppenspiel der Gruppe 3 zwischen den punktgleichen Teams aus Lemgo und Oerlinghausen. Durch das bessere Torverhältnis hätte Oerlinghausen gewinnen müssen, um die direkte Quali zu schaffen. Doch das Vorhaben ging in die Hose. Lemgo siegte mit 3:2 und kam verdient verlustpunktfrei weiter. Somit versetzten sich die Hansestädter in die Lage, den Titel aus dem Vorjahr zu bestätigen. Und das ohne den etatmäßigen Trainer Matthias Wölk (Urlaub in Österreich).
Dafür stand Co-Coach Matthias Olfert an der Linie. Und der 29-Jährige zeigte sich keineswegs vollauf zufrieden: „Mir fehlte die Konzentration beim Abschluss." Allerdings habe seine Mannschaft Nervenstärke bewiesen auch in aufgeheizter Atmosphäre. „Vor allem haben wir keinen Gegner unterschätzt und alle Kontrahenten ernst genommen", so der hauptberuflich als Teamleiterin einem IT-Unternehmen tätige Olfert.: „Und charakterlich hat es auch gepasst."
Gruppe 4: Barntrup reicht Remis zum Weiterkommen
Fast ebenso wie in der Gruppe 3 kam es auch in Gruppe 4 zum Showdown. Auch dort standen sich die verlustpunktfreien Teams vom RSV Barntrup und TuS Lipperreihe gegenüber. Wegen des besseren Torverhältnisses reichte Barntrup ein Remis: Und so geschah es. Mit 2:2 trennten sich die Kontrahenten – und Barntrup war durch. RSV-Coach Daniel Barbarito zeigte sich weniger zufrieden mit dem Auftritt seiner Truppe: „Grundsätzlich lege ich persönlich nicht viel Wert auf die Halle, aber die Jungs haben es sich verdient, obwohl wir den Ball nicht so haben laufen lassen wie gewollt." Im Finale, blickte Barbarito auf den 12. Januar, könne seine Mannschaft „befreit" aufspielen."
Eine interessante Frage ergibt sich durch die Neuverpflichtung von Torhüter Bengt Pyka (vorher BSV Leese), der auch mit dem Ball etwas anfangen kann. Denn in der Halle Aspe versah Stürmer Kevin Elsner zwischen den Pfosten einen tollen Job als spielender Keeper. Warum also wechseln? Barbarito: „Vorzugsweise spielt Kevin, aber ich behalte mir die Entscheidung noch vor."
Entscheidungsspiel: Junge Wilde aus Lipperreihe griffiger und aggressiver
Alte Bekannte aus gemeinsamen Jugendjahrgängen (vorwiegend 2000/2001) standen sich gegenüber, als Oerlinghausen und Lipperreihe die Klingen kreuzten. Was machte den Unterschied? „Wir waren griffig und aggressiv", so Lipperreihes Coach Marco Weigmann nach dem 3:1-Erfolg. Der 28-jährige Deutsch-und-Sport-Lehrer an der Sekundarschule in Bethel kitzelte auch bei seinen Fußball-Eleven das Beste heraus.