Junger Salzufler erfüllt sich den Traum vom großen weiten Meer

Bad Salzuflen. Eine große Segler-Hoffnung reift auf dem flachen, trockenen Land heran. Der Bad Salzufler Segler Melwin Fink, 17 Jahre jung, schickt sich derzeit an, in seiner Sportart zukünftig eine bedeutende Rolle zu spielen. Erst kürzlich hat Fink eine ganz große Herausforderung mit Bravour bestanden: Eine Solofahrt über 1250 Seemeilen zwischen den Kanaren und Madeira über Weihnachten und Silvester.

Mit dieser Prüfung qualifizierte sich Fink für ein Abenteuer der besonderen Art: &bdquo;Im September nächsten Jahres nehme ich an der 4.500 Seemeilen langen Einhand-Transatlantik-Regatta Mini-Transat von Les Sables in der Bretagne bis nach Guadaloupe in der Karibik teil." Dieses Rennen zieht sich im Schnitt über drei Wochen.

Erfahrungen hat Fink reichlich gesammelt bei mehrtägigen Trainings- und Langstreckenregatten auf seinem neuen, sechseinhalb Meter langen Boot, einer Pogo 3 aus französischer Herstellung.

"Zwei Nächte ohne Strom. War nicht so witzig" Während seiner Qualifikation haben nicht Schwachwinde an den Segeln, sondern an den Nerven gezerrt. Dazu kam der Brand an einer der beiden Lithium-Batterien an Bord. &bdquo;Das gesamte Instrumentensystem und der Autopilot haben sich verabschiedet. Ich hatte Glück, dass ich die wichtigsten Systeme auf die zweite Batterie klemmen und die Ladung der Batterien über die Solarzellen wieder aktivieren konnte. Damit war ich wieder in der Lage, vernünftig weiterzufahren."

Dabei bewies Fink stahlharte Nerven, denn: &bdquo;Ich war zwei Nächte komplett ohne Strom. War nicht so witzig." Daran zu denken, aufzugeben, so schilderte er dem Fachmagazin Yacht kurz nach seiner Rückkehr, kam ihm nie wirklich in den Sinn. Auch ein Reparaturstopp auf Madeira war keine Option.

Und wie ist es so, ganz allein unterm Sternenhimmel, ohne jede Gesellschaft, nur umgeben von ganz selten auftauchenden anderen Booten und stets in der Hoffnung, dass ihn Containerschiffe nicht einfach über den Haufen fahren? Fink: &bdquo;Psychisch war die Einsamkeit überhaupt kein Problem."

Segelleidenschaft in die Wiege gelegt Flauten und Einsamkeit haben Melwin Fink nicht wirklich aus der Ruhe gebracht. Weil er sich vorher mit den möglichen Belastungen auseinandergesetzt hat: &bdquo;Klar, das war schon eine Mischung aus Vorfreude und Ungewissheit, als es los ging. Aber unterm Strich war alles perfekt. Das macht mich froh."

Diese mentale Stärke wurde Melwin Fink, der in diesem Jahr sein Abitur auf dem Rudolph-Brandes-Gymnasium (RBG) in Bad Salzuflen baut, sozusagen in die Wiege gelegt. Die Eltern Anja Fink und Matthias Hampel sind schon seit ewigen Zeiten leidenschaftliche Segler, und &bdquo;ich wurde schon immer mit aufs Boot geschleppt", so der Junior mit einem Lächeln. Die Leidenschaft für den Regattasport übertrug sich über die Jahre auf Melwin: &bdquo;Das färbt halt doch ab."

Mittlerweile gehört das Segeln dazu wie das Zurschule-gehen. Im Rudolph-Brandes-Gymnasium freut sich Fink am meisten, wenn Sport, Physik oder Geschichte auf dem Unterrichtsplan steht. In der Freizeit dreht sich alles ums Segeln. Und wenn im Juni das Abi in der Tasche ist, dann hat Melwin schon ganz konkrete Vorstellungen, wie sein weiterer Lebensweg aussehen soll: &bdquo;Mein Ziel ist es, in Zukunft als Profisegler meiner Leidenschaft nachzugehen."

Auch die Yacht -Experten sind sich einig: &bdquo;Mit dem 17-Jährigen aus Bad Salzuflen wird in Zukunft zu rechnen sein. Gut möglich, dass 2021 eines der stärksten Jahre der deutschen Segler beim Mini-Transat werden wird." Und Melwin Fink aus dem oft unterschätzten Segelparadies Lippe ist dabei...

Die "Boot" in Düsseldorf Die &bdquo;boot" Düsseldorf öffnet als weltweit größte Boots- und Wassersportmesse alljährlich ihre Pforten. 2000 Aussteller zeigen vom 18. bis 26. Januar ihre Neuigkeiten, Weiterentwicklungen und maritime Ausrüstungen in 17 Messehallen. Dazu gehören z.B. auch Tauchen, Surfen, Wakeboard usw.

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