TBV glänzt mit mehreren Liga-Bestwerten

Lemgo. Die Handball-Bundesligasaison 2019/2020 wird als die unvollendete in die Geschichte eingehen. Doch nach 27 Spieltagen hat der TBV Lemgo Lippe einige Premium-Zahlen geliefert. Auch wenn die Werte nach dem Corona-Lockdown etwas hinken und Trainer Florian Kehrmann dem Datenwerk keine große Bedeutung beimisst, bereitet ein Blick in die Ligastatistik viel Freude. Denn nicht nur Bjarki Mar Elisson war im Torschützenranking die Nummer eins.

Der Torjäger Bjarki Mar Elisson wurde mit 216 Treffern Torschützenkönig. Der letzte und zuvor einzige Lemgoer, der das schaffte, war 1984/85 sein Landsmann Sigurdur Sveinsson, dem 191 Treffer zu diesem Titel reichten. Seine 15 Treffer beim 31:25 gegen die HSG Nordhorn-Lingen bedeuteten Saisonrekord. Mit jeweils 14 Toren gegen Erlangen und in Balingen belegte Elisson gleichzeitig auch den zweiten Rang. Den vereinsinternen Bestwert von Daniel Stephan aus der Saison 2004/2005 mit 17 Treffern verfehlte der Isländer nur knapp.

Flügeltore Obwohl der TBV mit vier komplett neuen Außenstürmern in die Saison ging, fluppte es von links wie von rechts sensationell. Mit 130 Treffern erzielten Elisson, Schagen, Zerbe und Reimann die meisten Außentore in der Liga.

Der Antizipationsexperte Auch bei den Steals stellt der TBV Lemgo Lippe wieder die Nummer eins. Isaias Guardiola verteidigte seinen Ruf als bester &bdquo;Dieb“ mit 20 Steals. Insgesamt gelangen den Lippern 65 Treffer auf direktem Weg.

Der nächste Bestwert Mit 317 Paraden führen die TBV-Torhüter die Statistik der abgewehrten Bälle an. Eine Platzierung, die auf die Fülle an abgefeuerten Würfen zurückzuführen ist. Prozentual bedeuten die 317 Paraden mit 28 Prozent einen mittleren Durchschnittswert. Für Peter Johannesson notierten die HBL-Scouts 199 gehaltene Bälle. Piotr Wyszomirski kam auf 110 Paraden und Finn Zecher wehrte acht Bälle ab.

Gute Nerven Dreimal spielte Lemgo in der abgelaufenen Saison unentschieden, immer in der Fremde. Ähnliches gelang nur noch den Rhein-Neckar Löwen und Hannover.

Regelkonform Mit einem Schnitt von 4,06 Strafminuten pro Spiel war der TBV im Vorjahr noch Meister im Fairplay. In dieser Saison reihten sich die Lipper mit 6,37 Strafminuten auf Rang fünf ein. Fairer waren nur die Rhein-Neckar Löwen, der SC Magdeburg, der Bergischer HC und der THW Kiel. Robustester TBV-Spieler war Christian Klimek mit 28 Strafminuten und einer roten Karte. In der ligaweiten Sünderkartei landete er damit auf Rang 34.

Abwehrbasteleien Im Innenblock musste Trainer Kehrmann verletzungsbedingt häufig improvisieren, was sich in einer verbesserungswürdigen Abwehrarbeit niederschlug. Mit durchschnittlich 28,4 Gegentoren erwiesen sich hinten nur noch Balingen und Nordhorn als löchriger. Auffällig waren zudem 141 Gegentreffer über den Kreis – der höchste Wert in der Liga. Dafür lag die TBV-Deckung mit 62 Blocks über dem Schnitt.

Wendepunkte Drei Pausenführungen ließen sich die Lemgoer am Ende noch abjagen. Kein anderer Bundesligist verlor mehr solcher Spiele. Nach einem Pausenrückstand kam der TBV nur einmal zurück. Nach einem 15:17 in Wetzlar ging der TBV am ersten Spieltag mit 32:28 als Sieger vom Feld.

Siebenmeter Mit 76,3 Prozent erfolgreich verwandelter Strafwürfe war der TBV besser als der Durchschnitt der Liga (74,4 Prozent). Bei den abgewehrten Siebenmetern hatte Lemgo mit lediglich 15,7 Prozent (Vorjahr 18,7 Prozent) die schlechteste Killerquote der Liga.

Spitzenwerte Absolute Qualitätsarbeit hat Jonathan Carlsbogård abgeliefert. Bei den Assists belegte er mit 103 Anspielen den zweiten Platz hinter Fabian Wiede (116). Auch Andreas Cederholm landete mit 61 Assists im Top-Bereich. Trotz zwischenzeitlicher Verletzung spielte zudem Christoph Theuerkauf eine hervorragende Runde, was 53/5 Tore und eine Quote von 79 Prozent unterstreichen. Einen Nummer-eins-Wert schaffte zudem Fynn Hangstein, der mit acht Treffern bei acht Würfen die beste Rückraum-Nahwurf-Quote der Liga aufwies.

Wort zum Sport Carlsbogard ist ein echter Leader Erinnern Sie sich noch, gegen wen der TBV Lemgo Lippe in seinem 1161. und bislang letzten Bundesligaspiel angetreten ist? Zwölf Wochen sind seit dem 31:25 gegen die HSG Nordhorn-Lingen bereits vergangen. Mögen einige Erinnerungen bereits verblasst sein, so lässt ein Blick in das dicke Zahlenwerk der HBL doch erkennen, welch eine famose Saison die Lipper 2019/2020 hingelegt haben. Als Covid-19 zuschlug, stellte der TBV mit 15:5 Punkten das drittbeste Rückrundenteam. Der Grund für den Aufschwung nach einer unendlich langen Durststrecke – nur ein Sieg zwischen April und November 2019 – findet sich auch im Solidaritätsslogan &bdquo;Gemeinsam. Stark.“ wieder. Erneut ist es Trainer Florian Kehrmann gelungen, eine heterogene Einheit zu formen. Ein Spieler stach dennoch heraus. Jonathan Carlsbogård entwickelte sich nach seiner Schulterverletzung zum Dreh- und Angelpunkt. Ein Führungsspieler, der an den jungen Filip Jicha erinnert und mit dem der TBV selbst beim Final-Four in Hamburg nicht chancenlos gewesen wäre.

TBV glänzt mit mehreren Liga-Bestwerten

Doppelter Turniersieg: TBV Lemgo Lippe räumt beim Spielo-Cup richtig ab

Euphorie nach dem Kehrmann-Ja beim TBV: Stuttgart kommt, Beiratschef gewählt

Trikot ist das Herzstück: Das ist der neue Ausrüster des TBV Lemgo Lippe

Start beim TBV Lemgo Lippe - und so sieht der weitere Vorbereitungsplan aus

Der nächste Krimi: Diesmal gibt es ein Happy-End für den TBV

Stehende Ovationen für den TBV Lemgo Lippe: THW-Kiel-Spieler wird vom „Fan“ zum Gegner

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €