Zwickau. „Wichtig wird es sein, dass wir die Zweikämpfe voll annehmen und geduldig unser Spiel spielen. Unser Anspruch ist es, mit zwei Punkten die Heimreise anzutreten.“ Die Worte von Steffen Birkner, Trainer des Frauenhandball-Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe, haben gefruchtet. Aufsteiger BSV Zwickau bekam mit 31:24 (11:19) eine Lehrstunde in Sachen moderner Handball. Das begann schon im HSG-Tor, in dem Melanie Veith in der ersten Halbzeit eine Quote von 52 Prozent aufwies. Unglaublich. Die Abwehr verwickelte den BSV-Angriff oft in Zweikämpfe und provozierte durch konsequentes Nachstellen zahlreiche technische Fehler. Zwickau wirkte teils hilf-, teils bisslos und fand einfach kein Mittel gegen das lippische Bollwerk. Und im HSG-Angriff fluppte es bis zur 22. Minute wie geschmiert. Fast jeder Wurf ein Treffer.Da tat sich vor allem Malina Marie Michalczik aus dem Rückraum hervor wie auch auf der rechten Seite Laetitia Quist, die zuweilen von Ann Kynast ersetzt wurde. Zudem klappte das Zusammenspiel mit Kreisläuferin Laura Rüffieux und deckte schonungslos die Zwickauer Schwächen auf. Da hätte sicher auch die BSV-Keeperin Nele Kurzke, die kurzfristig fehlte, nichts ausgerichtet. Tolle Konter Im Konterspiel krönten zunächst Lisa Rajes und über die gesamte Spielzeit Laura Rüffieux mit ihrer Treffsicherheit das HSG-Tempo. Zudem ließen sich die Blomberger Offensivaktionen kaum stoppen, weil die Birkner-Schützlinge auch in Bedrängnis nicht von ihrem Vorhaben abließen, Tore zu erzielen, anstatt auf einen billigen Freiwurf zu spekulieren. So kam es nicht von ungefähr, dass über 10:4 und 15:4 ein Zwickauer Debakel drohte, ehe sich die HSG zu leichtfertigen Abschlüssen hinreißen ließ und Zwickau zum 11:19 zur Pause Ergebniskosmetik betrieb, die in dieser Form zuvor nicht möglich schien. Im Verlauf der zweiten Halbzeit versuchte BSV-Trainer Norman Rensch, mit einer offensiveren Deckung Sand ins HSG-Getriebe zu streuen. Das gelang, weil auch Birkners Eleven angesichts des sich anbahnenden deutlichen doppelten Punktgewinns die letzte Konsequenz vermissen ließen und den zweiten Abschnitt mit 12:13 (23:14, 31:19, 31:24) verloren. Aber im Hinblick auf die kommenden Aufgaben im DHB-Pokal (Borussia Dortmund) und in der European League schien das kontrollierte Nachlassen durchaus oportun, um Kräfte zu sparen. Bisschen Quatsch So sah es auch Birkner in seinem Resümee: „In dieser tollen Atmosphäre haben wir zuerst gut verteidigt und haben dann ein bisschen Quatsch gemacht, um dann wieder gute Lösungen zu gefunden. In der Schlussphase waren wir zu mutlos und haben unsere Chancen nicht mehr konsequent genutzt. Aber unterm Strich bin ich zufrieden, dass wir die Punkte mitnehmen.“ HSG Blomberg-Lippe: Veith, Andresen, Rüffieux (9), Kynast (1), Quist (4), Rajes (4), Wenzel, Kordovska (1), Hertha (1), Agwunedu (1), Reiche (2), van Wingerden, Pettersson, Hartstock (1), Michalczik (7/4), Beste Spielerinnen: Hausherr – Veith, Rüffieux, Michalczik, Quist.Schiedsrichter:Loppaschewski, Jörg | Blümel, NilsNächstes Spiel: Die HSG Blomberg-L.erwartet am Mittwoch, 10. November, 19 Uhr im DHB-Pokal-Achtelfinale Borussia Dortmund.class="Verweis">Wort zum Sport