Packender Kampf vor 3000 Zuschauern

Lemgo . Prächtig hat sich Handball-Bundesligist TBV Lemgo Lippe im bisherigen Verlauf der European League aus der Affäre gezogen. Die Mannschaft um Spielmacher Andrej Kogut liegt mit acht Punkten aus fünf Spielen nur durch ein Tor getrennt von Tabellenführer Benfica Lissabon ( ebenfalls acht Punkte aber einen Treffer besser in der Differenz ) auf Rang zwei. Vier der sechs Mannschaften in der Lemgoer Gruppe kommen weiter. Um die ausgezeichnete Ausgangsposition zu untermauern und wo möglich die Quali zu schaffen, wollen die Lipper heute, Dienstag, um 18.45 Uhr beim dänischen Vertreter GOG Gudme zwei Zähler mitnehmen.

Heiße Atmosphäre

In Dänemark erwartet die TBV-Mannschaft eine heiße Atmosphäre. &bdquo;Wir sind aus unserer eigenen, nur 2000 Fans fassenden Halle ausgezogen, um in der auf 4500 Zuschauer ausgelegten Odenser Jyske-Bank-Arena zu spielen“, freut sich Trine Nielsen auf den Besuch der lippischen Equipe. Die 40-Jährige arbeitet in der Gudmer Geschäftsstelle und organisiert den Vorverkauf: &bdquo;Vor einer Woche gegen Nantes waren es mehr als 3500 Besucher. Darauf könnte es auch gegen Lemgo hinauslaufen.“ Spannend ging es gegen Nantes zu. Beim 29:29 fühlten sich die Dänen allerdings unter Wert verkauft. Der norwegische Torhüter Torbjörn Bergerud: &bdquo;Ein Punkt ist einer zu wenig.“

Mathias Gidsel

Aktuell zieht sein dänischer Mitspieler Mathias Gidsel die Blicke der Fans auf sich. Der 22-jährige Halbrechte, mit 92 Kilogramm bei einer Körpergröße von 1,90 Meter ein echter Modellathlet, hat in der European League für Furore gesorgt. Zuletzt steuerte der Linkshänder fünf Tore in der dänischen Liga zum 30:29 gegen Skjern, seinem Heimatklub, bei. Im August verpflichteten die Füchse Berlin den Nationalspieler für drei Jahre ab Sommer 2022. Der Shootingstar feierte im Januar die Weltmeisterschaft und wurde zusätzlich ins Allstar-Team gewählt. Beim Silbermedaillen-Gewinn in Tokio bei den Olympischen Spielen wurde Gidsel zum wertvollsten Spieler des Turniers gekürt.

Der TBV-Tross setzte sich gestern Morgen per Bus für die rund 650 Kilometer Richtung Norden in Bewegung, bezog Unterkunft in seinem Hotel eine Minute Fußweg entfernt von der Odenser Arena und absolvierte noch ein Training. Nach Spielschluss geht es sofort zurück in die Heimat.

Außenseiter

&bdquo;Wir sind der Underdog“, so TBV-Coach Florian Kehrmann, der zusätzlich zum Magdeburg-Kader Linus Geis und Niko Blaauw mitgenommen hat: &bdquo;Die Dänen spielen eine tolle Saison, sind Tabellenführer und decken eine super 6:0. Wir müssen alles reinpacken, werden für Gidsel Lösungen finden und verfolgen weiter unser großes Ziel, das Achtelfinale in der European League.“

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