TBV startet mit einem 27:22-Derbysieg ins Handballjahr 2022

Lemgo. Guter Rutsch ins neue Handballjahr. Beim Bundesliga-Präludium 2022 hat der TBV Lemgo Lippe im OWL-Derby gegen den TuS N-Lübbecke mit 27:22 (14:9) gleich den ersten Sieg eingefahren. 1500 Zuschauer in der Phoenix-Contact-Arena erlebten einen von der ersten bis zur letzten Minute ungefährdeten Erfolg des Pokalsiegers, der Mitte November beim 28:26 im Hinspiel deutlich größere Probleme mit dem Aufsteiger hatte

Vor dem Anpfiff unterlagen die Aufstellungen einer hohen Geheimhaltungsstufe. Ohne den unter Quarantäne stehenden Gedeon Guardiola und Michel Reitemann fehlten dem TBV beide Kreisläufer, so dass Frederik Simak zusammen mit Bundesligadebütant Thore Oetjen im Zentrum Platz schaffen mussten.

Auch bei den Gästen feierte mit Rennosuke Tokuda ein junger Japaner seine Bundesligapremiere. Der aus der polnischen Liga von Jaskolka Tornow verpflichtete Linkshänder zeigte in der ersten Halbzeit im Angriff einige erfrischende Aktionen und freute sich über drei Treffer. Erstmals nach seiner Meniskus-OP Anfang Januar konnte Isaias Guardiola beim TBV wieder mitmischen.

EM-Nachlese Auf eine Ehrung seiner beiden frischgebackenen Europameister verzichtete der TBV Lemgo Lippe vor dem Anpfiff. Doch mit Top-Leistungen stellten sich Jonathan Carlsbogård (5) und Torhüter Peter Johannesson, der zur Pause bei einer Fangquote von 43 Prozent lag, wie von selbst in den Fokus. Wie selbstverständlich versenkte Carlsbogård den ersten Wurf zum 1:0 und bot sowohl als Stratege als auch in der Abwehr eine bärenstarke Leistung. Mit den beiden Niederländern Schagen und Blaauw sowie Zerbe und Elisson brachte der TBV ein halbes Dutzend EM-Fahrer an den Start.

Der rasche 3:1-Start gab dem TBV von Beginn an die nötige Sicherheit. Das 3:3 durch Skroblien war in der 9. Minute schon letzte Gleichstand. Bis zum 11:9 (24.) blieben die Gäste vom Wiehen dran. Doch kurz vor sowie unmittelbar nach der Pause setzten die Lipper dann das Messer an. Beim 18:9 – abermals durch Carlsbogård – war die Partie in der 37. Minute frühzeitig entschieden. Letzter Aufreger war in der 55. Minute ein Foul von Lutz Heiny gegen den von Rechtsaußen einfliegenden Lukas Zerbe, der sich übel am linken Knie verletzte.

Die Schiedsrichter Grobe/Kinzel zückten sofort die rote Karte für Heiny. Während für Zerbe die Partie beendet war, durften die Lemgoer Fans frühzeitig ihr &bdquo;Derbysieger"-Banner auswickeln. Die besondere Ehre, die &bdquo;Humba" anstimmen zu dürfen, gebührte Kian Schwarzer, der mit fünf Treffern den etwas schwächelnden Bjarki Mar Elisson bravourös vertrat.

Die Stimmen zum Derby Nettelstedts Trainer Emir Kurtagic, der sich nach dem knappen Hinspiel durchaus etwas ausgerechnet hatte, zeigte sich als fairer Verlierer: &bdquo;Lemgo war ganz klar die bessere Mannschaft. Sie waren sehr, sehr strukturiert und in allen Belangen besser als wir. Das Endergebnis war fast etwas zu niedrig."

Florian Kehrmann konnte die ungewöhnliche Aussage schnell einordnen, hatte der TBV doch am Ende einen 27:18-Vorsprung noch auf 27:22 abschmelzen lassen: &bdquo;Das war etwas ärgerlich. Doch insgesamt war es eine fantastische Leistung. Wir wussten vorher nicht, wo wir stehen. Über eine sehr, sehr gute Deckung haben wir den Gegner immer in Schach gehalten und sind da hingegangen, wo es weh tut."

Kurz und knapp TBV Lemgo Lippe: Johannesson, Zecher; Elisson (3/2), Kogut (3), I. Guardiola (2), Simak (1), Carlsbogård (5), Schagen (2), Schwarzer (5), Suton (1), Zerbe (1), Cederholm (4), Blaauw, Oetjen, Herz.

TuS N-Lübbecke: Rezar, Asheim; Tokuda (3), Heiny, Gernus (n.e.), Petreikis (2), Strosack (2), Mundus (1), Dräger (2), Kontrec, Mrakovcic (2), Spohn, Nissen (2), Petrovsky, Skroblien (8/4).

Zeitstrafen: 2:6.

Rote Karte: Heiny (grobes Foulspiel gegen Zerbe, 55.).

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