Eine Halbzeit lang wie aus einem Guss: HSG feiert Heimsieg

Blomberg . Kamila Kordovská war im ersten Durchgang bereits mit einem Siebenmeter an Sarah Wachter gescheitert. Doch jetzt, als die Sport-Union Neckarsulm wieder bis auf einen Treffer an der HSG Blomberg-Lippe heran war, übernahm die tschechische Nationalspielerin die Verantwortung. Und der Wurf von der Marke landet im Netz – 28:26 für die HSG nach 56 Minuten.

Ohne Michalczik Am Ende gewinnt sie das Handball-Bundesligaspiel mit 31:27 (18:12). Die Freude bei Kamila Kordovská musste einfach raus, mit acht Treffern war sie maßgeblich daran beteiligt, dass die Blombergerinnen einen umjubelten Heimsieg feierten. Dabei gab es noch vor dem Anpfiff eine weitere Hiobsbotschaft. Denn Trainer Steffen Birkner musste auf die an Corona erkrankte Malina Marie Michaclzik verzichten. Die dreifach geimpfte Rückraumspielerin, die unter der Woche wegen einer Erkältung nicht im Training war, erwischte es damit zum zweiten Mal.

Völlig unbeeindruckt Doch von den negativen Nachrichten zeigten sich die Blombergerinnen vor 354 Zuschauern an der Ulmenallee völlig unbeeindruckt. Mehr noch: Sie drückten mächtig aufs Gaspedal, liefen einen sehenswerten Tempogegenstoß nach dem anderen, blockten hinten etliche Würfe oder konnten sich auf eine starke Melanie Veith im Tor verlassen. Alles in allem: Es lief wie aus einem Guss. Das spiegelte sich in den Spielständen wider. Denn nach dem 3:4 (4.) erlaubte sich das Heimteam keinen Rückstand mehr. Beim 10:6 (14.) war der erste Vier-Tore-Vorsprung erreicht, und nach dem 10:8 (16.) erhöhte es die Schlagzahl und lag mit 17:9 vorne.

"In einem Flow" &bdquo;Ich bin angetan von unserer Leistung, vielleicht ist es die beste in dieser Saison", sagte HSG-Geschäftsführer Torben Kietsch im Pausen-Talk. Doch fast im gleichen Atemzug schränkte er ein: &bdquo;Ich bin gespannt, wie wir das Tempo halten können." Zumal sein Trainer der ersten Sieben um Melanie Veith, Laura Rüffieux, Laetitia Quist, Lisa Rajes, Kamila Korodvská, Ndidi Agwunedu und Linnea Pettersson mit Ausnahme von zwei Siebenmeter-Würfen von Nieke Kühne bis in die zweite Halbzeit hinein das Vertrauen schenkte. &bdquo;Ich hatte das Gefühl, wir sind in einem Flow, und ich muss nicht wechseln, viele Dinge funktionierten", meinte Steffen Birkner hinterher.

Kräfte schwinden Bis zum 19:12 war die Blomberger Welt in Ordnung, auch beim 22:17, 25:19 und 27:23 (53.). Doch Schritt für Schritt pirschten sich die Gäste heran und witterten ihre Chance. Die Kräfte bei der HSG schwanden zusehends. Beim 26:27 hatte Neckarsulm, das von Neuzugang Munia Smits unter die Lupe genommen wurde, tatsächlich seinen knappsten Rückstand seit der zehnten Minute erreicht. &bdquo;Uns fehlten in der zweiten Halbzeit die einfachen Tore", analysierte Steffen Birkner. Beschlich ihm hier vielleicht das Gefühl, es könnte doch noch was schiefgehen? Er beantwortete die Frage ehrlich mit &bdquo;Ja".

Kordovská behält Nerven Allerdings bekam seine Truppe rechtzeitig die Kurve und machte in den Schlussminuten alles klar. &bdquo;Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Für uns war es das dritte Spiel in einer Woche, und schon am Mittwoch wartet die nächste schwere Partie gegen Bietigheim", verwies Neckarsulms Trainerin Tanja Logvin auf den Spielplan. Ihr Gegenüber Steffen Birkner war nach &bdquo;nicht einfachen Wochen" einfach nur froh, dass die Punkte im Sack waren und stolz auf die Mannschaft. Und sicherlich brutal erleichtert, dass Kamila Kordovská vier Minuten vor dem Ende die Nerven behielt und diesen so wichtigen Siebenmeter verwandelte.

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