Turbulente Fahrt vor WM-Pause - aber sieben auf einen Streich für die HSG

Göppingen . Sieben Spiele, sieben Siege: Besser hätte der Bundesliga-Start für die Handballerinnen der HSG Blomberg-Lippe nicht laufen können. Nun übersprang der Tabellenführer am Samstagabend auch die hohe Auswärtshürde bei Frisch Auf Göppingen und siegte am Ende vor 1817 Zuschauern souverän mit 33:23 (14:12).

Personell sah die Situation bei der HSG wieder besser aus. Denn außer Carolin Jaron (Knieprobleme) stand auch Malin Sandberg (Schulter) wieder im Kader – und das zum ersten Mal seit dem Supercup-Spiel in München gegen Thüringen. Dort hatte sich die Schwedin diese Verletzung zugezogen.

Der Blick in die Statistik zeigte im Vorfeld auch, dass die Partie ein Duell der beiden nervenstarken Siebenmeterschützinnen Haruno Sasaki und Ona Vegué war. Während Erstgenannte für Göppingen bis dato 32 von 37 Strafwürfen verwandelt hatte, kam die Blomberger Linksaußen auf 30 von 32. Doch in einer ereignisreichen ersten Halbzeit scheiterte Vegué nach zwei Minuten von der Marke an Torhüterin Celina Meißner. Besser machte es zunächst ihre Siebenmeter-Konkurrentin, die nach sechs Minuten zum 2:0 traf.

Schwer in Tritt Blomberg kam schwer in Tritt und schaffte beim 3:3 (9.) den ersten Ausgleich und beim 6:5 (13.) die erste Führung. Es blieb allerdings zunächst eine wilde Fahrt in der EWS-Arena: Denn einen 4:0-Lauf der Gäste zum 8:5 beantworteten die Gastgeberinnen mit vier Toren in Folge zum 9:8 (18.). Sie blieben anschließend wiederum acht Minuten ohne eigenen Treffer, was der Spitzenreiter aus Blomberg zum 12:9 (26.) nutzte. &bdquo;Es war klar, dass wir Zeit brauchen, um in den Wettkampfmodus zu kommen. Wir haben uns zunächst schwergetan, weil Göppingen viel ins 1:1 geht. Wir verteidigen nicht strukturiert und lassen vier Hundertprozentige liegen“, meinte HSG-Trainer Steffen Birkner mit Blick auf den ersten Durchgang.

Der lieferte eine ganze Menge an weiteren interessanten Fakten: Göppingen bekam nach 16 Minuten bereits den fünften Siebenmeter zugesprochen, Haruno Sasaki zeigte dann doch Nerven und scheiterte mit einem Strafwurf an Nicole Roth (später noch an Melanie Veith), Ona Vegué traf mit ihrem zweiten Siebenmeter den Pfosten, und Steffen Birkner setzte außer Torhüterin Lara Lepschi und Carolin Jaron bereits alle (!) Spielerinnen ein. &bdquo;Ich hatte schon vorgesehen, dass wir die eine oder andere Option ziehen. Die nächsten zwei Wochen sind entscheidend und wichtig, da brauchen wir alle“, erklärte Birkner.

Es blieb mit Beginn des zweiten Abschnitts turbulent – und kurios: Ein Wurf von Nieke Kühne, der den Kopf von Torhüterin Petra Hun Hlogyik streifte, fand den Weg zum 15:13 ins Tor. Die Zeichen der Schiedsrichter waren so zu deuten, dass sie auf Tor entschieden. Denkste. Zunächst schickten sie die Blomberger Rückraumspielerin für zwei Minuten auf die Bank, danach erkannten sie auf &bdquo;kein Tor“.

&bdquo;Mehr Qualität“ Göppingen nutzte die kurze Verunsicherung der HSG zum 14:14. Es war der letzte Gleichstand der Partie. Fortan übernahmen die Gäste die Spielkontrolle, sie traten äußerst souverän auf, zeigten sich cleverer und spielten ihre ganz individuelle Klasse aus. Zwar blieb Göppingen bis zum 19:22 (45.) einigermaßen in Schlagdistanz. Der Betrachter hatte aber schon zu diesem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Gäste auf jeden Fall einen Sieg im letzten Bundesligaspiel vor der WM einfahren werden. Blomberg drückte auf Gaspedal und machte es schließlich ganz deutlich.

&bdquo;In der zweiten Halbzeit haben wir uns besser gefunden, auch wenn es einen Moment gedauert hat“, meinte Birkner, für den auch mitausschlaggebend war, &bdquo;dass wir mehr Qualität und Breite auf der Bank hatten“.

Kurz und knapp Frisch Auf Göppingen: Hlogyik, Meißner; Kynast (1), Watzl (1), Bianco (2), Bornhardt, Beugels, De Bellis (2), Ehmann (2), Merz, Scherer (1), Sasaki (7/5), Schulze (2), Elies, Neubrander (5/2), Däuble.

HSG Blomberg-Lippe: Veith, Lepschi (bei einem Siebenmeter), Roth (bei drei Siebenmetern); Rüffieux (4), Jacobsen (2), D. Magnusdottir (4), Kühne (7), Mühlner (2), Vegué (2/1), Jaron (n.e.), Bucher (1), Tietjen (1), Sandberg, Hauf (5), E. Magnusdottir (1), Njinkeu (4).

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