TBV Lemgo Lippe freut sich auf ein 50:50-Spiel

Lemgo . Vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der European League gegen das polnische Spitzenteam Wisla Plock ist beim TBV Lemgo Lippe Expertenwissen gefragt. Trainer Florian Kehrmanns Schlachtplan fußt vornehmlich auf seiner detaillierten Videoanalyse. Doch auch mit den Füchsen Berlin, die vor drei Wochen daheim mit 29:30 gegen Plock verloren, tauschte er sich aus.

&bdquo;Klar, spricht man mal drüber", gibt der TBV-Coach zu, dass er sich am Rande des HBL-Spiels am vergangenen Donnerstag mit Bob Hanning , Stefan Kretzschmar oder Marko Kopljar ausgetauscht hat. Im Gegenzug konnte Kehrmann Insidertipps zum heutigen Füchse-Gegner HBC Nantes geben.

Aber auch in den eigenen Reihen kennt sich ein Spieler mit den Polen aus. Lukas Hutecek kassierte in der vergangenen Saison mit den Fivers Margareten zwei deutliche Niederlagen (23:32, 22:30) gegen das Team des 45-jährigen Spaniers Xavier Sabat é . Der steht seit Juli 2018 in Plock in der Verantwortung und hat kürzlich seinen Vertrag bis Sommer 2024 verlängert. Sabat é trainierte zuvor zwei Jahre lang den ungarischen Spitzenklub Telekom Veszprem und war von 2016 bis 2017 auch ungarischer Nationaltrainer.

Die spanische Handschrift können sowohl Kehrmann als auch Hutecek in der Spielanlage von Wisla Plock lesen. Mit Spielmacher Niko Mindegia , Linkshänder David Fernandez sowie Kreisläufer Abel Serdio zählen drei Landsleute der Guardiola-Zwillinge zu den Aktivposten von Wisla . &bdquo;Sie können aber auch problemlos auf ein eher auf Isolation ausgelegtes System umschalten", hat Kehrmann erkannt. Hierbei sind der Ungar Zoltan Szita sowie die beiden Russen Sergej Kosorotov und Dmitry Zhitnikov die auffälligsten Akteure.

&bdquo;Wir sind gewarnt", sagt Lukas Hutecek , der weiß, dass Plock in der Pgnig-Superliga am Freitagabend locker mit 32:24 beim direkten Tabellennachbarn Azoty Pulawy siegte und bereits am Sonntag ins Lipperland anreisten. &bdquo;Körperlich ist Plock sehr präsent und die Spieler passen gut ins System. Wir dürfen uns nicht von ihrer Härte abschrecken lassen", geht Hutecek von einem &bdquo;50:50-Spiel" aus.

Sein Comeback nach achtwöchiger Pause beim 24:29 in Berlin hat er gut verkraftet. &bdquo;Natürlich fehlt mir noch etwas Spielpraxis. Doch der Trainer steuert die Belastung gut", sprüht Hutecek nach dem Rückschlag im EM-Auftaktspiel wieder voller Tatendrang. Bei &bdquo;einer ganz normalen Bewegung" habe er sich den Innenknöchel gebrochen. Inzwischen befindet er sich seit gut zwei Wochen wieder im Training. Florian Kehrmann erlaubte ihm zwischenzeitlich sogar einen Abstecher zur österreichischen Nationalmannschaft, der er bei den Qualifikationsspielen gegen Estland hinter der Bank beistehen konnte. &bdquo;Ich fands cool, dass ich dabeisein durfte", bedankte er sich bei seinem Vereinstrainer.

Nicht mit dabeisein wird heute Abend beim TBV Lemgo Lippe Andreas Cederholm . Der gerade erst aus einer Corona-Quarantäne gekommene Schwede erhielt am Sonntag im Training einen Schlag an den Kopf und trug einen Brummschädel davon. Kehrmann spricht von einem &bdquo;leichten Schleudertrauma", welches vorerst keinen Einsatz zulasse. Ansonsten spürt der TBV-Coach eine riesige Vorfreude auf eines der größten Heimspiele in der jüngeren Vereinsgeschichte. &bdquo;Die Jungs beschäftigen sich schon seit Tagen damit und hoffen auf eine gute Kulisse. Wir brauchen die Power von der Tribüne unbedingt. Gegen Melsungen oder Wetzlar hat man gesehen, dass das gut für zwei, drei Tore ist."

Angeberwissen über Wisla Plock

Siebenfacher polnischer Meister (zuletzt 2011), zehnmaliger Pokalsieger.

Nach 20 Spielen aktuell nur drei Punkte hinter Spitzenreiter Vieve Kielce.

Wisla verlor in der EL-Gruppenphase nur eines von zehn Spielen: 24:28 gegen die Füchse.

Nationalkeeper Adam Morawski wechselt im Sommer ins Tor der MT Melsungen.

Die Abwehr um Mirsad Terzic und Leon unja ist das Prunkstück. Sowohl in der polnischen Liga als auch in der European League weist Plock Bestwerte im Deckungsverhalten auf.

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