U20-Nationalmannschaft: Rückschläge und Schockmoment für Blomberger Talente

Hamm-Heessen . In der Handball-Drittliga-Mannschaft der HSG Blomberg-Lippe haben Emma und Leni Ruwe zuletzt regelmäßig Seite an Seite im gleichen Team gespielt – mit der errungenen Meisterschaft sehr erfolgreich. Diese Situation wird sich ab der kommenden Saison ändern: Während die 17-jährige Leni bei der HSG einen Profivertrag unterschreiben wird, schließt sich Emma der HSG Bad Wildungen an. Die Wege trennen sich, allerdings doch etwas später als zunächst vielleicht angenommen. Denn in der U20-Nationalmannschaft absolvierten die beiden Schwestern beim Vier-Nationen-Turnier in Hamm-Heessen ihre Länderspieldebüts.

Glänzende Augen &bdquo;Als Geschwister in der Nationalmannschaft zu spielen, war etwas ganz Besonderes für uns. So etwas gibt es nicht so häufig", schildert Emma Ruwe mit glänzenden Augen. Drei Spiele binnen drei Tagen bestritt die neuformierte Mannschaft, die von Trainer André Fuhr (von 2002 bis 2018 bei der HSG Blomberg-Lippe, nun Borussia Dortmund) angeführt wird und am 22. Juni gegen Chile in die U20-Weltmeisterschaft in Slowenien startet. Auf die Niederlage gegen Portugal ( 24:25 ) folgten ein Sieg gegen Spanien (28:27) und eine Niederlage gegen Frankreich (27:29).

Schockmoment Fuhr nominierte neben den Ruwe-Schwestern auch Mia Ziercke und Emma Hertha als zwei weitere Talente der HSG Blomberg-Lippe. Gegen Portugal wirkte das Quartett eifrig mit, doch das Feld lichtete sich. Linksaußen Ziercke war nach einem positiven Corona-Test gegen Spanien und Frankreich raus, Leni Ruwe unfreiwillig in den Schockmoment des Turniers involviert. In der Endphase des Spiels gegen Spanien knallte sie nach einem harten Zweikampf auf das Steißbein. Im Krankenhaus wurde beim Röntgen festgestellt, dass glücklicherweise nichts gebrochen ist.

Weiter nach Slowenien Die 17-Jährige, die Jüngste im DHB-Aufgebot, drückte ihrem Team am Sonntag schon wieder in der Halle die Daumen, ein Einsatz kam natürlich nicht in Frage. &bdquo;Wir hoffen, dass Leni bei der WM spielen kann. Sie hat als abschlussfreudige Spielerin in Hamm ihre Sache gut gemacht", sagte Fuhr. &bdquo;Wie sich die Situation bei Mia Ziercke weiterentwickelt, müssen wir abwarten."

Nach dem Lehrgang inklusive Turnier in Westfalen haben die DHB-Spielerinnen ein paar Tage frei, ehe es am Donnerstag für weitere Einheiten nach Ismaning geht. Am Dienstag reist die Mannschaft dann nach Slowenien zum Turnier. &bdquo;Ich bin sehr dankbar, das alles miterleben zu können. Körperlich ist das hohe Pensum trotz der guten Belastungssteuerung durch das Trainer-Team natürlich anstrengend, aber Zeit zur Erholung habe ich ja nach der WM auch noch. Ich freue mich extrem auf mein erstes großes Junioren-Turnier für Deutschland", fiebert Emma Ruwe auf den bevorstehenden Höhepunkt hin.

Erfahrung durch Hertha Emma Hertha, die in Hamm einige kernige Würfe aus dem rechten Rückraum ins Netz feuerte (&bdquo;Eigentlich bin ich gar nicht so die Spielerin, die über den Doppelblock hinweg feuert, sondern ich komme eher über das Eins-gegen-eins"), verfügt da bereits über etwas mehr Erfahrung. Im Jahr 2021 war sie (ebenfalls in Slowenien) bereits dabei, als die U19 bei der Europameisterschaft ins Viertelfinale einzog. &bdquo;Es hilft natürlich, wenn man weiß, wie das alles bei einem großen Turnier und in der Nationalmannschaft auf und neben dem Feld abläuft", sagt die 20-jährige Linkshänderin.

"Eine Wundertüte" Nur vier Spielerinnen aus Fuhrs aktuellem Kader waren vor einem Jahr dabei. Dass Hertha mit dieser Erfahrung zum Mannschaftsrat zählt, ist nicht überraschend. Gegen Frankreich führte sie die DHB-Auswahl sogar als Kapitänin aufs Spielfeld. Wer bei der WM diese Rolle übernimmt, wird noch festgelegt. &bdquo;Emma kann gerade die Neulinge etwas an die Hand nehmen", sagt Emma Ruwe, &bdquo;aber in unserer Mannschaft kann jeder ein Leader sein. Das macht unser Team aus." Was bei der WM möglich ist? &bdquo;Ich glaube wir sind eine Wundertüte", sagt Hertha, und Ruwe ergänzt: &bdquo;Wir wissen, was wir können. Wenn wir uns noch besser einspielen, können wir eine gute WM spielen." Trainer Fuhr will &bdquo;mit zwei Punkten in die Hauptrunde einziehen". Weiter voraus möchte er noch nicht schauen.

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