Stefanie Kaiser will in Blomberg für das große Ziel „voll reinhauen“

Blomberg . Bei der Golf-Schnupperstunde mit den Teamkameradinnen des Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe hat sie wegen ihrer Stärke einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Doch Stefanie Kaiser muss bei dieser Bewertung gleich ein wenig schmunzeln. Sie stellt dann doch lieber den Handball in den Vordergrund. In dieser Sportart hat die Österreicherin noch viel vor – bei der HSG und in der Nationalmannschaft.

"Draufhauen gefällt mir" &bdquo;Ich hatte das erste Mal einen Golf-Schläger in der Hand. Das mit dem Draufhauen hat mir gefallen, die filigrane Sache ist dagegen nicht meins. Da fehlt mir ganz einfach die Geduld", blickt Stefanie Kaiser auf die Trainingseinheit der besonderen Art in Lage zurück.

Zum zweiten Mal nach 2016, als sie für eine Saison beim VfL Oldenburg gespielt hat, ist die Bundesliga das Ziel für die Kreisläuferin. &bdquo;Ich habe mit mir selbst noch eine Rechnung offen und will noch mal zeigen, was ich kann. Die vergangenen drei, vier Jahre habe ich nicht das gespielt, was ich kann – ich war unzufrieden", gibt die 29-Jährige zu, die von Hypo Niederösterreich an die Ulmenallee kam. Hier freue sie sich auf eine &bdquo;Riesenherausforderung". &bdquo;Dass ich hier in Blomberg noch mal eine Chance bekomme, ist riesig. Die ersten Wochen haben schon gezeigt: Das macht Lust auf mehr", sagt &bdquo;Steffi" Kaiser.

Die EM 2024 Die Bundesliga ist die eine Seite, die Nationalmannschaft die andere. Dort gehört sie in Österreich sozusagen zum Inventar, seit sie vor zwölf Jahren an einem ersten Trainingscamp teilgenommen hat. &bdquo;Ich kann nicht mal mehr sagen, gegen wen ich das erste Länderspiel bestritten habe", so Kaiser. Nachdem sie bei der Weltmeisterschaft 2021 aufgrund einer Corona-Infektion nur zwei Spiele bestreiten konnte, hat sie nun ein anderes Turnier vor Augen: Die Europameisterschaft 2024, die in der Schweiz, in Ungarn und eben in Österreich ausgetragen wird. &bdquo;Ein Riesenhighlight. Schon die WM war ein Erlebnis, aber eine EM im eigenen Land? Das ist mega. Ich will unbedingt dabei sein", stellt die Handballerin heraus. Dafür wolle sie nun in Deutschland auf sich aufmerksam machen.

Sie vermisst das gute Brot Und doch ist in den vergangenen Tagen noch einmal kurz Zeit gewesen, in der Heimat vorbeizuschauen, die Familie zu besuchen. Im 5000-Einwohner-Dorf Neudörfl, das rund eine Stunde von Wien entfernt liegt, betreibt ihr Vater Ewald eine eigene Backstube in dritter Generation. &bdquo;Er hat ordentlich Stress, wenn er schon um 23.30 Uhr aufsteht. Alles ist mit viel Liebe handgemacht. Das gute Brot und die guten Brötchen, das alles fehlt mir schon sehr." Da dürfte sich Steffi Kaiser für die Rückfahrt gut &bdquo;eingedeckt" haben.

Hier in Blomberg hat die Kreisläuferin unweit der Halle eine Wohnung gefunden, und das kommt ihr sehr gelegen. &bdquo;In Österreich bin ich gut 45 Minuten zum Training gefahren, das wollte ich nicht mehr. Jetzt ist es optimal", sagt Kaiser. Ihr aus Emden stammender Freund Sven Köhler, den sie zu Oldenburger Zeiten kennengelernt hat und der als Physiotherapeut tätig ist, bleibt zunächst einmal in Österreich.

Traum nicht erfüllt Ihr erster Eindruck von der HSG: Es passe total. &bdquo;Ich habe mich gleich willkommen gefühlt. Das Niveau ist gut, die Ambitionen sind vorhanden und das Potenzial ist da. Ich bin total glücklich." Nur ein Traum hat sich nicht erfüllt. Gerne hätte sie einmal mit ihrer Schwester Viktoria (25), die einst ein Probetraining in der Jugend der HSG Blomberg-Lippe absolviert hat, zusammengespielt. Doch die Rückraumspielerin, die zuletzt in Österreich aktiv war, studiert mittlerweile Zahnmedizin und hat ihre Karriere beendet. Bleibt der Traum von der EM in der Heimat – und für den wird Stefanie Kaiser sich &bdquo;voll reinhauen", damit dieser in Erfüllung geht.

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