Fieser TBV Lemgo Lippe erkämpft sich den ersten Punkt

Lemgo. Der Bann ist gebrochen. Der erste Punkt ist im Sack. Handball-Bundesligist TBV Lemgo Lippe und die MT Melsungen haben sich am späten Samstagabend beim 28:28 (12:12) eine mitreißende Schlacht geliefert.Über weite Strecken waren die Nordhessen in der Vorhand, führten in der 34. Minute mit 16:13 und in der 48. Minute mit 24:22. Doch das junge TBV-Team hielt bedingungslos dagegen und ließ sich von der &bdquo;Weltauswahl“ nicht beeindrucken. Mit drei Toren in Folge zog Lemgo wieder den Vorteil auf seine Seite, weshalb die Hallenregie nach Bobby Schagens Überzahltreffer zum 25:24 in der 51. Minute etwas übermütig &bdquo;Der Zug hat keine Bremse“ auflegte.

Hohe Ereignisdichte Doch die Haltestelle war noch längst nicht in Sicht - und die Ereignisdichte in den letzten Minuten enorm. Nachdem Mandic zum 26:26 ausgeglichen hatte, visierte Emil Laerke per Schneller Mitte das leere Melsunger Tor an. Aber Agustin Casado hielt den Fuß hin, kassierte eine Zeitstrafe und schenkte dem TBV gleichzeitig einen Siebenmeter. Doch Samuel Zehnder, der zuvor viermal sicher getroffen hatte, setzte den Ball per Aufsetzer an die Latte.

Auf der Gegenseite traf Kai Häfner trotz zweifacher Melsunger Unterzahl zum 26:27 und nach dem 27:27 durch Jan Brosch (57.) setzte Andre Gomes den TBV mit einem weiteren Unterzahltreffer zum 27:28 erneut unter Druck. Die Spannung war zum Greifen nahe. Bobby Schagen feuerte den Ball in der 58. Minute von Rechtsaußen zum 28:28 in die lange Ecke.

Versteijnens Mut wird nicht belohnt Nach Kehrmanns Timeout 44 Sekunden vor Schluss nahm sich Niels Versteijnen den letzten Wurf, scheiterte jedoch am starken MT-Keeper Nebojsa Simic (14 Paraden), der sich am ebenfalls vorzüglichen Urh Kastelic (13 Paraden) hochschaukelte. Tadel hatte Versteijnen jedoch nicht zu erwarten. &bdquo;Ich bin ihm nicht böse. Mir ist es zehnmal lieber, dass er sich diesen Wurf nimmt, als wenn er zurückzieht“, nahm Trainer Florian Kehrmann den 22-jährigen Niederländer ausdrücklich in Schutz. Obwohl den Melsungern nach einer Auszeit noch 18 Sekunden für den finalen Angriff blieben, bekamen sie den Ball nicht mehr aufs Lemgoer Tor. Jan Brosch blockte den Wurf von Ivan Martinovic einfach weg. Das 28:28 war somit das gerechte Ergebnis einer packenden Partie.

&bdquo;Für uns war es wichtig, von Beginn an Intensität in die Halle zu bekommen. Vorne war klar, dass wir jedes Tor hart erkämpfen müssen“, lobte Florian Kehrmann seine beiden quirligen Strategen Lukas Hutecek und Tim Suton. Auch die in den ersten Spielen alles andere als sattelfeste Abwehr sah der TBV-Coach diesmal deutlich besser: &bdquo;Wir wollten die Melsunger in Zweikämpfe verwickeln und waren immer fies. Insgesamt war es eine großartige Leistung vor einem großartigen Publikum.“

Statistik TBV Lemgo Lippe: Kastelic, Zecher; Hutecek (4), Zehnder (8/4), Brosch (1), I. Guardiola (1), Simak (n.e.), Laerke (2), Schagen (2), Blaauw (n.e.), Schwarzer (n.e.), Suton (7), Zerbe, Versteijnen (1), G. Guardiola (2).

MT Melsungen: Simic, Morawski; Malasinskas (2/1), Casado (1), Ignatow (3), Moraes (2), Beekmann, Drosten (n.e.), Arnarsson (2), Gomes (2), Kalarash (1), Häfner (1), Fuchs (2), Martinovic (8/2), Mandic (4).

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