Kiel, Kapitänsbinde, Saisonstart: Ur-Lemgoer Lukas Zerbe bezieht Stellung

Lemgo. 1:7 Punkte – der TBV Lemgo Lippe ist nicht gut aus den Startlöchern gekommen. Doch Lukas Zerbe, seit Saisonbeginn Spielführer des Handball-Bundesligisten, beschreibt die Stimmung weiter als &bdquo;super, Wir finden uns immer mehr, haben Spaß auf und neben dem Feld. Das muss auch so bleiben." Vor dem Heimspiel gegen SC DHfK Leipzig (Sonntag, 16.05 Uhr) äußert sich der 26-jährige Rechtsaußen, der 2024 zum THW Kiel wechselt, zu verschiedenen Themen.

Den Saisonstart: &bdquo;Natürlich hatten wir uns den anders vorgestellt – mit ein paar Punkten mehr. Aber wir dürfen nicht den Fokus verlieren, unruhig werden. Die Vorbereitung lief gut, jetzt geht es darum, diese Leistungen in der Bundesliga auf die Platte zu bringen."

Zehn Tage Pause nach der Niederlage gegen den Bergischen HC: &bdquo;Sie tut uns gut. Wir hatten Zeit, um die Spiele zu analysieren und an ein paar Stellschrauben zu drehen. Den Fokus haben wir auf die Abwehrarbeit gelegt. Unsere Torhüter hielten in den ersten Partien zwar grandios, aber wir helfen ihnen zu wenig."

Die Reaktionen zu seinem Wechsel 2024 nach Kiel: &bdquo;An dem Tag, als die Nachricht an die Öffentlichkeit ging, habe ich mich wie an meinem Geburtstag gefühlt. Mein Handy stand nicht still, ich habe so viele Nachrichten mit Glückwünschen bekommen. Aber nicht nur aus meinem persönlichen Umfeld waren die Reaktionen durchweg positiv, auch von den Fans. Es war nicht eine böse Rückmeldung dabei. Darüber habe ich mich riesig gefreut."

So kam es zum Kiel-Deal: &bdquo;Über meinen Berater gab es den ersten Kontakt im März oder April. Danach habe ich mich persönlich mit den THW-Verantwortlichen ausgetauscht. Nach ein paar Nächten sowie Gesprächen mit meiner Freundin und meiner Familie stand für mich fest: ,Ja, das möchte ich machen."

Darum reizte ihn die Kieler Offerte: &bdquo;Die Chance, zum THW zu wechseln, bekommst du nicht jeden Tag. Dieser Verein ist bei mir seit meiner Kindheit im Kopf, es war immer ein Traum, für Kiel zu spielen. Das Gesamtpaket überzeugte mich. Neben dem finanziellen auch der sportliche Aspekt: Du spielst jedes Jahr um Titel, bist in der Champions League vertreten, und die Heimspiele verfolgen stets 10.000 Besucher. Klar ist aber auch: Ich fühle mich pudelwohl in Lemgo und weiß das Privileg, für meinen Heimatverein Bundesliga und Europapokal aufzulaufen, sehr zu schätzen. Hier habe ich eigentlich alles, was ich brauche."

Erst 2024...: &bdquo;Das ist schon komisch, im Spitzensport bist du das nicht gewohnt, fällst häufig deine Entscheidungen Saison für Saison. Und klar ist auch, dass immer etwas passieren kann. Ich bin jemand, der gerne plant, und für die nächsten fünf Jahre habe ich Planungssicherheit. Die genieße ich."

Die Spielführerbinde: &bdquo;Sie ist eine große Wertschätzung und Ehre für mich. Die gesamte Mannschaft wollte, dass ich das Kapitänsamt übernehme. Ich mache das sehr gerne, bin nun der Mittelsmann zwischen Mannschaft und Trainer-Team, muss ein paar Dinge rund um die Truppe organisieren und helfe den Neuen zum Beispiel bei der Frage, was sie in Lemgo so unternehmen können. Da kenne ich mich ja aus (schmunzelt)."

Seine eigene Leistung: &bdquo;Ich habe ein, zwei schlechtere Spiele gemacht, mir fehlte die Lockerheit. Aber ich trainiere gut und werde auch meine Leistung wieder bringen."

Das Spiel gegen Leipzig: &bdquo;Mit einem Kabinenfest, für das die Neuen verantwortlich zeichneten, stimmten wir uns am Donnerstag auf die Partie ein. Die Zugänge bestellten Essen vom Vesuvio, es gab ein, zwei Getränke. Dazu schauten wir uns das Leipziger Spiel gegen Erlangen an. Leipzig startete nicht gut in die Saison, verfolgt immer hohe Ziele. Es steht schon unter Druck. Wir schauen auf uns und wollen den ersten Sieg, werden von der ersten Sekunden an voll motiviert und fokussiert sein. Ich habe ein gutes Gefühl."

2500 Karten sind verkauft &bdquo;Leipzig findet immer besser in die Saison", sagte Lemgos Trainer Florian Kehrmann nach dem ersten Erfolg des SC DHfK am Donnerstagabend gegen Erlangen: &bdquo;Ab Mitte der zweiten Hälfte hat Leipzig das Spiel bestimmt." Am Ende stand ein 32:29. Für den Coach ging es in den vergangenen Tagen darum, &bdquo;die Abwehr zu stabilisieren". Am Sonntag möchte Kehrmann &bdquo;die Zuschauer mitnehmen und Druck auf den Gegner aufbauen. Auf uns wartet eine schwere Aufgabe." Im Vorverkauf setzte der TBV Lemgo Lippe 2500 Karten ab.

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