Trennung perfekt - Torben Kietsch verlässt HSG Blomberg-Lippe

Jörg Hagemann

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Torben Kietsch hat gekündigt. Jens Genge (rechts) sucht einen Nachfolger. - © Jörg Hagemann
Torben Kietsch hat gekündigt. Jens Genge (rechts) sucht einen Nachfolger. (© Jörg Hagemann)

Blomberg. Frauenhandball-Bundesligist HSG Blomberg-Lippe muss sich zum 1. April neu aufstellen. Geschäftsführer Torben Kietsch hat auf eigenen Wunsch gekündigt und wechselt als Leiter Sponsoring & Vermarktung zum Männer-Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf.

Eine Entscheidung, die offensichtlich schon vor längerer Zeit gereift ist. Wie die HSG Blomberg-Lippe in einer Pressemitteilung schreibt, sei die Nachfolge zwar noch nicht abschließend geklärt, man befinde sich aber "in finalen Gesprächen", so Beiratsvorsitzender Jens Genge.

Für den studierten Sportmanager Kietsch endet damit seine zweite Amtszeit in Blomberg. In seiner ersten Dekade leitete er die Geschicke der HSG vom 1. Juni 2010 bis 30. Juni 2016. Nach einer Zwischenstation auf Mallorca übernahm er am 1. August 2017 zum zweiten Mal das Amt des Geschäftsführers.

"Torben hat viel Herzblut eingebracht."

Jens Genge, Beiratsvorsitzender der HSG Blomberg-Lippe Bundesliga GmbH, bedauert den Abgang Kietschs´ außerordentlich, zeigt jedoch gleichzeitig Verständnis für den Wunsch, sich verändern zu wollen: „Ohne Frage ist es sehr schade, dass Torben die HSG verlässt. Unzweifelhaft hat er, in zwei zeitlichen Abschnitten, über knapp zwölf Jahre erfolgreiche Arbeit bei uns geleistet und viel Herzblut eingebracht. In seiner Verantwortung wurden zukunftsfähige personelle und organisatorische Strukturen geschaffen, auf die wir weiter aufbauen können. Nicht zuletzt mit Blick auf die aktuelle Bundesligatruppe hat er auch immer wieder bewiesen, mit begrenzten Mitteln wettbewerbsfähige Kader zusammenzustellen, die begeisternden Handball spielen. Zudem hat die HSG bei Sponsoren und Partnern ein sehr hohes Standing, was sicherlich auch mit in Torbens Wirken und Wesen begründet ist.“

Zu den Hintergründen des Weggangs ergänzt er, dass „Torben mich schon im Februar 2022 erstmalig darauf hingewiesen hat, dass er bei einer attraktiven beruflichen Chance die HSG gerne verlassen möchte. Aufgrund seiner jahrelangen Verdienste und der sich ihm nun bietenden Möglichkeit haben wir Beiratsseitig seinem Wunsch entsprochen, seinen unbefristeten Vertrag zu Ende März aufzulösen. Wir wünschen ihm schon jetzt alles Gute für die weitere Zukunft, bedanken uns herzlich für seine geleisteten Dienste und freuen uns, dass er uns noch knapp drei Monate erhalten bleibt!“

In die zweite Amtszeit von Kietsch fallen unter anderem zwei Europapokal-Teilnahmen, die Modernisierung und Erweiterung der Halle an der Blomberger Ulmenallee sowie beispielsweise auch die Realisierung der „Winterball“-Eventspiele, bei denen jeweils rund 3.500 Fans zu den Bundesligapartien der HSG in die Lemgoer Phoenix-Contact-Arena pilgerten.

Verkündung vorm Training

Der aktuell Tabellenfünfte der Handball Bundesliga Frauen ist nach vier freien Tagen am Montag wieder ins Training eingestiegen, um sich auf die wichtige Auswärtspartie bei der HSG Bensheim/Auerbach vorzubereiten. Im Kontext der Einheit informierte Kietsch die Bundesligamannschaft über sein Ausscheiden. „Nach vielen guten Jahren in Diensten der HSG beschäftige ich mich seit einem guten Jahr damit, nochmal an anderer Stelle beruflich neu durchzustarten. Nicht hektisch, sondern wenn sich eine spannende Gelegenheit für mich ergeben könnte und es zudem die Situation bei der HSG hergibt, was nun der Fall ist. Gleichwohl sei es keine einfache Entscheidung, so Kietsch.

„Wenngleich mir der Abschied nach so vielen Jahren selbstredend nicht leichtfällt, bin ich davon überzeugt, dass jetzt ein guter Zeitpunkt gekommen ist, den Staffelstab zu übergeben. Die HSG sehe ich für die Zukunft klasse aufgestellt. Man hat eine stimmungsvolle Halle mit top Trainingsmöglichkeiten, sowie eine Bundesligamannschaft, die auf und neben dem Feld unheimlich viel Freude bereitet. Außerdem ist die Kaderplanung für die nächste Saison bereits weit fortgeschritten, entsprechend werden in den nächsten Wochen positive Nachrichten folgen. Das Trainer- und Betreuerteam arbeitet zudem stets engagiert an der sportlichen Weiterentwicklung, im Nachwuchsbereich wird weiterhin prima und mit ganz viel Engagement gearbeitet. Und die Sponsoren und Fans stehen auch in schwierigen Phasen und nach den jüngsten wenig erfreulichen Schlagzeilen grandios zur HSG, was ich absolut bemerkenswert finde.“

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