TBV-Geschäftsführer: „Geld ist nicht unsere Motivation“

Lemgo. Jörg Zereike kann auf eine lange Zeit beim TBV Lemgo Lippe als Spieler zurückblicken. Der inzwischen 45-Jährige gewann mit dem Verein die Meisterschaft 2003 und den EHF-Pokal 2006, aber im DHB-Pokal lief es nicht rund. Das änderte sich erst in den vergangenen Jahren. Der ehemalige Keeper kam 2002 zum TBV, da hatten die Lemgoer gerade den Pott gewonnen, es begann eine lange Pokal-Durststrecke. Seit 2013 fungiert Zereike als Geschäftsführer des Handball-Erstligisten, am Wochenende steht der TBV zum dritten Mal in Folge in der Pokalendrunde – erstmals in Köln.

In Hamburg hatten sich die Lemgoer 2021 die Krone aufgesetzt. Auf den Coup gegen Kiel (29:28) folgte der Endspielsieg gegen Melsungen (28:24). Im Gespräch mit der LZ bezieht Zereike zu verschiedenen Themen Stellung.

Die Niederlage in Minden: &bdquo;In der ersten Hälfte haben wir uns zu viele Fehler im Angriff erlaubt und ließen uns von der harten Gangart des Gegners überraschen, obwohl diese zu erwarten war. Die Schiedsrichter ließen auf beiden Seiten viel laufen, das spielte uns nicht in die Karten. Nach der Pause agierten wir besser im Angriff, bekamen aber in der Abwehr keinen Zugriff. 19 Gegentore in Halbzeit zwei waren einfach zu viel.“

Die Verletzungen von Emil Buhl Laerke und Isaias Guardiola: &bdquo;Bei Emil ist es eine Knie-Problematik, er wird weiter behandelt. Wir hoffen, dass es bis zum Wochenende klappt. Isa hat muskuläre Probleme, es sieht derzeit nicht gut aus für die Pokalendrunde.“

Die Rolle des TBV beim Final Four: &bdquo;Natürlich hätten wir gerne in Lübbecke gegen Minden gewonnen, um mit breiter Brust nach Köln zu fahren. Aber so oder so sind wir der Underdog und wollen versuchen, das Halbfinale gegen Magdeburg so lange wie möglich knapp zu halten. Dann kann das Pendel in beide Richtungen ausschlagen. Wir benötigen eine viel bessere Abwehr, Magdeburg besitzt eine enorme Qualität.“

Die Prämien in Köln – 200.000 Euro für den Sieger, 150.000 Euro für den Zweiten, 120.000 Euro für den Dritten und 90.000 Euro für den Vierten: &bdquo;Geld ist nicht unsere Motivation, es geht in erster Linie um den Sport, er steht im Vordergrund: Gewinnen wir zweimal, sind wir Pokalsieger. In Köln gibt es einen großen Aufschlag, und der TBV ist dabei. Es ist wichtig, dass wir medial im Gespräch bleiben.“

Prämien für die Mannschaft: &bdquo;Es ist nichts offiziell vereinbart, aber bei guten Leistungen haben wir uns immer erkenntlich gezeigt. Sind wir erfolgreich, werden wir auch im Nachgang gute Lösungen finden.“

Köln statt Hamburg: &bdquo;Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Mit Hamburg verbindet uns sehr viel, hier gewannen wir unter anderem auch 2003 die Meisterschaft. Die Stimmung war stets toll. Die Lanxess-Arena mit 20.000 Besuchern ist nochmal eine andere Hausnummer, die Stimmung vergleichbar mit einem Fußballstadion. Es wird ein einmaliges Erlebnis.“

Unterstützung in Köln: &bdquo;Mehr als 1100 Lemgoer Fans sind eine sehr ordentlich Zahl, mit dem Kontingent passte das ziemlich genau. Es lag bei knapp 1200 Karten. Wir freuen uns alle.“

Das Final Four Am Freitag reist der TBV Lemgo Lippe nach dem Abschlusstraining nach Köln und ist dort im Hotel Radisson Blu untergebracht – ganz in der Nähe der Lanxess-Arena. Im Radisson Blu wohnen auch die anderen drei Pokalfinalisten. Im zweiten Halbfinale spielen die Lipper am Samstag ab 19 Uhr gegen den SC Magdeburg. Ab 16.10 Uhr stehen sich SG Flensburg-Handewitt und Rhein-Neckar Löwen gegenüber.

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