TBV beim Final Four: Am Endspieltag gleich zweimal in der Zuschauerrolle

Köln. Als die Begegnung vorbei war, gingen die Spieler Richtung Fankurve. Mehr als 1100 Anhänger des TBV Lemgo Lippe hatten den Handball-Bundesligisten zum Pokal-Final-Four nach Köln begleitet. Die Fans applaudierten, die Spieler klatschten und winkten in die Kurve. Dann hallte ein &bdquo;Lemgo, Lemgo“ durch die Köln-Arena, die mit 20.000 Zuschauern an beiden Tagen ausverkauft gewesen ist. Trotz Platz vier schienen die Blau-Weißen im TBV-Block zufrieden zu sein, die Mannschaft hatte sich im Kreise der Großen – der Dritte, Vierte und Fünfte der Eliteklasse waren neben dem TBV dabei – sehr ordentlich verkauft. Doch bei der Siegerehrung nach dem Spiel um Platz drei mussten die Lipper zuschauen.

Samuel Zehnder hielt sich an der Latte fest Die Spieler stellten sich ins Tor, einige davor und daneben oder setzten sich auf die Bande. Emil Buhl Laerke lehnte sich an den linken Pfosten, Samuel Zehnder hielt sich an der Latte fest. Aufs Podium durfte die SG Flensburg-H., Spieler und Offizielle erhielten Medaillen. Nach dem &bdquo;kleinen Finale“ schaute sich der TBV-Tross noch das Endspiel an, das die Rhein-Neckar Löwen hauchdünn nach Siebenmeterwerfen mit 36:34 gegen den SC Magdeburg gewannen.

&bdquo;Natürlich hätte ich lieber als Drittplatzierter das Spiel verfolgt, aber das ist jetzt nicht mehr zu ändern. Wir wollten gegen Flensburg nochmal eine Topleistung zeigen, das klappte leider nicht, es kamen mehrere Faktoren zusammen. Wir hatten zwei Spiele innerhalb sehr kurzer Zeit, das soll aber keine Ausrede sein, wir waren schlechter“, sagte Samuel Zehnder. Während Flensburg das erste Halbfinale gegen die Rhein-Neckar Löwen in den Sand gesetzt hatte (31:38), musste Lemgo erst am Samstagabend gegen Magdeburg ran (31:33). Zehnder gab aber auch zu Protokoll: &bdquo;Jeder von uns ist glücklich, dass er dieses Event hier in Köln erleben durfte. Es war ein Highlight in unserer Karriere. Vor einer riesigen Kulisse haben wir gegen Magdeburg, das solche Spiele eher gewohnt ist, ein gutes Spiel gemacht.“

Elf Wochen Pause Der 23-jährige Schweizer hatte zuletzt fast elf Wochen pausieren müssen, kehrte eine Woche vor der Pokalendrunde in den Kader für das Minden-Spiel zurück: &bdquo;Ein paar Beschwerden gibts immer, aber mit meiner Verletzung habe ich keine Probleme mehr.“ Nach dem deutlichen 28:23 gegen den TBV lobte Flensburgs Trainer Maik Machulla die Lemgoer: &bdquo;Sie sind extrem gefährlich, die Partie war früh angesetzt nach einer großen Enttäuschung für beide Mannschaften. Niemand in der Liga spielt das Sieben gegen Sechs so gut wie Lemgo.“

Doch gegen Flensburg funktionierte es nicht wie gewohnt. TBV-Trainer Florian Kehrmann erklärte: &bdquo;Wir wollten immer gleich die erste Situation nutzen, dadurch kam die SG zu einfachen Toren.“ Trotz der beiden Niederlagen in Köln fuhr der Handball-Weltmeister von 2007 (Endspiel in Köln – 29:24 gegen Polen) mit einem &bdquo;guten Gefühl und einer tollen Erfahrung“ nach Hause. Er verliere nicht gerne, führte Kehrmann weiter aus: Aber bei so einem Final Four könne er damit leben. &bdquo;Die Niederlagen waren standesgemäß“, meinte Geschäftsführer Jörg Zereike. Immerhin: 90.000 Euro kassierte der TBV als Vierter.

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