Vorfreude beim TBV aufs K.o.-Spiel - Göppingen wartet seit elf Jahren auf ein Heimlos

Lemgo. Hätte der TBV Lemgo Lippe bei seiner dritten Final-Four-Teilnahme in Folge das kleine Finale gegen die SG Flensburg-Handewitt nicht mit 23:28 verloren, dürften die Kehrmann-Schützlinge in der dritten Runde des DHB-Pokals noch die Füße hochlegen. Die ersten Drei aus Köln steigen nämlich erst im Achtelfinale am 12./13. Dezember ins Pokalgeschäft ein. Immerhin hat der TBV am Mittwoch um 19 Uhr gegen Frisch Auf Göppingen ein Heimlos gezogen.

Und dass kann Gold wert sein, wie das Weiterkommen gegen den Bergischen HC (2019), die Füchse Berlin (2021) oder die MT Melsungen (2022) zeigen. In der vergangenen Saison qualifizierte sich der TBV ausschließlich über Auswärtsspiele (in Lübeck, Dresden und Gummersbach) fürs Final-Four. Frisch Auf Göppingen dagegen wartet derweil seit elf (!) Jahren auf ein Heimspiel im DHB-Pokal. Abgesehen von einem Kurz-Turnier 2019 haben die Schwaben ihre letzte Pokalschlacht vor eigenem Publikum am 24. Oktober 2012 bestritten – und mit 35:37 gegen den SC Magdeburg verloren.

2.500 Tickets im Vorverkauf weg Florian Kehrmann weiß um die Wichtigkeit der eigenen Fans: &bdquo;Oft entscheidet schon die erste Runde, wie so ein Pokaljahr aussehen kann. Wir brauchen jeden Einzelnen in der Halle, um eine heiße Pokalatmosphäre zu schaffen“, sagt der TBV-Coach. Im Vorverkauf wurden bis Montag zirka 2.500 Tickets abgesetzt.

Um mit frischen Kräften in die Heimspielwoche zu gehen (bereits Sonntag kommt der SC DHfK Leipzig um 16.30 Uhr in die Phoenix-Contact-Arena) hat Kehrmann seinen Schützlingen nach der ärgerlichen 33:37-Niederlage in Hamburg am Wochenende Freiräume verschafft. Während sich Urh Kastelic Bremen anschaute und Emil Buhl Laerke zusammen mit seinem einstigen Schulkollegen Frederik Bo Andersen vom HSV eine Oktoberfest-Maß stemmte, genoss Tim Suton das Spätsommerwetter mit seiner kleinen Familie. Das freie Wochenende passte perfekt, um den ersten Geburtstag von Töchterchen Klara gebührend zu feiern.

Bei Wechseln die Qualität halten So ganz hatte er aber auch am Montag noch nicht die Niederlage beim HSV Hamburg aus dem Kopf verdrängt. &bdquo;Wir haben einfach in der Abwehr zu wenig Zweikämpfe gewonnen. Und wenn dann die einfachsten Sachen nicht funktionieren, wirds schwierig.“ Grundsätzlich sieht Tim Suton die Neustrukturierung der Defensive aber auf einem guten Weg. &bdquo;In einigen Spielen haben wir schon eine Top-Abwehr gestellt. Wir kriegen es halt nur noch nicht durchgehend hin. Die Qualität der Guardiolas ist nicht 1:1 zu ersetzen. Doch wir spielen ein System, in dem es nicht schwer ist, sich einzufügen. Freddy Simak wächst immer besser in seine Rolle als Abwehrchef rein. Und auch Jan Brosch entwickelt sich gegenüber dem bereits guten Vorjahr noch weiter. Wir verfügen über einen echt starken Innenblock. Doch wichtig ist, dass wir bei den Wechseln die Qualität halten“, sagt Suton.

Aufmerksam hat der TBV-Allrounder am Sonntag bei "Dyn" das Duell zwischen den nächsten beiden Gästen in der Phoenix-Contact-Arena verfolgt. Leipzig und Göppingen lieferten sich eine total wilde Partie, in der die Schwaben zunächst mit 26:18 führten (41.), beim 29:30 (52.) in Rückstand gerieten und am Ende doch noch mit 35:33 gewannen. Es war ihr erster Auswärtssieg seit Anfang November 2022.

Kreisläuferspiel unterbinden Wenn Tim Suton &bdquo;eine Riesenqualität“ bei Frisch Auf sieht, dann darf sich der wurfgewaltige Rückraum mit Josip Sarac (erzielte sieben Tore in Leipzig), Tobias Ellebaek, Sebastian Heymann, Tim Kneule, Jaka Malus oder David Schmidt angesprochen fühlen. Auch das Kreisläuferspiel über Kresimir Kozina und Vid Poteko gilt es laut TBV-Trainer Florian Kehrmann &bdquo;mit aller Macht zu unterbinden“. Tim Suton freut sich auf den speziellen Pokalcharakter am Mittwochabend: &bdquo;Es ist ein spannendes K.o.-Spiel, bei dem man nur einen Versuch hat. Das hat schon einen besonderen Reiz.“

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