So geht der TBV der Bundesliga „auf den Sack“: Lukas Hutecek erklärt die Lemgoer Werte

Lemgo. Die Handball-Allwissenden haben sich in den vergangenen Tagen schwer Gedanken gemacht. &bdquo;Lemgo ist nicht satt zu kriegen“, stellte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning im Kicker-Podcast fest, während Dyn-Experte Stefan Kretzschmar den in der Bundesliga gerade schwer angesagten TBV-Style so erklärte: &bdquo;Sie wollen dir auf den Sack gehen.“

Markige Worte, von denen Lukas Hutecek vor dem Auswärtsspiel am Mittwoch, um 19 Uhr, bei Frisch Auf Göppingen nicht viel mitbekommen hat.

&bdquo;Was sich in den Medien abspielt, lasse sich nicht an mich ran“, sagt der Taktgeber des TBV Lemgo Lippe, der dafür aber umso mehr die Vibrationen in der Stadt nach den beiden Siegen in Berlin und gegen Flensburg registriert hat. &bdquo;Man merkt schon, dass wir zwei Topspiele gewonnen haben. Es herrscht gerade viel Euphorie, die durch Kläschen natürlich noch verstärkt wurde. Da haben wir schon ein oder zwei Schulterklopfer bekommen“, berichtet der 25-jährige Österreicher.

Viel Energie im Rückraum Mit Frisch Auf Göppingen bekommen es &bdquo;Huti“ & Co. heute mit einem Gegner zu tun, der ähnlich konditioniert ist wie der TBV. Nach drei rumpeligen Jahren in der Abstiegszone zahlt sich inzwischen die geringe Fluktuation im Kader aus. Mit dem norwegischen Nationalkeeper Kristian Saeveras (Leipzig) und Martin Hanne (Hannover) haben sich die Schwaben nur punktuell, aber qualitativ hochwertig verstärkt. Auch taktisch ist Trainer Ben Matschke ähnlich wie der TBV unterwegs: Rund um Ymir Örn Gislason mit einer stabilen Abwehr sowie vielen unterschiedlichen taktischen Variationen. Analog zum heutigen Gegner versprühen im Rückraum Ludvig Hallbäck und Elias Newel viel Energie. Insgesamt scheint Lemgo aktuell aber noch einen Entwicklungsschritt weiter.

Dass der TBV als Mannschaft der Stunde in den Süden reist, führt Lukas Hutecek auf den kontinuierlichen Wachstumsprozess zurück. Auch Kretzschmars &bdquo;Sack-Aussage“ kann er nachvollziehen. &bdquo;Es gibt keinen in der Liga, der gerne gegen uns spielt. In der österreichischen Nationalmannschaft hat sich auch Nikola Bilyk schon mal bei ,Consti’ und mir beschwert: Weil wir keine Fehler machen und immer so lange spielen, bis wir eine Chance haben. Aber das ist genau unser Spiel. Das sind unsere Werte.“

Gemeinsam schon über 100 Spiele Auch die Lemgoer Eiseskälte im Zeitspiel kann Hutecek erklären: &bdquo;Wir haben einen guten Mix aus verschiedenen Dingen und gerade viel Vertrauen in das, was wir machen. Durch die lange Eingespieltheit wissen alle, was wir können. Das haben wir schon oft genug in knappen Spielen unter Beweis gestellt. Jimmy (Anm.: Tim Suton), Niels (Anm.: Versteijnen) und ich haben bestimmt schon über 100 Spiele zusammen bestritten. Davon waren viele sehr eng. Dadurch haben wir gemeinsam viele Varianten entwickelt und verfügen inzwischen über ein breites Repertoire, so dass wir auf jede Situation Antworten finden.“

Frisch Auf Göppingen war noch am Sonntagnachmittag im Einsatz und kassierte in der Getec-Arena beim SC Magdeburg eine 26:37 (12:22)-Rutsche. Trainer Ben Matschke nervten in der ersten Halbzeit gleich zwölf Fehlwürfe außerhalb von neun Metern. Außerdem kassierte die Frisch-Auf-Abwehr zwölf Strafminuten. Was zeigt, worauf sich der TBV Lemgo Lippe Mittwochabend in der EWS-Arena einstellen muss. In der vergangenen Saison zogen die Kehrmann-Schützlinge mit 22:29 den Kürzeren. Und im Rückspiel, am 34. Spieltag der vergangenen Saison, quälte sich der TBV gegen die personell gebeutelten Schwaben zu einem 29:29.

Heiße Stimmung in der EWS-Arena &bdquo;Frisch Auf liegt uns nicht unbedingt. Besonders zuhause sind sie unangenehm“, weiß Lukas Hutecek und erwartet heute in der EWS-Arena eine ähnliche Stimmung, wie sie das Publikum in der Phoenix-Contact-Arena entfacht. &bdquo;Wir brauchen mehr Emotion als in Magdeburg“, forderte Ben Matschke auf der Pressekonferenz und ist sich sicher, &bdquo;dass wir Lemgo alles abverlangen werden.“

Als Tabellendritter gibt es rund um den TBV nun eine andere Wahrnehmung. &bdquo;Das wird jetzt eine andere Aufgabe. Aber wir haben es uns erarbeitet, dass man uns gerne schlagen will“, freut sich Lukas Hutecek auf die Herausforderung.

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